Primosten & Zadar

Mmmh, wir haben gut geschlafen in unserem romantischen Himmelbett mitten in der historischen Altstadt von Trogir. Die Klimaanlage hat das Zimmer angenehm kühl gehalten und die Matratze war schön hart und ohne Schwiegermutterrille.

Ab ins Bad und das Wunderwerk von Duschkabine erkunden. Es dauert schon ein bisschen, bis man alle Funktionen rausgefunden hat. Ein Knopf macht buntes Licht, ein anderer Musik und ein dritter spritzt aus Düsen in verschiedensten Höhen. Wow, da kommen wir schon mal ins Grübeln, ob wir solch eine Duschkabine aus Glas nicht auch bei uns einbauen sollten. Im Endeffekt ist es aber auch nur warmes Wasser von oben bzw. von der Seite und die Aufregung weicht dem üblichen Reinigungsritual.

unser Maurice (Peugeot 308CC)

 

Zum Frühstück geht es im Anschluss hinunter auf die Terrasse vor dem Hotel. Das Buffet ist zwar vorhanden, jedoch ein klein wenig dürftig. Alexander bekommt ein frisches Omelette mit Käse - aber erst, nachdem geschaut wurde, ob nicht vielleicht doch Scrambled Eggs da wären, die man dem hungrigen Gast stattdessen anbieten könnte. Karin nimmt sich Joghurt und Weichselkompott, frische Früchte gibt's leider nicht.

Das letzte Tröpfchen Fruchtsaft wird durch Neigen des gesamten Saftspenders in Alexanders Glas befördert. Andere Gäste schauen durch die Finger, das Personal schaut zu. Nachfüllung gibt es zumindest während wir hier sind nicht. Nun ja, wir sind ja wegen der romantischen Zimmer hier her gekommen und nicht wegen eines vermeintlichen Gourmetfrühstücks.

Nach dem Essen machen wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt und auf den Markt schräg vis-a-vis, gleich neben dem Parkplatz. Obst, Gemüse und Blumen sehen sehr frisch aus. In Flaschen gibt es hier jedoch nur Olivenöl und davon haben wir ja bereits genug. Biska, jenen Tresterbrand mit Mistel und Kräutern, der uns in Pula so gut geschmeckt hat und den wir eigentlich kaufen möchten, führt man hier nicht.

So holen wir unverrichteter Dinge unser Auto, fahren vors Hotel, wo wir das Gepäck vom Zimmer hinunter bringen und im Kofferraum verstauen und gehen Auschecken. Das geht schnell und so freundlich wie bei unserer Ankunft. Die Rechnung stimmt und wir sagen auf Wiedersehen!

Karin hat sich im Reiseführer schlau gemacht und schlägt vor, die Fahrt nach Zadar durch einen Zwischenstopp auf dem Inselchen Primosten aufzulockern. Alexander stimmt gerne zu, da eine Pause auch ihm Abwechslung vom Fahren und vielleicht auch eine kleine Gaumenfreude bietet. Zügig geht es auf der Überlandstraße dahin, als wir uns plötzlich einquietschen und rechts ran fahren müssen.

Nach obenPrimosten - die überbrückte Insel

Primosten
IconPrimosten

 

Primosten

 

Der Blick hinunter auf den kleinen Ort mit Kirchturm und Meer rundherum ist so entzückend anzusehen, dass man einfach stehen bleiben, schauen und fotografieren muss. Nur wenige Sekunden später sind auch die Insassen eines anderen PKWs dieser Meinung und tun es uns mit quietschenden Reifen gleich.

So eingestimmt auf Primosten, nähern wir uns nun ohne weiteren Aufenthalt dem Ort. Auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz mit Meerblick finden wir ein nettes Plätzchen für Maurice. Wir stellen unser Auto ab, schnappen unsere Fotorucksäcke und machen uns auf zu erkunden, was von oben schon so idyllisch ausgesehen hat.

Primosten war einst ein Fischerdorf und eine wirkliche Insel. Sie wurde zunächst mit einer Brücke und später mit einem Deich mit dem Festland verbunden, was sie de facto nun zu einer Halbinsel macht. Auch die touristische Erschließung hat vor dem kleinen Städtchen nicht haltgemacht, was sich in ein paar Minuten dann noch deutlicher zeigen soll.

Entlang der Uferpromenade schlendern wir Richtung „Zentrum”. Dass wir auch eine kleine Brücke überqueren, um auf das ehemalige Inselchen zu gelangen, merken wir kaum.

Primosten
IconPrimosten

 

Primosten
IconPrimosten

 

Primosten
IconPrimosten

 

Karin lästert, dass der Ort wohl touristisch doch nicht so bedeutsam sein kann, da kein Aqua Maritime Shop zu sehen ist. Irrtum sprach der Igel! So klein kann kein Städtchen sein, dass man nicht gestreifte Hravatska-Leiberln kaufen kann. Natürlich findet sich eine Filiale der Kette gleich am Hauptplatz, neben Schwimmtieren und anderen Dingen, die man im Urlaub ganz dringend braucht.

Im Ort selbst scheint die Zeit langsamer zu vergehen. Es ist still, kein Verkehr, keine Läden und der Tag fließt honigzäh dahin. Wir philosophieren über das subjektive Empfinden von Langsamkeit, über das positive und negative Erleben, das wir damit verbinden.

Auf den ansteigenden Hängen finden sich Häuschen mit kleinen Gärten, Feigenbäumchen, ein Bankerl unter einem Olivenbaum lädt zur Rast ein. Wir folgen den Stufen hinauf zur Kirche Sv. Juraj mit dem sie umgebenden Friedhof.

Sehr viele jung Verstorbene gibt es hier laut den Inschriften auf den Grabsteinen. Mit kaum 60 Jahren mussten viele schon aus dem Leben scheiden. Wie war das vorhin mit dem langsamen und beschaulichen Inselleben? Ob das doch nicht so gesund ist?

Blick vom Kaffeehaus
IconBlick vom Kaffeehaus

 

Blick vom Kaffeehaus

 

Der Blick von hier oben aufs Meer ist jedenfalls wunderschön. Im kühlen Schatten sattgrüner Pinien schweift das Auge ins unendliche Blau des Meeres. Die Toten jedoch haben nichts von der schönen Aussicht, denn sie schauen alle zum Kirchturm.

Wir verlassen Kirche und Friedhof von Sv. Juraj und gehen durch ein anderes Gässchen den Berg wieder hinunter. Es ist still, niemand ist zu sehen. Wovon leben die Menschen hier? Tourismus? Alle? Aber reich wird man davon auch nicht …

Zurück an der Uferpromenade lassen wir uns in einem Café mit Blick auf den Strand auf 2 Cappuccino nieder. Klares Wasser, bunte Kiesel, Smooth Jazz - es ist wirklich sehr angenehm hier im Schatten der mit einer Bambusmatte bedeckten Terrasse zu sitzen und den Badenden zuzusehen.

Karin lässt sich treiben und könnte wohl noch eine Weile der Zeit beim Verstreichen zuschauen, doch Alexander möchte weiter. Also zahlen wir und verlassen das Café. Vor der Weiterfahrt noch schnell etwas zu trinken im Konzum eingekauft und auf geht's.

Nach obenKurzer Rast in Vodice

Zadar, Meeresorgel
IconZadar, Meeresorgel

 

Zadar, Meeresorgel
IconZadar, Meeresorgel

 

Die Weiterfahrt zieht sich ein wenig und das nächste nennenswerte Ereignis ist unser Mittagessen in Vodice. Der Reiseführer meint zu diesem Ort: „Vodice passt nicht”. Er bezieht sich damit auf einen hypermodernen Yachthafen, ein paar Apartmentklötze und den fehlenden Liebreiz, den andere Adriastädtchen durchaus aufweisen.

Naja, ganz so arg ist es vielleicht nicht, aber fast. Wir bleiben auf einem Parkplatz an der völlig reizlosen Uferpromenade stehen und versuchen, bei einem Kiosk vis-a-vis Kleingeld für die Parkuhr zu wechseln. Ein wenig unfreundlich werden wir abgewiesen und müssen erst 2, 3 Standeln besuchen, bis sich jemand unserer erbarmt und wechselt.

Danach gehen wir über einen wirklich entsetzlichen Souvenirmarkt. So eine Ansammlung an geschmacklosem Tand Made in China haben wir noch selten gesehen. Der Souvenirmarkt geht über in die Marina. Es ist brütend heiß, kein Lüftchen und kein Schatten machen es ein wenig erträglicher.

Zadar, Meeresorgel
IconZadar, Meeresorgel

 

Zadar, Meeresorgel

 

Schließlich kehren wir in eine Pizzeria ein wo wir einen Mafiakuchen mit scharfer Salami teilen. Die schmeckt ganz gut. Im überfüllten Café nebenan probt ein kroatischer Männerchor beim Biertrinken. Es klingt zwar nicht schlecht, ist aber irgendwie schon sehr eigen so ansatzlos und ohne passenden Rahmen.

Karin erinnert sich bei den Abgesängen an die Radiosendungen, die ihre Oma früher gerne gehört hat: irgendein Regionalsender, wo auch öfter Taburizzagruppen traditionelle kroatische Volksmusik darboten. Eine akustische Reise in die Kindheit also.

Nach dem Essen suchen wir bald wieder das Weite, da ein längerer Aufenthalt in Vodice trotz Männerchor wirklich nicht lohnt.

Nach obenSommerausklang in Zadar

Meeresorgel, Sonnenuntergang

 

Meeresorgel, Sonnenuntergang

 

Meeresorgel, Sonnenuntergang

 

Durch teilweise recht interessante Vorstädte und Gewerbeviertel lotst uns das Navi zu unserem heutigen Endziel. In Zadar fahren wir wieder ins Hotel Kolovare, wo wir auch diesmal übernachten werden.

Das Zimmer kommt uns ein bisschen besser vor, die Klimaanlage ist vor allem wesentlich leiser . Da wir die Stadt mittlerweile wirklich schon gut kennen, haben wir keinen Besichtigungsstress und gönnen uns erst mal ein erholsames Nachmittagsschlaferl.

Campanile von Sveti Stosija
IconCampanile von Sveti Stosija

 

Zeleni Trg (Forum)

 

Narodni Trg, Stadtwache

 

Als wir ausgeruht wieder aufwachen, erfrischen wir uns zunächst mit einer Dusche und ziehen uns dann Jeans und Jacken für den Abendspaziergang an. Morgen geht es nach Maribor, also schon wieder in deutlich kühlere Gefilde, und unser Urlaub neigt sich auch schon sehr seinem Ende zu.

Wir wollen also den Sommer verabschieden bei der Meerorgel und dem Gruß an die Sonne. Sehr viel würdigere Plätze für ein Adieu an den Sommer können wir uns gar nicht vorstellen. Es ist denn auch wirklich wunderschön entspannt auf den noch warmen Steinstufen zu liegen, die letzten Sonnenstrahlen des Tages im Gesicht zu spüren und dem rhythmischen Pfeifen der Meeresorgel zu lauschen.

Wenig später gibt es einen dieser spektakulären Sonnenuntergänge in Campari-Orange, der wirklich keine Wünsche übrig lässt. Segelboote ziehen vor dem versinkenden Feuerball vorbei und in der Ferne blinken die Lichter der heimkehrenden Fähre.

Gruss an die Sonne
IconGruss an die Sonne

 

Gruss an die Sonne
IconGruss an die Sonne

 

Als es dunkel ist, macht Alexander noch ein paar Fotos und Videos vom Gruß an die Sonne. Heute gibt es leider keine Regenbogenfarben, aber die zufälligen Muster und die Menschen, die sich traumtänzerisch auf der Scheibe bewegen, sind trotzdem schön anzusehen.

Irgendwann später bekommen wir Hunger und gehen in die Stadt hinein. Alexander fragt eine junge Frau bei einem Eisstand, wohin sie am liebsten zum Essen geht. Nach einiger Erklärung - die Ärmste ist anfangs ganz verwirrt und weiß nicht, was wir von ihr wollen - nennt sie ein Lokal.

Es ist leider nicht ganz einfach zu finden und so landen wir trotz nochmaliger Nachfrage schließlich im dem Gasthaus mit der Maraska-Markise, das Karin schon vor 2 Jahren fotografiert und auch schon für heute Abend vorgeschlagen hat.

Gruss an die Sonne
IconGruss an die Sonne

 

Gruss an die Sonne

 

Es ist gemütlich und macht einen authentischen Eindruck. Die Karte tut dies ebenfalls. Alexander bekommt köstliche Cevapcici, Karin Calamari Fritti. Beides kommt frisch und mit anständigen Beilagenportionen bald auf unseren Tisch. Schmeckt wirklich sehr gut!

Im Anschluss an unser Abendessen schlendern wir nochmals ein wenig durch die Stadt und kehren dann schließlich ins Hotel zurück, wo wir bald einschlafen. Morgen gibt es erst Frühstück in der Stadt und dann brechen wir auf zur letzten Etappe unseres Urlaubs, Richtung Maribor.

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