Uxmal, Uman und Merida

Pyramide des Zauberers

 

Uxmal

 

Uah, guten Morgen! Gut geschlafen? Ja danke, mit der Geschichte des Liebespaares Sac Nicte und Canek noch im Ohr sowie Guacamole im Bauch, haben wir beide bestens geruht. Nach Duschen und Kofferpacken finden wir uns rasch im Frühstücksraum ein, das wir möglichst früh zu den Ausgrabungsstätten Uxmal wollen. So hoffen wir sowohl der Hitze also den Horden anderer Besucher zu entgehen.

Das Frühstück gibt es hier in Buffet-Form. Frische Wassermelone, Gebäck, Scrambled Eggs, Marmelade - es findet sich für jeden etwas. Elsbet und Wulf sind wie wir unter den ersten, die am Tisch Platz nehmen. Etwas später kommen Ute und Birgit und zuletzt Arne, dem es gestern Abend mit seinem Magen nicht so gut ging. Heute ist er aber schon wieder wohlauf und lächelt uns an.

Auf Alfred und Weiße Feder haben schon gegessen, sodass wir nur mehr auschecken brauchen und schon sitzen wir im Bus und fahren die paar Meter zu den Ruinen hinüber. Noch ist nicht viel los hier und so laufen wir hinter Alfred her, der mit seinen langen Beinen ein recht beachtliches Tempo vorgibt.

Nach obenUxmal

Palast des Gouverneurs
IconPalast des Gouverneurs

 

Rekonstruierter kleiner Tempel
IconRekonstruierter kleiner Tempel

 

Uxmal, was „dreimal erbaut” bedeutet, wurde eigentlich fünfmal zwar nicht er- dafür aber überbaut (im Sinne von ummantelt). Dies wurde bei der Ausgrabung und Rekonstruktion der Gebäude festgestellt.

Für Uxmal sind einerseits die Pyramiden - allen voran die Pyramide des Zauberers - und andererseits die freien Plätze zwischen den Gebäudestrukturen kennzeichnend. Die Bauten, welche um die Vierecke gruppiert sind, wurden mehrheitlich im Puuc-Stil errichtet. Dieser Stil, der auch gerne Maya-Barock genannt wird, weist neben der lockeren Flächenbebauung üppige Verzierungen auf. Die Gebäude sind allesamt mit plastischem Friesendekor und vielfältigen Ornamenten geschmückt.

Palast des Gouverneurs
IconPalast des Gouverneurs

 

Leguan
IconLeguan

 

Palast des Gouverneurs
IconPalast des Gouverneurs

 

An vielen Gebäuden sind die geschwungenen Rüsselnasen des Regengottes Chaak zu sehen, welcher der Hauptgott der Puuc war. Der Grund dafür ist, dass es in dieser Gegend keine Cenotes gibt. Das Grundwasser liegt viel zu tief unter dem Kalkgestein, als dass unterirdische Wasserdepots angezapft werden könnten.

Die Bewohner von Uxmal und Umgebung mussten ihr lebenswichtiges Nass in Zisternenbrunnen, sogenannten Chultunes, sammeln. Das erklärt, warum Chaark der wichtigste Gott des Volkes war.

Über das Leben der Bevölkerung von Uxmal und die Geschichte hier herrschender Dynastien gibt es nur wenig Gesichertes. Auch über die tatsächliche Verwendung der Gebäude ist man sich nicht sicher - all die fantasievollen Namen sind genau das: der Fantasie bzw. lokalen Legenden entsprungen und nachträglich zugeordnet. Zwar hat man Stelen und Inschriften gefunden, jedoch war ihr Zustand so schlecht, dass die darauf befindlichen Hieroglyphen nicht zu entziffern waren.

Große Pyramide

 

Blick von der großen Pyramide

 

Taubenhaus

 

Eine weitere lokale Legende - die von Sac Nicte und Canek kennen wir ja schon - hat mir dem ungewöhnlichsten Bauwerk Uxmals, der Pyramide des Zauberers zu tun. Die Pyramide del Adivino, wie sie auf Spanisch heißt, ist eines der wenigen Bauwerke der Maya-Welt, welches eine ovale Grundfläche aufweist. Sie ist das Ergebnis von 5 Überbauungen zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert.

Der Legende nach wurde sie von einem Zauberer in einer einzigen Nacht gebaut. Und weil Zauberer sein alleine noch nicht genug ist, war dieser wundersame Mann auch noch ein Zwerg und der einzige Sohn einer Hexe, die ihn aus einem Ei ausgebrütet hat - für das Gebären war die Dame nämlich schon zu alt.

Gekrönt sind die 117 steilen Stufen vom Tempel Nr. V. Die Pyramide des Zauberers ist nach einer in Calakmul und einer weiteren in Cobá die dritthöchste Pyramide der Halbinsel Yucatan. Da es leider mehrere schwere Unfälle gegeben hat, ist ein Besteigen für Touristen leider nicht mehr erlaubt.

Blick von der großen Pyramide
IconBlick von der großen Pyramide

 

Große Pyramide, Stufen
IconGroße Pyramide, Stufen

 

Am Ballspielplatz vorbei gehen wir hinauf zum Gouverneurspalast, einem gedrungenen rechteckigen Bau mit einem breiten Steinfries zur Dekoration. Überall auf unserem Weg dorthin sitzen Leguane wie kleine Drachen in der Sonne oder gehen geräuschvoll paarweisen Unterhaltungen nach, was uns mitunter recht erschreckt.

Hinter dem Gouverneurspalast erhebt sich die Große Pyramide, die nur 30 Meter kleiner als die des Zauberers ist. Hier ist das Erklettern erlaubt und so mühen wir uns denn die steilen Stufen in der zunehmenden Hitze hinauf. Oben angelangt bleibt einem die Luft nicht so sehr wegen der Anstrengung weg sondern wegen des atemberaubenden Ausblicks, der sich einem bietet. Man sieht die gesamte Anlage und weit darüber hinaus ins Land.

Große Pyramide - Detail
IconGroße Pyramide - Detail

 

Nonnen-Viereck

 

Pyramide des Zauberers
IconPyramide des Zauberers

 

Der am Gipfel der Pyramide befindliche Tempel ist mit kleinen Puuc-Ornamenten verziert, die zum Teil Blumen und Vögel darstellen. Ihnen verdankt das Gebäude den Namen „Templo de Guacamayas”, was Tempel der Grünflügel-Aras heißt.

Vom hinteren Teil des Tempels sieht man auf das sogenannte Taubenhaus hinunter. Dabei handelt es sich um die Überreste eines Bauwerks, das wesentlich älter als die übrigen hier in Uxmal ist. Die Reste des dreieckig gezackten Dachkamms erinnerten Stephens bei seinem Besuch hier an Taubenschläge, worauf das Gebäude seinen heutigen Namen erhielt.

Die Treppen wieder hinunter geht es nun zum Ballspielplatz, der in Uxmal schon recht verfallen ist. Das Spielfeld ist zu beiden Seiten von aneinander gelegten steinernen Rundstücken gesäumt, welche eine Schlange bilden. Einer der Zielringe wurde durch ein Kunststoffimitat ersetzt, damit das Original im Museum ausgestellt werden kann.

Ballspielplatz
IconBallspielplatz

 

Ballspielplatz
IconBallspielplatz

 

Nonnen-Viereck (Westseite)

 

Unsere von Alfred geführte Tour beenden wir im Nonnen-Viereck. Auch hier handelt es sich wieder um einen Fantasienamen, der nichts mit der ursprünglichen Verwendung der Gebäude zu tun hat. Diese vier langgestreckten Bauwerke, welche hintereinander liegende Doppelräume beherbergen, haben den spanischen Mönch Cogolludo im 17. Jahrhundert an die Zellen eines Nonnenklosters erinnert und so kam es zu dem Namen Nonnen-Viereck.

Nonnen-Viereck - Detail (Nordseite)

 

Pyramide des Zauberers

 

Pyramide des Zauberers

 

Gemäß der Zahlenmystik der Maya hat jeder der Gebäudeflügel, die sowohl weltlichen als auch religiösen Zwecken dienten, eine andere ungerade Anzahl von Türen. So gibt es 5, 7, 9 und 11 Öffnungen, hinter welchen die Zellen liegen. Alles ist auch hier üppig mit Friesen dekoriert. So sehen wir Chaak-Masken, doppelköpfige Schlangen, stilisierte Mayahütten und den großen Quetzacoatl, den wir schon gestern Abend von farbigem Licht angestrahlt bewundern konnten.

So, nun gibt es freie Zeit zum Umherwandern und Fotos, wir treffen uns später wieder beim Ausgang. Wulf, der Uxmal bereits zuvor besucht hat, schlägt vor das Haus der Schildkröten anzusehen. Auf geht's! Dort angelangt finden wir einen nüchternen, wohlproportionierten Bau vor, dessen oberes Kranzgesims mit wirklich schönen und naturgetreuen Schildkröten verziert ist. Das könnte entweder ein Hinweis auf den Wasserkult oder auf die Schöpfungsgeschichte der Maya sein.

Blick durch das Schildkrötenhaus auf den Ballspielplatz und das Nonnen-Viereck
IconBlick durch das Schildkrötenhaus auf den Ballspielplatz und das Nonnen-Viereck

 

Pyramide des Zauberers
IconPyramide des Zauberers

 

Pyramide des Zauberers

 

So fortschrittlich die Maya in Mathematik und Astronomie waren, so für uns absonderlich war ihre Weltvorstellung. Sie glaubten die Erdscheibe würde von einer Schildkröte getragen, welche durch die Ursuppe schwimmt. Austariert würde die Scheibe von vier kleinen Tieren oder Figuren, in jeder Himmelsrichtung eines.

Gab es nun ein Erdbeben so war dies ein Zeichen, dass eine der vier Figuren das Gleichgewicht verloren hatte. Wer Terry Pratchett gelesen hat, dem werden diese Geschichten sicherlich bekannt vorkommen!

Wir streunen noch ein wenig herum, machen Fotos und finden uns schließlich beim Ausgang ein. Wasser kaufen, Toiletten aufsuchen und ein Besuch der gut sortierten Buchhandlung stehen hier auf dem Programm. Im Buchladen gibt es Fachliteratur zu Architektur, Flora und Fauna in vielen gängigen Sprachen.

Wir erstehen ein kleines Büchlein mit dem Titel „Die Welt der Mayas”. Es ist ein archäologischer Reiseführer zu den wichtigsten Mayastätten, in welchem Fotos mit darüber gelegten, halb transparenten Folien zeigen, wie die Bauwerke einstmals ausgesehen haben.

Nach gut 2 Stunden verlassen wir schließlich Uxmal und fahren weiter in Richtung Merida, wo wir den Nachmittag und die heutige Nacht verbringen werden.

Nach obenUman, Markt und scharfe Sachen

Markt, Obst und Gemüse
IconMarkt, Obst und Gemüse

 

Markt, Obst und Gemüse
IconMarkt, Obst und Gemüse

 

Nahe dem Städtchen Muna halten wir kurz an, um die Vista von einem besonderen Aussichtspunkt aus zu genießen. Mul-Nah heißt die Stelle an der Mex 261 und ist aufgrund der grellbunten Ausstellungsstücke des one and only hier befindlichen Souvenirladens nicht zu übersehen. Tatsächlich sieht man von hier aus Muna selbst, sowie die gesamte Puuc-Region, die von den Maya auch „Bergland” genannt wird. An klaren Tagen reicht die Sicht bis Santa Elena.

Für uns österreichisches Bergvolk sehen die vermeintlichen Hügel mehr wie Ebene aus, doch ist das Panorama hinter den riesigen Kakteen und den bunten Holzgegenständen auch für uns durchaus reizvoll. Dem Souvenirladen, der lauter wirklich handgefertigte Gegenstände verkauft, statten wir auch noch einen kurzen Besuch ab, bevor wir die Fahrt Richtung Merida fortsetzen.

Markt, Hühner
IconMarkt, Hühner

 

Markt, Schnittblumen

 

Der nächste Halt lässt jedoch nicht lange auf sich warten und so klettern wir bald wieder aus dem Bus, um uns bei einem kleinen Rundgang die Beine zu vertreten. Diesmal sind wir in Uman stehen geblieben, einer typischen mexikanischen Kleinstadt. Bemerkenswert ist hier die Kirche des Heiligen Franz von Assisi, die recht dominant ist. Es handelt sich um ein barockes Gotteshaus, welches die Franziskaner im 16. Jahrhundert hier errichtet haben.

Außer der Kirche gibt es auch noch einen bunten Markt, den wir ebenfalls besuchen. Größtenteils in Hallen untergebracht teilt er sich einerseits in einen Bereich, wo man Blumen, Gemüse und Gewürze kaufen kann. Hier fühlt Karin sich so richtig wohl und ersteht bei einer alten Mexikanerin ein Sackerl Habaneros. Diese Chilis gehören zu den schärfsten, die es gibt und haben auf einer Schärfe-Skala von 1-10 den Wert 10. Wichtig ist bei diesem Mitbringsel für einen Kollegen, dass noch Samen in den getrockneten Früchten sind, damit er sie zu Hause anbauen kann.

Parkbank, Stadtwappen

 

Spanische Kirche, Kanzel

 

Spanische Kirche
IconSpanische Kirche

 

Die Chilis kosten so wenig, dass wir nicht genug Kleingeld eingesteckt haben. Die alte Frau gibt sich auch mit den wenigen Münzen zufrieden, die wir haben. Doch als wir zurück kommen um ihr den Rest, den wir uns inzwischen von Mitreisenden geborgt haben, zu bringen, ernten wir ein strahlendes Lächeln.

Im zweiten Teil des Marktes wird Fleisch und Geflügel angeboten. Obwohl es heiß ist und das Klima natürlich für entsprechenden Geruch und auch ein paar Fliegen sorgt, sieht die Ware doch erstaunlich frisch aus. Trotzdem möchten wir hier lieber nicht fürs Mittagessen einkaufen. Apropos Mittagessen: steigen wir wieder ins Auto, damit wir zu unserem Mittagslokal fahren können.

Alfred hat für uns ein legeres, typisch mexikanisches Lokal ausgesucht. Es ist eine Art Familien-Bar, wo es Musik - live oder von der großen Leinwand - Getränke und Speisen ähnlich Tapas gibt. Man bestellt die Getränke und es kommen automatisch Teller mit diversen Kleinigkeiten, die man probieren kann oder auch nicht. Ist ein Teller leer, kommt der nächste volle usw. Wir trinken alle Bier und warten gespannt, was man uns serviert.

Mittagessen

 

Mittagessen

 

Tatsächlich kommen Teller mit scharfer Wurst, gefüllten Chilischoten, marinierte Hühnerstückchen, Käse, Frijoles und verschiedene andere Sachen, die sich nicht so genau identifizieren lassen. Nachos gehören zum Grundnahrungsmittel und müssen gar nicht erst extra bestellt werden.

Es wird hier und dort gekostet und jeder findet sich mehr oder weniger seine Lieblingsspeisen. Das Bier hilft wunderbar gegen die Schärfe und mundet hervorragend dazu. Nach der dritten Runde sind wir alle satt und zufrieden und bereit, das letzte Stückchen zu unserem Hotel zurückzulegen und das Busfahren für heute abzuschließen.

Nach obenMerida - weiß oder doch eher grau?

Portal des Casa de Montejo
IconPortal des Casa de Montejo

 

Catedral san Ildefonso
IconCatedral san Ildefonso

 

Palacio Municipal
IconPalacio Municipal

 

Das also ist Merida, die Hauptstadt der Region Yucatan. Ciudad Blanca, weiße Stadt wird sie auch genannt, was von den vielen Gebäuden aus weißem Kalkstein herrühren soll. Merida ist touristisch voll erschlossen, was sich in der Anzahl der Hotels und Restaurants, dem kulturellen Angebot an Konzerten und Open Air Veranstaltungen, den vielen Souvenirläden und dem Verkehr bemerkbar macht. Letzterer hat auch dazu beigetragen, dass die Stadt heutzutage eher grau und gar nicht mehr weiß ist.

Zuerst checken wir mal in unser Hotel El Castellano ein und nach dem Beziehen der Zimmer klappern wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Altstadt mit Alfred ab. Obwohl man in Merida hauptsächlich Reste der kolonialen Glanzzeit sieht, sind die Meridenos doch sehr stolz auf ihr Maya-Erbe. 1527 versuchte Francisco de Montejo y Leon Yucatan zu unterwerfen, kam aber gegen die Maya nicht an und verlor seine Gefechte.

Palacio de Gobierno - Wandbild Entstehung eines Maya-Menschen aus Mais (Popol Vuh)

 

Plaza de la Independencia Confidenciales

 

Erst sein gleichnamiger Sohn, der zur Unterscheidung gerne „El Mozo”, der Jüngling, genannt wird, schaffte es mit Geschick und Diplomatie sich mit den Maya zu verbünden und auf den Überresten einer alten Maya-Siedlung 1542 Merida zu gründen. Die Stadt entwickelte sich nachfolgend zum militärischen, politischen und natürlich auch wirtschaftlichen Zentrum der Halbinsel Yucatan und wurde 1618 von Philipp II. als Stadt anerkannt und direkt der spanischen Krone unterstellt.

Torbogen, von denen heute noch 3 zu sehen sind, markierten die Stadtgrenze im 17. und 18. Jahrhundert und die Befestigung trug dazu bei, dass die Maya während des Kastenkrieges im 19. Jahrhundert die Stadt nicht einnehmen konnten.

Wir steuern die Plaza de la Independencia, das Herz der Stadt an. Hier gibt es einen großen Park, wo man flanieren oder im Schatten von Lorbeerbäumchen verweilen kann. Sehr nett sind die S-förmigen Steinbänke, wo man einander gegenüber sitzt und miteinander plaudern oder turteln kann. Diese Bankerln sind bei Liebespaaren besonders beliebt und wir beide müssen sofort ausprobieren, ob sie sich auch wirklich gut zum Flirten eignen.

Catedral San Ildefonso
IconCatedral San Ildefonso

 

Balkon mit Hängematte
IconBalkon mit Hängematte

 

Palacio de Gobierno - Salon de la Historia
IconPalacio de Gobierno - Salon de la Historia

 

Rund um diesen Zocalo sind die wichtigsten Gebäude der Stadt angeordnet: die Kathedrale, der Palacio Municipal mit seinem Uhrturm, die Casa de Montejo, in welcher der Stadtgründer einst gewohnt hat sowie der Gouverneurspalast. Letzteren wollen wir uns nun genauer ansehen.

Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1892 und ist in neoklassizistischem Stil erbaut worden. Nachdem man den Innenhof durchquert hat folgt man einem Stiegenaufgang in den 1. Stock. Ähnlich wie im Palacio Nacional in Mexiko City gibt es auch hier großartige Wandbilder mit geschichtlichen Motiven. Diese hier sind allerdings moderner. Wir sehen die Entstehung eines Maya aus Mais, so wie es in der Schöpfungsgeschichte im Popol Vuh beschrieben ist.

Der Salon de la Historia ist ebenfalls mit Gemälden geschmückt, von denen viele der yukatekische Maler Fernando Castro Pacheco gefertigt hat. Die Geschichte, die damit illustriert wird, ist leider größtenteils recht traurig. Kastenkrieg, Verbrennung von Idolen und Codices, Unterwerfung und Vertreibung sind die bestimmenden Themen.

Palacio Municipal

 

Parque Hidalgo

 

Nach der Besichtigung des Gouverneurspalastes haben wir nun die Wahl, entweder den restlichen Nachmittag in der Stadt zu verbringen, oder uns ein wenig im kühlen Zimmer auszuruhen. Die Kathedrale können wir uns dann am Abend auf eigene Faust ansehen, da sie momentan geschlossen ist. Auch die restliche Abendgestaltung bleibt uns überlassen. Wir beschließen, uns zuerst ein wirklich nettes Restaurant und für unseren letzten gemeinsamen Abend zu suchen und uns dann aufzuteilen.

Auf unserem Weg durch die Gassen sehen wir viele bunte Hängematten, für die Merida berühmt ist. Sisal, eine Faser der Agave, ist untrennbar mit dieser Stadt verbunden. Die als grünes Gold bezeichnete Pflanze wurde auf riesigen Plantagen angepflanzt und von Taglöhnern gewonnen und verarbeitet. Deren kärgliches Leben stand übrigens im krassen Gegensatz zum Reichtum der Haciendabesitzer. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Sisal jedoch durch Nylon abgelöst und das Agaven-Imperium brach so plötzlich zusammen, wie es entstanden war.

Catedral San Ildefonso
IconCatedral San Ildefonso

 

Palacio de Gobierno

 

Als wir beim Restaurant Pancho's vorbeikommen, macht Arne für uns die Reservierung zum Abendessen. Das Lokal ist nach dem mexikanischen Revolutionsführer Pancho Villa benannt. Dementsprechend sind Ausstattung und Personal thematisch ausgerichtet, es ist ein wenig touristisch und sicherlich teurer als ein einheimisches Restaurant. ABER ... es soll hier die besten Steaks der Stadt geben und das ist Grund genug für unseren Besuch.

Wir beide gehen anschließend auf einen Power-Nap auf unser Zimmer, während sich einige ans Pool legen und wieder andere ein Café in der Altstadt suchen. Nach einem kurzen Fotorundgang in der Dämmerung treffen wir uns alle zum Abendessen wieder.

Der letzte gemeinsame Abend wird dann auch wirklich sehr schön. Auf einer üppig bepflanzten Terrasse sitzen wir an einem großen Tisch und trinken Caipirinha unter den Augenbrauen beschatteten Blicken von Frida Kahlo, während Pancho Villa von der Wand vis-a-vis über unsere Teller wacht. Auf diesen liegen dann auch wirklich die besten und größten Steaks unserer bisherigen Reise. Mit Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse und viel Spaß klingt dieser Tag harmonisch aus.

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