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Rotterdam, Urban Residences Rotterdam |
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Rotterdam, Urban Residences Rotterdam |
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Zimmer, Ausblick |
Diese Nacht hat Karin nicht so gut geschlafen. Heiß war es im Schlafzimmer und die Matratze ist wirklich sehr, sehr, SEHR weich. Als wir wach werden, regnet es – na geh! Alexander ist ein ganz besonders Lieber und geht zu Spar um Frühstück, während Karin noch ein Runderl nachdösen darf.
Das private, gemeinsame Frühstück auf der Veranda ist wieder nett. Tee mit Milch, frische Croissants und ein Joghurt mit Früchten munden und stärken uns für neue Abenteuer.
Danach packen wir fertig, zivilisieren uns und tragen im Anschluss unsere Taschen zu zweit die steile Treppe hinunter und verlassen das Apartment. Schön war’s, aber in Rotterdam hoffen wir auf härtere Matratzen!
Während wir unsere Taschen zum Parkhaus rollen schüttet es in Strömen und auch auf der ca. 1 stündigen Autofahrt nach Rotterdam sind abschnittsweise alle Himmelsschleusen geöffnet. Bitte wieder aufhören!
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Rotterdam, Markthalle |
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In Rotterdam angekommen finden wir unseren Weg zu den Urban Residence Apartments sehr gut. Alexander bleibt als Fahrer im Auto, während Karin aussteigt und in der Rezeption im 5. Stock wegen Parkmöglichkeit nachfragt. Auch möchte sie gleich einchecken, wenn das geht. Geht nicht! Alexander hat gebucht also kann auch nur Alexander einchecken. Wer ist schon seine Frau Karin, auch wenn sie einen Ausweis vorlegt? Nein, die Heiratsurkunde führen wir üblicherweise nicht auf unseren Urlauben mit.
Der Parkplatz im Haus ist um €6.- billiger als ein öffentlicher. Keine Frage, dass wir diesen wählen, denn bequemer ist es außerdem auch noch so. Es gibt hier ein System, das via Handy funktioniert. Mag so sein, aber nicht bei uns! Nach mehreren erfolglosen Versuchen wird uns dann schlussendlich manuell von der Rezeption aus geöffnet.
Unser gemietetes Apartment ist erst um 14:00 zu beziehen, also haben wir noch Zeit zu bummeln und etwas zu Mittag zu essen. Alexander schlägt vor, einer Empfehlung von City Maps to go zu folgen und so besuchen wir die Weinbar L’Ouest.
Sie liegt zu Fuß nicht sehr weit weg von unserem Apartment am Mauritsweg, an einer Ecke. Obwohl die Sraßenbahnschienen hier eng um die Kurve gehen, gäbe es sogar ein paar Tischchen draußen. Sozusagen mit Thrill!
Da es aber etwas frisch ist, wollen wir lieber drinnen sitzen. Als wir eintreten, ist niemand da außer uns. Die Bedienung ist freundlich, Essen und Bier sind gut und frisch. Karin ist selig, da es so ein g’sundes Biobrot mit Avocado, Paradeiser und Ei für gibt. Herz, was willst Du mehr?!
Nach dem Essen schlendern wir wieder zurück zum Apartment, das jetzt für uns bereit zum Einchecken ist. Auf geht’s in den Lift und hinauf.
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Rotterdam, Markthalle |
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Wow, wie cool! Die vorherrschende Farbe im Apartment ist weiß. Die Einrichtung ist modern-minimalistisch und es sieht hier aus als hätte man Werbeverträge mit Alessi, Miele und Barbarella.
Wir haben ein Eckapartment im 10. Stock bekommen mit wirklich toller Aussicht. 2 von 4 Wänden sind verglast und es gibt auch einen Balkon. Wir haben einen wunderbaren Blick über die Einkaufsstraße Lijnbaan und das Zentrum von Rotterdam.
Die Lijnbaan, nach einem Geschäft für Seile benannt, das hier 1667 bis 1845 stand, war die erste Einkaufspromenade der Niederlande und sogar die erste autofreie der ganzen Welt. Es gibt hier unzählige Läden und Lokale und man kann bummeln ohne Ende.
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Rotterdam, Markthalle |
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Wir richten uns in unserem Apartment ein wenig ein und beschließen dann ein Nachmittagsschläfchen zu machen. Ah, welche Wohltat! Dieses Bett hat eine wirklich tolle Matratze, die man auch noch elektrisch verstellen kann. SEUFZ!!!
Ca. 1 Stunde später stehen wir ausgeruht wieder auf und sind bereit, ein wenig die Stadt zu erkunden. Rotterdam ist sehr hip und modern. Im Mai 1940 wurde im 2. Weltkrieg durch einen Luftangriff Rotterdams die Innenstadt fast völlig zerstört. Ca. 25.000 Häuser alter Bausubstanz brennen aus und etwa 800 Menschen finden den Tod, weitere 80.000 werden obdachlos.
Diese Tragödie hat dazu geführt, dass Rotterdam aufgrund der starken Zerstörung von Hafen und Innenstadt ganz modern wiederaufgebaut worden ist. Rotterdam gilt heute als eine der modernsten Architekturstädte Europas und als Manhattan an der Maas. Auch wir können und wollen uns der futuristischen Faszination nicht entziehen. Markthalle, Kubushäuser, breite Boulevards…
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Rotterdam, U-Bahn Station |
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Zunächst besuchen wir die Markthalle, die zu den modernen Wahrzeichen Rotterdams zählt. Sie ist ein hufeisenförmiges Gebäude mit Glasfassade, 11 Stockwerke hoch. Davor gibt es eine große Freifläche mit Wiesen und Lavendel.
Im Erdgeschoss befindet sich der Markt mit Fachgeschäften, Buden und Fressstandeln, im ersten Stock sind kleine Lokale. In den Stockwerken 2 bis 11 gibt es an den Außenseiten Wohnungen in verschiedenen Größen, teilweise mit Terrassen oder ganz oben sogar Penthäuser. Das Glasgewölbe der Markthalle zeigt innen bunte Blumen, Früchte und Rotterdamer Wahrzeichen. Wir sind ziemlich beeindruckt und nehmen uns fest vor, zum Fotografieren und Abendessen wieder herzukommen. Es ist ja auch gar nicht weit von unserer Bleibe.
Gleich gegenüber der Markthalle stehen neben der Metro Station Blaak, die der Architekt Harry Reijnders entworfen hat, die Kubushäuser von Piet Blom. Zwischen 1982 und 1984 entstanden hier 38 Wohnkuben, drei Großkuben und ein Wohnhaus, das die Rotterdamer aufgrund seiner Form einfach „Bleistift” nennen. Eine der Wohnungen ist quasi von Anfang an als Museum gedacht. Um €3.- ist es für jedermann zu besichtigen und auch wir lassen uns das nicht entgehen.
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Rotterdam, Kubushaus |
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Rotterdam, Kubushaus |
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Man hat das Gefühl seekrank zu werden, während man auf den verschiedenen Ebenen der Wohnung herum steigt. Konzipiert ist diese Art der Behausung ganz eindeutig für Minimalisten, nicht für Sammler. Es gibt wenig Stauraum, das Konzept ähnelt einem Baumhaus und ist mehr etwas für junge Leute.
Baumhaus oder Laubhütte heißt das oberste Geschoss. Eigentlich war ein Balkon oder ein kleines Gärtchen im ursprünglichen Entwurf vorgesehen, aber aufgrund der verkehrsreichen Lage wurde es dann doch geschlossen ausgeführt. Das macht es auch sehr heiß hier heroben und wir geraten ganz schön ins Schwitzen. Alles äußerst interessant, modern und anders, aber wohnen möchten wir hier ganz sicher nicht.
An die Kubushäuser grenzt der Oude Haven, der historische alte Hafen Rotterdams aus dem 14. Jahrhundert. Der Kontrast zwischen Piet Bloms modernen Häusern auf der einen und den historischen Handelshäusern auf der anderen Seite, schafft eine einzigartige Atmosphäre.
Das finden nicht nur wir sondern auch die Rotterdamer, die hier ebenfalls gerne herkommen und in den vielen Lokalen mit Gastgärten hin zum alten Hafenbecken einkehren. Wir nehmen an einem Tisch am Kai mit Blick auf ein schönes altes Haus, alte Schiffe, neue Brücken und moderne Häuser Platz. Die Kombination aus alt und neu ist wirklich spannend!
Das Witte Huis (deutsch weißes Haus) vis-a-vis zählt auch zu den Wahrzeichen Rotterdams. Es ist eines der wenigen erhaltenen historischen Gebäude der Stadt und war einmal das höchste Haus Europas. Inspiriert von den Hochhäusern in New York wurde der Architekt Molenbroek vom Unternehmer Stelwagen mit dem Bau dieses 45m hohen Bürogebäudes im Art-Nouveau-Stil beauftragt. Wirklich ein Glanzstück!
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Rotterdam, Markthalle |
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Rotterdam, Markthalle |
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Zurück spazieren wir durch breite Flaniermeilen, die von vielen Lokalen gesäumt sind. Zufällig kommen wir an einem Nespresso-Shop vorbei und erstehen 2 Schleifen für die Kaffeemaschine in unserem Apartment. Im Laden bekommen wir 2 Schokoespresso zum Probieren und sind ganz begeistert vom Geschmack. Ciocattino Variations müssen wir uns unbedingt für zuhause merken!
Bei Albert Hejn erledigen wir den Einkauf des Notwendigsten fürs Frühstück und bringen unsere Beute nachhause. Dann sind wir nochmal unterwegs. Wie vorgenommen besuchen wir wieder die Markthalle, um Fotos mit dem Fischauge zu machen.
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Rotterdam, Markthalle |
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Für ein Abendessen kehren wir beim Spanier „Pinchos21” auf 10 Pinchos für €20.- und 2 Glas Cava ein. Die Pinchos sind sehr gut, der Cava ist ein bisschen zu warm. Serviert wird von einem schwarzen Kellner mit Rastazöpfen bis zur Taille. Der junge Mann ist sehr freundlich und gibt uns den Tipp die Witte de Whitstraat für Pubs, Live Musik, etc. zu besuchen.
Für das Abendprogramm entscheiden wir uns dann aber für den Blick aus unserem coolen Barbarella-Apartment bei Nespresso, Heineken und ZIB (Zeit im Bild) aus dem eigenen iPad auf dem Apartment Fernseher. Gemütlichkeit und Heimatgefühle kommen auf.
Die Sonne geht unter, die Lichter gehen an. Schon sehr schön!