Stierkämpfer und weiße Bergdörfer

Malaga

 

Ein letzter Blick über Malaga aus unserem angenehmen Superior-Zimmer und wir reisen wieder weiter. Unsere Fahrt geht über Bergstaßen quer durch den Parque Natural de Sierra Grazalema. Dieser ist mit etwa 50.000 ha einer der größeren Naturparks Andalusiens. 13 Ortschaften befinden sich auf seinem Kalksteingebiet. Auch viele Tier- und Pflanzenarten sind hier heimisch. Das gesamte Gebiet des Naturparks Sierra Grazalema wurde von der UNESCO 1977 zum Biosphärenreservat erklärt.

Wir kutschieren durch einen Wald aus Bäumen und freuen uns des Lebens. Ruhig, ist es hier. Wir kommen uns ganz nah den Wolken vor. Als wir am Straßenrand einen leeren Parkplatz sehen, bleiben wir gerne stehen. Machen wir Pause und genießen die Aussicht. 5 Minuten lang ist alles perfekt. Dann taucht wie aus dem Nichts ein Schwarm Flamen auf, welche lautstark den Ausblick kommentieren. Aus ist es mit der Ruhe und Einsamkeit! Fahren wir weiter entlang der bezaubernde Landschaft.

Nach obenRonda

Plaza de Toros de Ronda
IconPlaza de Toros de Ronda

 

Plaza de Toros de Ronda
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In Ronda parken wir - wie im Reiseführer vorgeschlagen - in der Altstadt am Plaza del Socorro. Ja der Parkplatz ist tief in der Altstadt, dafür ist im unterirdischen Parkhaus so wenig Platz, dass das Einparken zum Geduldspiel ausartet.

Ein wenig mehr Licht wäre auch sehr hilfreich, denn kaum Platz gepaart mit Dunkelheit ist strafverschärfend. Hier autofahren ist eine wahre Kunst an räumlicher Einschätzung.

Plaza de Torros de Ronda - hier liegt die Stierkampfarena Rondas, welche eine der ältesten des Landes ist. Sie wurde 1785 eingeweiht und ist die erste komplett aus Stein erbaute Arena Spaniens. Ronda betrachtet sich als die Wiege des modernen Stierkampes. Na dann schauen wir uns das einmal an.

Museum des Stierkampfs

 

Puente Nuevo
IconPuente Nuevo

 

Nachdem wir den Eintritt bezahlt haben und uns einen Audioguide geliehen haben (wir probieren es halt nochmals mit so einem „Hurcherl”) stehen wir gleich mitten in der Arena.

66 m im Durchmesser misst diese und die Vorstellung sich hier alleine mit einem Stier zu befinden, ist wahrlich furchteinflößend. Wir halten uns an den vorgeschlagenen Rundweg und beschreiten nun das Museum des Stierkampfs.

Das Stierkampfmuseum ist in 3 Abschnitte gegliedert: die Real Meastranza de Caballeria von Ronda, Ursprung und Entwicklung der Stierkampfkunst und Ronda in der Geschichte des Stierkampfes. Danach führt man uns wieder an die frische Luft zu den Gehegen der Arena. Den Abschluss des Rundganges bildet die Reitschule.

Eintritt Plaza de Toros de Ronda: € 5.- pro Person

Casa de Don Bosco
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Casa de Don Bosco
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Um zur Puente Nuevo zu gelangen - sie ist nur 70 m lang aber über 150 m hoch und stammt aus dem 18. Jahrhundert - schlendern wir entlang steiler Felsklippen und genießen die faszinierende Aussicht. Der Erbauer der Brücke war von seinem Werk so überzeugt, dass er glaubte, niemals in seinem zukünftigen Leben etwas Besseres zustande bringen zu können.

Er war daher der Meinung, somit sein absolutes Lebenswerk geschaffen zu haben. Jedenfalls betrachtete er sein Leben als vollendet und stürzte sich mit einem Sprung in die Tiefe. Naja, wenn er meint - jeder schafft sich seine eigene Wirklichkeit.

Am anderen Ende der Brücke befindet sich die Altstadt von Ronda. Nette kleine Gässchen landen uns zum Spazieren ein. In einem kleinen Park spielt ein Engländer wunderschön klassische Konzertguitarre. Wir lauschen ein wenig seinen Melodien und schlendern beseelt weiter.

Die Casa de Don Bosco, ein für den lokalen Adel typisches Stadtpalais, besuchen wir als nächstes. Innen ist recht wenig zu besichtigen und auch der Garten ist zwar nett aber weder groß noch übermäßig prachtvoll. Eines zeichnet die Casa aber sicher aus: von hier haben wir die allerbeste Aussicht auf die Puente Nuevo.

Eintritt Casa de Don Bosco: € 1.- pro Person

Ronda
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Nun gehen wir noch ein wenig durch die restliche Altstadt Rondas. Vorbei an der Iglesia de Santa Maria la Mayor (an der Stelle der alten Moschee aus dem 16./17. Jahrhundert errichtete Kollegiatkirche im gotischen Stil, mit Einflüssen aus der Renaissance) und dem Palacio de Mondragon (Mudejar-Palast aus dem 15. Jahrhundert, in dem heute das Museum der Stadt untergebracht ist) wieder zurück zur Puente Nuevo. Zu Innenbesuchen haben wir derzeit keine Lust.

Am Retourweg sehen wir zufällig einen Coffee Shop ähnlich Starbucks. Hier gibt es Kaffee „to go”! Das ist genau passend für uns. Der Kaffee wird uns mit den gestern gekauften Schokorollen sicher hervorragend munden. Gesagt - getan.

Nach obenGrazalema - ein Pueblo blanco

Grazalema

 

Grazalema
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Wir reisen wieder weiter in Richtung Carmona. Wenn man noch Zeit hat, dann soll man sich doch ein Pueblo blanco ansehen - steht im Reiseführer. Zeit haben wir, also links abbiegen nach Grazalema, einem Pueblo blanco.

Der Name „Pueblos blancos - weiße Dörfer” kommt daher, dass die Bewohner ihre Häuser immer wieder weiß kalken. Pueblos blancos sind oft wie Nester in die Bergumgebung eingefügt.

Dies alles stimmt auch für Grazalema. Das Dorf liegt in einem Tal und wird von imposanten Kalksteinbergen umrahmt. Alles sehr wildromantisch. Wir schlendern ein bisschen durch den Ort und fahren wieder weiter.

Die Bergstraße wird immer enger und kurviger. Da der Gegenverkehr sehr rar ist, kann Alexander die gesamte „Breite” der Straße ausnutzen und auch ein wenig die ansprechende Gegend genießen.

Es geht kontinuierlich in Serpentinen bergauf - hie und da mal ein Parkplatz mit dem Hinweis »Mirador« (schöne Aussicht) - viel Gegend - und sonst nix. Dann ist wieder ein Pass erfolgreich bewältigt, als wir im Tal den Stausee Zahara-El Gastor (kommt der Name von Aligator? hihi )

Blick auf Stausee Zahara-El Gastor

 

Grazalema
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Wirklich ein wunderschöner Ausblick auf Zahara-El Gastor. In Ermangelung eines passend Parkplatzes - überall ist einer, nur da wo wir ihn gerne hätten nicht - bleiben wir auf einem langen geraden Stück der Straße zum Fotografieren stehen.

Ein paar Fotos später blicken wir wieder auf die Straße und trauen im ersten Moment unseren Augen nicht ganz. Da kommt ein Läufer den Berg hinauf gelaufen - sehr, sehr sportlich - unsere Hochachtung!

Weiter geht die Reise - Serpentine um Serpentine windet sich die Straße tiefer. Was uns schon beim Fotostop aufgefallen ist, bestätigt sich auch im Tal: neben dem Stausee ist alles kahl, kein Grün zu sehen. Ist das ein Salzsee, oder warum gedeiht hier nichts Grünes? Leider haben wir keine Ahnung - Du vielleicht? Dann schreib uns bitte - es interessiert uns sehr. Danke.

Neben dem Stausee liegt Zahara de la Sierra mit maurischer Burgruine. Da wir schon mal da sind, besuchen wir kurz auch dieses Pueblo blanco. Zum Besteigen der Burgruine sind wir aber zu faul.

Nach obenCasa Palacio de Carmona

Unser letztes Reiseziel liegt in Carmona und ist die Casa Palacio de Carmona. Einzig der Weg zur Casa ist etwas ungewöhnlich, denn das GPS meint es heute besonders gut mit uns.

2 mal sollen wir mitten in der Pampas links abbiegen. Zur Ehrenrettung der Navigationssoftware muss gesagt werden, dass dort wo wir abbiegen sollten, sich große Baustellen mit Sandstraße befinden. Hier wird gerade erst die Autobahn gebaut . Als Alternative und kürzeste Strecke zum Ziel werden wir dafür über ärgste Straßen, holprig und durchs weite, einsame Land nach Carmona geleitet.

Die Casa Palacio de Carmona ist ein alter andalusischer Palast mit 100 Innenhöfen, 1000 Zimmern und 3000 Schlüsseln, von denen keiner passt. Dazu gleich etwas mehr. Zuerst erhalten wir das Zimmer Nummer 21. Ist im Prinzip nett, liegt aber direkt unter dem Dach und ist etwas eng. Alexander ist vom Superior-Zimmer in Malaga noch verwöhnt und möchte sich als Alternative die Suite „Al Azul” ansehen.

Die Suite sieht wirklich super aus. Tolle Einrichtung, enorm geräumig, nur der Aufpreis ist vielleicht doch etwas hoch. € 710.- pro Nacht sind entschieden zu viel. Auf der Preisliste stehen aber auch Deluxe Double und Junior Suites. Da passt der Mehrpreis viel besser zu unserem Budget.

Kurzer Blick in den PC - ja haben wir auch noch frei. Die freundliche Dame an der Rezeption sammelt alle möglichen Schlüssel zusammen und wir beginnen unsere Rundreise durch die Casa Palacio de Carmona. Etwas verwundert uns schon, dass manche der uns (fast) gezeigten Zimmer belegt sind und unsere Begleiterin die eine oder andere Tür mit einem „Upps!” rasch wieder schließt. Wozu hat sie denn vorhin in den PC geblickt?

Das Special-Double Nummer 18 ist wirklich unbelegt, gefällt uns sehr gut und der Mehrpreis ist leistbar. Das nehmen wir bitte. Nach einem kleinen Spaziergang durch die ganze Altstadt von Carmona - wo können wir hier bitte halbwegs preiswert essen gehen? - speisen wir etwas außerhalb der Altstadt köstlich. Morgen wartet Sevilla auf uns. Wird diese Stadt wieder so ein Highlight wie Merida, Cordoba, Granada, Malaga,…? Warten wir's ab. Gute Nacht!

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