Guten Morgen! Gut geschlafen haben wir hier. Nach der Morgentoilette (leider gibt es nur kaltes Wasser, brrrrr) gehen wir Frühstücken. Zum draußen sitzen - so wie gestern Abend - ist es uns schon zu heiß und so betreten wir den Speisesaal. Groß, dunkel, kühl und mit schönen Stein- und Holzschnitzereien liegt er vor uns.
Wir sind derzeit die einzigen Gäste und haben freie Tischwahl. Buffet ist leider auch keines zu sehen, dafür erklärt uns der hübsch gekleidete Kellner, dass es Folgendes gibt: Tee oder Kaffee, Juice, Toast und Eier. Was wir denn haben wollen?
Aha - so geht das hier. Ok, wir bestellen und warten. Dann kommt ein anderer Kellner auf uns zu und wünscht unseren Voucher zu bekommen. Wie bitte? Den haben wir gestern bei der Rezeption abgegeben. Mit den Worten „Bevor ich keinen Voucher habe, bekommen Sie nichts zum Frühstück” verschwindet er wieder. Was glaubt denn der Hallawachel wen er vor sich hat? Wenn es keinen Voucher geben sollte, glaubt der Typ, dass wir nicht fähig sind unser Frühstück zu bezahlen? Alexander ist schwer erbost.
Den Ich-will-den-Voucher-haben-Typen sehen wir nie wieder. Dafür kommt der erste Kellner und bringt uns 6 Scheiben Toast, für Karin die bestellte Eierspeise und für Alexander 2 schon sehr kühle Spiegeleier. Bitte was soll denn das? Spiegeleier haben wir nie bestellt? Und hat der Koch nur eine Pfanne? Tief durchatmen - kurz überlegen - Reklamation? Vergiss es - ist nicht so wichtig. Wir sind im Urlaub.
Auf geht's. 7 Stunden Fahrt oder 330 km liegen vor uns. Heute steht einzig und allein Autofahrt am Programm. Indien ist ein großes Land, aber dass selbst der Bundesstaat Rajasthan solche Abmessungen hat, war uns vor unserer Reise noch nicht bewusst.
Bremst das Weiterkommen in den Städten der enorme Verkehr, sind es überland oft der schlechte Strassenzustand oder Sanddünen, welche ein rascheres Fortkommen verhindern. So verrinnen Stunden und Kilometer langsam und wir erreichen gegen 15:30 Uhr die Stadt Jaisalmer, welche die älteste Hauptstadt Rajasthans ist und auch gerne als „Goldene Stadt” bezeichnet wird.
Das Fort Rajwada, unsere Residenz für die nächsten 2 Tage, ist eine neuere Anlage mit altem Kern. Das Zimmer ist ganz ok und nennt sich sogar Deluxe-Room. Wir sind verwundert. Was ist an diesem Room bitte so „deluxe”? Ein Blick in die Hotelbeschreibung klärt uns auf: Es gibt hier 214 Deluxe-Zimmer und 4 Royal-Suiten. Aha!
Nach dem Check-In werden wir vom lokalen Reiseveranstalter über den morgigen Tagesablauf unterrichtet. Start 8:30 - 4 Stunden Stadtbesichtigung (alte Stadt mit ihren Handelshäusern, Jain-Tempel) danach Pause zum Relaxen im Hotel und um 17:00 Uhr geht es wieder los zum einstündigen Kamelritt in die Wüste während des Sonnenuntergangs. Klingt nett - wir freuen uns schon.
Wir vertreiben uns die restliche Zeit des heutigen Tages am großen Pool, trinken schwarzen Tee mit Milch und Zucker, lesen ein wenig und essen gut und mit perfekter Bedienung zu Abend. Gute Nacht!