Tulum

Tulum
IconTulum

 

Tulum

 

Heute fahren wir nach Tulum. Pünktlich um 07:00 wartet unser gestern reservierter Mini-Van vor der Tür. Rasch eingestiegen und schon rauschen wir zum Hotel Riu Palace Mexcio, wo wir Birgit & Ute aufnehmen. Selbst jetzt in der Früh ist hier auf der Hauptstraße schon viel los. Aber unser Fahrer manövriert über kleine Straßen in verschlungenem Weg zum Hotel. Da Birgit & Ute schon am Eingang warten, geht unsere Reise nach Tulum gleich weiter.

Tulum liegt etwa 55 km südlich von Playa del Carmen. Beim offiziellen Parkplatz verlassen wir unseren Van und vereinbaren uns mit dem Fahrer in 3½ Stunden wieder an der gleichen Stelle zu treffen. Hoffentlich ist er auch dann da! Aber da er noch kein Geld bekommen hat, ist die Wahrscheinlichkeit exorbitant hoch. Nun trennt uns nur mehr ein Fußmarsch von knapp 1 km vom Eingang der archäologischen Stätte mit den berühmten Ruinen. Auf die Fahrt im überteuerten „Bähnle” verzichten wir gerne.

Tulum (yucatekisch „Mauer” oder „Festung”) beeindruckt durch seine einmalige Lage direkt am türkisfarbenen Meer. Ruinen, Land und Wasser - alles verbindet sich zu harmonischer Schönheit. Nur monumentale Bauten oder Pyramiden darf man sich nicht erwarten, diese gibt es hier nämlich nicht.

Tempel der Malereien

 

Burg (El Castillo)

 

Tulums früherer Name war „Zama”, was soviel wie „Morgenröte” oder „Sonnenaufgang” bedeutet. Die Stadt war einst ein Handels- und religiöses Zentrum und vor allen Dingen ein wichtiger Maya-Seehafen. Eine über 4m hohe und insgesamt 600m lange massive Mauer umschließt das Areal, in dem über 50 (kleinere) Tempel, Häuser- und Palastreste liegen.

Tulum war der östlichste Außenposten des yucatekischen Mayagebiets und bei der Ankunft der Spanier eine der letzten noch intakten Maya-Städte an der Küste. Die seefahrenden Maya fuhren bis nach Nito am Rio Dulce (heutiges Guatemala), Honduras (Naco am Rio Ulüa) und sogar bis nach Costa Rica und Panama (in Tulum fand man viele Gegenstände aus diesen Regionen). Zur sicheren Navigation wurden entlang der Küste regelmäßig Bauwerke mit Leuchtfeuer errichtet, damit die Kanus auch bei Nacht ihren Weg fanden - auch im Castillo von Tulum brannte einst ein solches Leuchtfeuer.

1518 segelte die Expedition des Juan de Grijalva an der Karibikküste entlang und sichtete Tulum. „… Eine Stadt so groß, dass Sevilla nicht bedeutender oder besser erscheinen möchte …”, schrieb später der Mitfahrer Juan Díaz de Solís. 1544 wurde Tulum von den Spaniern erobert und danach von ihren Bewohnern aufgegeben.

Tempel der Malereien - Herabstürzender Gott
IconTempel der Malereien - Herabstürzender Gott

 

Haus des Wassers
IconHaus des Wassers

 

1842 besuchten Stephens und Catherwood Tulum, die Bauten waren aber damals schon längst dick vom Dschungel überwuchert, wie einige Zeichnungen Catherwoods zeigen. Erste archäologische Untersuchungen und Restaurierungen wurden 1916-22 durchgeführt.

Durch einen nördlichen Durchgang der ca. 6m dicken und einst bis zu 5m hohen Mauer betreten wir den Innenbereich Tulums. Wir gehen am „Haus des großen Herrn” (Casa de Halach Uininc - Struktur 25) vorbei und kommen zum „Tempel der Malereien” (Templo de las Pinturas - Struktur 16). Dieser zählt zu den wichtigsten Tempelbauten Tulums. Der Name „Templo de las Pinturas” leitet sich von Malereien auf der Wand hinter den 4 Säulen, die Gottheiten darstellen, ab.

Aber am bekanntesten ist sicher der „herabstürzende Gott - Dios Descendente”, welchen wir in der mittleren Nische (im Fries) angedeutet sehen. Dios Descendente war Tulums wichtigste Gottheit. Die Beine spreizen sich himmelwärts und sein Kopf zeigt nach unten. Aus Oberarmen und Schultern wachsen ihm Flügel und er hat den Schwanz eines Vogels. Er sieht aus, als würde er im Sturzflug vom Himmel herab ins Meer eintauchen. Dios Descendente soll den beginnenden neuen Tag symbolisiert haben.

Gleich gegenüber liegt das Haus des Wassers (Casa de Chultun - Struktur 20), wo dieses in einer Zisterne gesammelt wurde. Wir spazieren aber zum Palast (El Palacio - Struktur 21) weiter. Hier war einst die Residenz der Herrscher von Tulum. Betreten ist leider nicht erlaubt - schade. Dafür finden wir das nächste Highlight Tulums: die Bucht vor dem El Palacio!

Die Bucht vor dem El Castillo
IconDie Bucht vor dem El Castillo

 

Die Bucht vor dem El Castillo
IconDie Bucht vor dem El Castillo

 

Die Bucht vor dem El Castillo
IconDie Bucht vor dem El Castillo

 

Türkisblaues Wasser, weißer Sandstrand und kaum andere Touristen. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt! Wir schlendern die Holztreppe hinunter, laufen zum Wasser nach vorn. Ah, wie angenehm!

Foto links, Foto rechts, … hier bleiben wir. Gut, dass Birgit & Ute an den obligatorischen Tequila gedacht und eine kleine Flasche des edlen Gesöffs mitgenommen haben. Salud!

Mit der Zeit füllt sich der Strand mit anderen Touristen und es ist nicht mehr ganz so idyllisch. Gehen wir weiter - mal schauen, was es hier noch alles zu besichtigen gibt. Wir steigen die Holztreppe wieder hinauf und folgen dem Weg am El Castillo vorbei. Ganz im Süden liegen die Reste des Tempels del Mar (Struktur 54). Der Tempel selbst ist nicht besonders sensationell, aber der Blick aufs Meer ist wieder grandios.

Die Bucht vor dem El Castillo

 

Die Bucht vor dem El Castillo
IconDie Bucht vor dem El Castillo

 

Die Bucht vor dem El Castillo

 

Ganz im Norden gibt es noch ein paar Strukturen, welche wir bisher noch nicht gesehen haben. Also dann mal los, spazieren wir entlang der Küste hinauf. Nach dem El Castillo kommen wir an der ehemaligen Badebucht vorbei (ist mittlerweile abgesperrt) und danach treffen wir auf den Wind-Tempel (Templo del Viento).

Sein Name leitet sich von der Plattform ab, mit deren abgerundeten Ecken der Windgott assoziiert wird. Betreten dürfen wir auch diesen Tempel leider nicht. Ebenfalls im nördlichen Bereich der Ausgrabungsstätte treffen wir auf das Wasserhaus (Cas del Cenote), welches nach einem unterirdischen Brunnen benannt ist.

So, wir haben genug gesehen und schlendern zum Ausgang zurück. Ui, jetzt sind aber schon viele Touristengruppen unterwegs! Nach dem knappen Kilometer Fußmarsch - ja wir verzichten wider auf die Fahrt mit dem überteuerten „Bähnle” - kehren wir auf ein kühles Bier in einem schattigen Gastgarten ein. Fahrer und Van sind auch gesichtet und warten schon auf uns. Also gut, dann fahren wir wieder zurück.

Tulum ist jedenfalls einen Abstecher wert! Und - je früher, desto einsam.

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Haus des Wassers & Tempel der Malereien
IconHaus des Wassers & Tempel der Malereien

 

Wind-Tempel, Badebucht

 

Über die Heimreise gibt es kaum etwas zu berichten. Lang hat sie gedauert, eigentlich ewig lang. Platz war im Condor-Flieger leider gar keiner (dieses Mal haben wir leider keine Plätze in der Exit Row bekommen. Besonders Karin - die eigentlich, die wesentlich zierlichere und schmalere von uns beiden ist - war bei diesem Flug besonders arm. Sie kämpfte mit Krämpfen in den Beinen und Verrenkungen, um irgendwie zu einer halbwegs bequemen Ruheposition zu gelangen. In Frankfurt stieg sie dann völlig gerädert aus dem Flugzeug.

Der restliche Flug Frankfurt - Wien war dann nur mehr ein Lercherl und nicht der Rede wert.

Wie schnell doch 3 Wochen vergehen können. Ein wunderschöner Urlaub ist zu Ende. Uns hat die Mittelamerika-Rundreise durch Mexiko, Guatemala, Honduras und Belize exorbitant gut gefallen und große Lust auf mehr der südamerikanischen Kultur gemacht. Na, vielleicht schauen wir uns nächstes Jahr Peru an. Wir werden sehen (und Du hier davon lesen ). Hasta luego!

Nach obenFAQ - Fragen unserer Besucher:innen, welche uns im Laufe der Zeit erreichten

Über welchen Veranstalter habt Ihr Eure Reise gebucht?
Rundreise (Höhepunkte Mittelamerikas) und Hotel über TUI.

 

Was hat Euch denn diese tolle Rundreise so ungefähr gekostet?
Rundreise + Flüge + 1 Woche im Secrets Capri Riviera Cancun in einer Junior Suite Ocean View € 4.500.- /p.P.
Auffrischungsimpfungen für jeden von uns € 125.-

 

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findest Du in unserem Fotoalbum Mittelamerika . Hier gleich ein paar Beispiele:

zum Fotoalbum von Mexiko, Guatemala, Honduras, Belize

 

zum Fotoalbum von Mexiko, Guatemala, Honduras, Belize

 

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zum Fotoalbum von Mexiko, Guatemala, Honduras, Belize

 

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Viel Vergnügen beim Betrachten!

Nach obenBisher gibt es für diese Seite 2 Kommentare

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Rafi
schrieb am 21. Oktober 2008

Wie sieht es in den Ländern mit Geldabheben?
Kommt man da mit EC/Kreditkarte durch, oder muss man für jedes Land eine paar Schiene mitnehmen?

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Karin Pöschel (Admin)
schrieb am 22. Oktober 2008

Servus Rafi,
soweit wir uns erinnern, war die Verfügbarkeit von Geldinstituten, welche die EC-Karte akzeptieren in Guatemala und Belize sehr eingeschränkt. Kreditkarten (meist Visa) wurden in allen Ländern akzeptiert. Es empfiehlt sich, für Wasser und Toiletten ein wenig Handgeld in lokaler Währung zu haben. Wir selbst hatten USD zum Wechseln mit.
liebe Grüße aus Wien, Karin

 

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