Zaans Museum, Alkmaar

Zaandam, Zaans Museum
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Guten Morgen Amsterdam! Schön war’s hier, aber heute werden wir Dich verlassen und weiterziehen, denn auf unserem Reiseplan stehen noch viele andere Orte.

Nach dem Frühstück checken wir bei unseren freundlichen B&B Betreibern aus und machen uns samt unseren Reisetaschen auf zur Mietwagenstation, wo wir unser Auto für die nächsten Stationen bis Brüssel abholen. Ein bisschen zu Fuß, ein bisschen mit der Tram und nochmals ein bisschen zu Fuß und schon haben wir die Station erreicht.

Bedient werden wir von einem sehr netter Budget-Angestellten, der wirklich extrem multitaskingfähig ist. Ganz alleine, ohne Unterstützung durch etwaige andere Kollegen, bedient er die Kunden und das ewig läutende Telefon. Das alles kompetent, freundlich und humorvoll. Hut ab vor soviel Stressresistenz!

Ein paar Worte noch gewechselt und gegenseitig alles Gute gewünscht und schon holen wir „unser” Auto ein paar Stockwerk höher ab. Zum Glück tut hier doch noch ein weiterer Angestellter seinen Dienst.

Wagen kurz erklären lassen, prüfender Rundumblick und unsere Trolleys eingepackt und wir sind auf dem Weg hinaus aus der Stadt.

Nur rund eine ½ Stunde ist unser nächstes Ziel, das Museumsdorf Zaanse Schans, entfernt und auf dem Weg dorthin wollen wir unterwegs noch irgendwo Getränke und Proviant bunkern.

Nach obenAlbert Heijn Supermarkt unter der Autobahn

Zaandam, Zaans Museum
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Zaandam, Zaans Museum

 

Wie gut, dass es hier mehr oder weniger an jeder Ecke eine Filiale des Albert Heijn Supermarkts gibt. Hier kann man sich mit allem „Notwendigen” eindecken. Die Filiale in Koog aan de Zaan, bei der wir uns nun einparken, ist allerdings nicht an einer Ecke, sondern direkt unter der Autobahn A8.

Der 1.000 m² Laden ist aber nicht nur aufgrund seiner außergewöhnlichen Lage ein besonders. Er hat nach eigenen Aussagen der Betreiber das wohl teuerste Dach in den Niederlanden. Da täglich Tausende Autos drüberfahren und das Dach in alle Richtungen springt, musste es eine ganz spezielle Konstruktion werden, um standzuhalten.

Drinnen ist es nicht nur riesig und hochmodern, auch das Angebot ist ausgesprochen vielfältig. Hier finden wir nicht nur Wasser, Getränke, Knabbereien und Taschentücher, sondern auch holländische Delikatessen, die sich wunderbar für ein, zwei oder drei mittägliche Picknicks eignen.

Zaandam, Zaans Museum
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Darunter sind Goudawürfelchen mit Bockshornklee, eine Cervelat-Wurst in mundgerechten Stückchen, sowie Oliven und anderes eingelegte Gemüse. Alles in praktischen, wiederverschließbaren Näpfchen, die sich bestens für unsere Zwecke eignen.

An der Selbst­bedienungs­kassa akzeptiert man ganz modern alle Arten von „Plastikgeld”, wohingegen Bares nicht so gerne gesehen wird. Das ist etwas, das uns hier in den Niederlanden noch öfter auffallen wird – bis hin zur Annahmeverweigerung. Bargeld wird sehr oft als unhygienisch, unpraktisch und ineffizient angesehen. Uns ist’s nur recht!

Nachdem wir unsere Einkäufe im Wagen verstaut haben, suchen wir uns zunächst ein lauschiges Plätzchen für unsere Mittagspause und finden dieses an einem Polder am Ortsrand, wo wir gut parken und auch ein wenig Aussicht genießen können.

Der Wind pfeift ziemlich heftig, sodass wir unsere Köstlichkeiten lieber im Auto verspeisen. Draußen hätte wäre es uns doch zu ungemütlich und die Näpfchen wahrscheinlich weggeblasen worden oder zumindest umgefallen.

So genießen wir Käsewürfelchen mit Bockshornkleesamen in aller Ruhe, während draußen der Wind die Bäume biegt und das Wasser im Polder peitscht.

Nach obenMuseumdorf Zaanse Schans

Zaandam, Zaans Museum
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Zaandam, Zaans Museum

 

Gestärkt geht es nun zum Museumdorf Zaanse Schans mit seinen Windmühlen und typischen Hollandhäuschen. Wer einen Eindruck vom Leben im Holland des 17. und 18. Jahrhunderts bekommen möchte, der ist hier richtig.

Man findet neben den authentischen Häusern und Mühlen unter anderem eine Zinnfabrik, einen Käse- und Milchbetrieb, einen Laden, in dem Holzschuhe hergestellt werden … und ein „Kakaolabor”, welches der gesamten Gegend einen süßen Duft verleiht.

Zunächst klettern wir mal auf den hölzernen Aussichtsturm, um uns einen Überblick über das Gelände zu verschaffen.

Zaandam, Zaans Museum
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Zaandam, Zaans Museum
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In der Umgebung der Zaanse Schans, deren Namen übrigens auf eine Festungsschanze, die Diederik Sonoy, Gouverneur im Dienste des Wilhelm von Oranien, 1574 errichten ließ, um die spanischen Truppen aufzuhalten, zurückgeht, befanden sich einst die ersten Industrieanlagen Hollands.

Bis zu 600 Mühlen trieben an der gesamten Zaanstreek diverse Maschinen an und verloren erst durch die Erfindung der Dampfmaschine ihre Bedeutung für die Industrie. 13 der Mühlen stehen noch in der Zaanse Schans.

Wir klettern vom Aussichtsturm wieder hinunter und schlendern durch das Museumsdorf. Eine Musikgruppe in historischen Gewändern mit Trommel, Tamburin und Dudelsack gibt einige Stücke zum Besten. Im 17. Jahrhundert gehörte das Musizieren in den Familien zum bevorzugten Zeitvertreib und es wurden viele Gesangsbücher veröffentlicht.

Die Häuser sind von schmuck bis tatsächlich prächtig. Dunkelgrün gestrichen, mit weiß umrandeten Fenstern und verzierten Traufen, die wie mit Spitze umrandet aussehen aber auch das eine oder andere Backsteinhaus mit schmiedeeisernen Fenstergittern.

Zaandam, Zaans Museum

 

Zaandam, Zaans Museum

 

Dazu gibt es auch immer einen Garten. Entweder einen gepflegten Nutzgarten mit Enten und Gänsen und entzückenden Wetterhäuschen oder, bei den prächtigeren Häusern, einen formalen Garten mit Formschnitt-Hecken, Kiesflächen und Steinfiguren. Holland ist ja nicht nur für seine Tulpen bekannt, sondern auch für die wunderbaren Gärten, in welchen jene nebst vielen anderen Gewächsen gepflanzt werden.

War der Himmel bis vor kurzem nur dramatisch und etwas bedrohlich anzusehen, so fallen nun bereits die ersten dicken Regentropfen auf unsere Nasen und es wird richtig ungemütlich. Schnellen Schrittes verlassen wir das hübsche Dorf und eilen zu unserem Wagen, in dessen Inneren es trocken ist. Tja, das war’s hier wohl mit Besichtigung, denn bei dem Regen macht das keinen Spaß!

Also auf nach Alkmaar, dem nächsten und letzten Ziel unseres heutigen Reisetages.

Nach obenAlkmaar

Alkmaar, Kaasmarkt Alkmaar
IconAlkmaar, Kaasmarkt Alkmaar

 

Alkmaar, Blumengeschäft

 

Alkmaar, Luttik Oudorp
IconAlkmaar, Luttik Oudorp

 

Alkmaar wird, wie könnte es in dieser Gegend auch anders sein, zuerst einmal mit Käse assoziiert. Der Käsemarkt, der auch heute noch abgehalten wird, ist weithin bekannt.

Die Verbindung der Niederlande mit dem Käse geht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Es gibt archäologische Funde von Gerätschaften zur Käseherstellung, die tatsächlich auf 200 BC datiert werden konnte. Bis zum Mittelalter nahmen die Herstellung von und der Handel mit Käse eine zentrale Rolle im Leben der Holländer ein.

Es entstanden Käsemärkte und Städte mit dem sogenannten Wiegerecht durften Waaghäuser errichten und genossen einen besonderen Status.

Bereits 1365 gibt es hier in der Stadt Alkmaar eine Käsewaage, 1612 sind es schon ganze vier. 1593 gilt als das Jahr, in dem der erste Käsemarkt abgehalten wird und es gibt ihn, wenn auch heute primär als touristisches Spektakel, bis heute.

Alkmaar, Kirche Laurenskerk

 

Alkmaar, Kirche Laurenskerk

 

Alkmaar, Kirche Laurenskerk
IconAlkmaar, Kirche Laurenskerk

 

Rund um Käseherstellung und -handel entstanden auch manch kurios anmutende Berufe wie die Käseträgergilde und der Käsevater, der das Oberhaupt der Körperschaften rund um den Käse darstellte.

Käsemarkt erleben wir während unseres Aufenthaltes hier keinen, denn er findet nur an bestimmten Tagen statt. Dafür haben wir die Stadt ein bisschen mehr für uns und das Käsemuseum – nein, das ist keine Kirche, auch wenn es so aussieht – hat jeden Tag geöffnet und gibt auch einen guten Überblick.

Abseits der Käse­kultur bietet Alkmaar alles, was man sich von einer holländischen Klein­stadt wünschen kann: eine äußerst reizvolle Innenstadt mit einem dichten Netz aus Grachten und kleinen, alten Gässchen, hübsche Geschäfte, nette Cafés und gemütliche Lokale.

Alkmaar
IconAlkmaar

 

Alkmaar, Voordam
IconAlkmaar, Voordam

 

Alkmaar, Nieuwlandersingel
IconAlkmaar, Nieuwlandersingel

 

Wir machen einen ausgiebigen Spazier­gang durch die Altstadt, schauen uns die schönen alten Gebäude und Kirchen an, bis unsere Füße müde werden und wir in unser Hotel zurückkehren, um uns ein wenig zu erfrischen und über das Abendessen zu beraten.

Wir beschließen, nochmal indonesisch zu essen und vis-a-vis ins Restaurant Deli zugehen. Wieso eigentlich Deli? Was im ersten Moment eher an indische (richtig wäre hier aber Delhi) denn an indonesische Küche denken lässt, bezeichnet tatsächlich eine Insel, eine Stadt und ein Sultanat in Indonesien.

Alkmaar, Oudegracht
IconAlkmaar, Oudegracht

 

Alkmaar, Langestraat
IconAlkmaar, Langestraat

 

Die Reistafel, für die wir uns schlussendlich entscheiden, ist sehr gut und wir sind uns nicht einig, ob es uns hier oder in Amsterdam besser geschmeckt hat. Bedient werden wir von einer netten Kellnerin, deren erster Tag heute ist und einer freundlichen und sehr, sehr, SEHR geschäftstüchtigen Chefin.

Obwohl eine Reistafel ja nur aus Kleinigkeiten besteht, haben wie viel zu viel gefuttert. Glücklicherweise müssen wir nur über die Brücke gehen, um in unser Hotel zu gelangen. Weiter hätten wir es wohl ohnehin nicht geschafft. Wir fallen in unsere Betten und schlafen dementsprechend ein (Karin an Überfüllung leidend, Alexander satt und selig).

zu den FAQs und den Kommentaren
Auf der letzten Seite dieses Reiseberichtes findest Du die Fragen unserer Besucher:innen, welche uns im Laufe der Zeit erreichten und hast selbst die Möglichkeit einen Kommentar zu diesem Reisebericht zu hinterlassen.
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