Frühstücken im Hotel Valsabbion |
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Mhhhh, guten Morgen! Die Sonne blinzelt schon durch die roten Vorhänge unseres Zimmers herein. Wir haben ganz gut geschlafen, sind aber beide in der Nacht aufgewacht. Zuerst Alexander, der wegen großem Durst aufstehen musste und dann Karin, die ebenfalls trinken wollte. Daraufhin haben wir beide aber gut weitergeschlafen mit vollem Baucherl.
Heute ist es etwas später als unsere normale Aufstehzeit. Nachdem wir ja unser repariertes Auto glücklich wieder haben, werden wir Pula und das Valsabbion planmäßig verlassen und Richtung Süden weiterziehen. Also erst einmal packen, danach duschen und anziehen. Als wir zum Frühstück gehen, bringen wir gleich die erste Tasche ins Auto.
Die Auswahl beim Frühstück ist heute nicht ganz so gut wie gestern. Es gibt keine Oliven, keinen istrischen Rohschinken, dafür aber Emmentalerstückchen in Öl und Pralinchen beim Obst. Alexander fragt nach Rohschinken und bekommt natürlich ganz frisch aufgeschnitten davon. Wer könnte den so charmant Fragenden schon hungern lassen?
Wieder lassen wir uns auf der Terrasse nieder und trinken beide Café Latte und Saft. Entspannt, weil alle anstehenden Probleme gelöst sind, sind wir zu einem Scherz aufgelegt: das Survival Training ist nach dem Frühstück vorüber - wir haben das viele gute Essen ohne Platzen oder Magenzerrungen überlebt.
Frühstücken im Hotel Valsabbion |
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Frühstücken im Hotel Valsabbion |
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Bald darauf bringen wir unsere restlichen Sachen ins Auto und es gibt eine nette Verabschiedung mit einer ebenso „netten” Rechnung. Auf Wiedersehen Valsabbion!
Um den Vorort von Pula zu verlassen, will uns die Navi-Tussi über ganz arge Straßen lotsen. Was soll das? Sind das Fahrradwege? Alexander ist mehr als erbost und macht seinem Ärger lautstark Luft, während Karin in betroffenes Schweigen versinkt. Offensichtlich gibt es in Kroatien keine Strassenklassifizierung im Kartenmaterial und selbst Viehwege werden als befahrbar gewertet. Ein Horror!
Unter Schimpfen, Reversieren und schließlich völliger Ignoranz des Navis kommen wir aus dem Gewirr von engen Gassen, Schotterwegen und kleinen Gehöften wieder raus und finden endlich eine vernünftige Straße. So und was soll unser erster Tagesstopp heute werden? Unser Endziel wissen wir, es ist Baska auf der Insel Krk.
Noch im Hotel haben wir festgestellt, dass wir 2008 Opatija ohnehin ausgiebig besucht haben, dafür aber Lovran nur kurz gestreift. Diesmal wollen wir also Opatija gänzlich auslassen und Lovran nochmals versuchen.
Lovran |
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Lovran |
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Über uns ein quietschblauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Das Autodach ist offen, der Wind spielt mit unseren Haarspitzen. Wir cruisen über die Schnellstraße und alles ist gut. So soll Urlaub sein!
Nach einem Tunnel auf der Schnellstraße will die Navi-Tussi uns über den Parkplatz abbiegen lassen und wohl irgendwie auf Schleichwegen bergab nach Lovran lotsen. Wir reagieren zu langsam weil ungläubig. Ok, also drehen wir eine Ehrenrunde. Noch einmal an der Stelle angekommen stellen wir fest, dass wirklich vom Parkplatz weg ein zweifelhaftes Straßerl den Berg hinunter führt. Aber wenigstens ist asphaltiert also starten wir einen Versuch. Abenteuer mit tollem Panorama!
Durch Eichenwälder geht es steil bergab. Wir warten schon darauf, Obelix auf Wildschweinjagd zu begegnen, doch nur ein Einheimischer kommt uns mit dem Auto entgegen. Das Passieren ist ein bisschen herausfordernd, doch mit Alexanders Mut und des Kroaten Ortskenntnis klappt alles.
Etwas später verlassen wir den wilden Wald und nähern unser wieder der Zivilisation. Am Ortsrand stehen Mehrfamilienhäuser mit wirklich grandioser Aussicht. Toll, aber Karin ist mehr als froh, dass Alexander fährt. Sie hätte sich wohl bei so mancher Stelle nicht weiter getraut.
In Lovran angekommen finden wir zu unserem Erstaunen und Glück gleich einen legalen Parkplatz und stellen erst beim Wiederkommen fest, dass er eigentlich kostenpflichtig gewesen wäre. So ein Pech!
Lovran, dessen Name von den Lorbeerbäumen auf den umliegenden Hügeln herrührt, weist eine hübsche, verwinkelte Altstadt auf, die jegliches Istrien-Klischee bedient. In der befestigten Stari Grad finden sich üppige Geranientöpfe, bunte Häuser, Katzen, windschiefe Fensterläden und einige andere Zutaten für eine malerische Komposition.
Durch die mittelalterlichen Gassen der befestigten Altstadt schlendern wir ein wenig und freuen uns über die vielen kleinen Entdeckungen, die wir hinter jeder Ecke machen. Ein Innenhof, ein Türklopfer, ein Relief über einer Tür, eine Statue von Georg dem Drachentöter und Stadtheiligen.
Irgendwie haben wir die Lovraner Altstadt das letztes Mal übersehen, da unser Navi uns damals eher zum geographischen, denn zum historischen Zentrum geführt hat. Aber jetzt! Karin freut sich, dass ihre Eltern vor mehr als 45 Jahren offensichtlich doch romantische Flitterwochen gehabt haben.
Lovran |
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Nach unserem Streifzug durch die Gässchen gehen wir vor ans Meer, das grün und klar das Ufer umspült. Hier, außerhalb des Stadtkerns, gibt es viele wunderschöne Villen, die das Bild der Riviera von Opatija prägen. Die meisten dieser Objekte entstanden um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als die Orte dieser Gegend durch die Wiener Südbahngesellschaft Berühmtheit für Kur und Erholung erlangten.
Einen Strand in dem Sinne gibt es hier nicht, dazu sind die Ufer zu steil, doch bieten die ringsum angebrachten Felsentreppen den Badenden Einstiege ins klare Wasser und auch Sitzmöglichkeiten. Auf den Betonstegen finden sich sogar Plätzchen, wo man sich ausstrecken kann, wenn man denn die Hitze nicht scheut. Drei nicht mehr ganz so junge Grazien haben es sich auf einem solchen gemütlich gemacht und halten ein bräunendes Schwätzchen mit Blick aufs Meer.
Entlang der Lungomare führt uns unser Spaziergang nun ein Stückchen Richtung Opatija. Im Café Orange kehren wir auf 2 Espressi ein. Eine Kleinigkeit zu essen, was wir eigentlich auch wollen, gibt es hier nicht. Aber ein sauberes WC und ein schöner Ausblick werden geboten! Wir trinken aus, zahlen und kehren zu unserem Wagen zurück.
Lovran |
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Mit dem Auto fahren wir zum Konsum von Lovran, um für einen Mittagsimbiss einzukaufen. Vollkornweckerl, Rohschinken, Emmentaler, je 1 Nektarine und Sprite kommen in unseren Einkaufskorb. Und viele Taschentücher für Alexander, dessen Allergie leider schon wieder anfängt. Seine Augen beginnen zu tränen und die Nase läuft.
Weiter fahren wir nun Richtung Insel Krk, wo wir heute übernachten werden. Unser gerade eingekauftes Mittagessen verzehren wir auf einem Parkplatz mit Blick auf den Yachthafen. Die Vollkornweckerln stellen sich als äußerst zäh heraus, sodass wir uns mehr an Schinken und Käse halten. Das schmeckt gut und Eiweiß macht satt. Zum Abschluss noch die Nektarine und schon sind wir wieder unterwegs.
Seit 1980 erreicht man Krk nicht mehr nur mit einer Fähre, sondern auch über eine Brücke mit 2 Bögen. Das macht die größte und eine der beliebtesten Inseln Kroatiens leicht erreichbar. Trotzdem ist der Charakter eines Eilands und das besondere Leben auf einem solchen nicht verloren gegangen.
Doch bevor wir unser Ziel am südöstlichen Ende von Krk erreichen, müssen wir erstmal eine ganze Weile hinter Bussen her zuckeln. Alexander muss sich nicht nur dem langsamen Tempo unterordnen, nein auch die Aussicht ist ihm gänzlich genommen, sodass er mit der Zeit recht genervt ist. Auch ist die Fahrt durch die Macchia wenig aufregend, da sie landschaftlich gar keine Highlights bietet. Dafür fallen uns erstaunlich viele schöne Autos auf: Audi, Jaguar und Konsorten brausen uns entgegen.
Endlich in Baska angekommen gefällt es uns dort sehr! In einer weiten Bucht liegt der kleine Ort, geschützt und rundherum von Bergen eingerahmt. Am schönen, grünlich schimmernden Meer gibt es einen 2 Kilometer langen Kiesstrand, an dem in manchen Bereichen Sonnenschirme aus Bambus Schatten spenden.
Nach einem freundlichen Empfang mit Handtüchlein und Erfrischungscocktail in der Lobby unseres Hotel Atrium Residence, erledigen wir die Formalitäten des Eincheckens. Danach geht es auf unser Zimmer für diese Nacht.
Wir haben eine Suite mit Terrasse und Meerblick. Super! Alles ist geräumig, modern und gemütlich eingerichtet und die Terrasse gefällt uns ebenfalls. Rasch verstauen wir unser Gepäck, ziehen uns um und gehen ein wenig der Uferpromenade entlang flanieren. Alexander nimmt seinen Fotoapparat mit, Karin hat mehr Lust sich einfach treiben zu lassen und lässt ihre Kamera am Zimmer.
Zunächst geht es an den Strand. Die Kiesel tun ganz schön weh auf den Fußsohlen und erinnern uns an das Stockgehen, das unsere Shiatsupraktikerin immer empfiehlt. Sicher hätte sie ihre Freude daran, sähe sie uns hier herumtorkeln. Karin will unbedingt die Füße ins Meer stecken und nähert sich vorsichtig den Wellen. Hu, ist das frisch! Doch es gibt immerhin ein paar Mutige, die sogar zum Schwimmen in die kühlen Fluten tauchen.
Etwas später auf unserem Spaziergang kommt der Ort Baska mit hübschen Häusern und gepflegten Balkonen, dem es offensichtlich nicht schlecht geht, da alles in Schuss gehalten ist.
In den Lokalen und Gassen sind noch Touristen anzutreffen, aber es ist zum Glück nicht mehr überlaufen. In der Hochsaison sind Kieselstrand und Uferpromenade mit Sonnenhungrigen voll, die hier dicht an dicht wie die Sardinen liegen.
Baska |
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Baska |
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Eine Tapas Bar mit Blick aufs Meer lädt uns zum Verweilen ein. An einem mit buntem Tuch bedeckten Tisch lassen wir uns auf schmiedeeisernen Stühlen nieder und genießen ein kaltes Corona. Träge zieht der Nachmittag vorbei, während wir die bummelnden Leute beobachten und uns des Nichtstuns erfreuen. Sehr leiwand!
Zurück zum Hotel gehen wir nun nicht über die Promenade, sondern durch die engen Gässchen des Ortes. Es ist wirklich entzückend hier. Ein enger Platz mit einem Kirchlein, davor ein Brunnen und ganz viele Topfpflanzen. Wir sehen Weinlauben, Katzen, alte Leute, die auf ein Schwätzchen beieinander stehen. Kroatien wie es leibt und lebt.
Kurz bevor wir wieder zurück in unserem Hotel sind, werfen wir noch einen Blick auf den Wellnessbereich im angeschlossenen Hotel Corinthia, dessen Angebot wir ebenfalls nutzen könnten. Den Außenbereich finden wir ganz OK, innen trifft die Anlage jedoch nicht so ganz unseren Geschmack. Beides geht uns jedenfalls nicht ab und wir sind froh über unsere Suite mit Terrasse und Meerblick im Atrium Residence.
Im örtlichen Konsum kaufen wir noch Getränke ein, die wir während des Schreibens von Stichworten für den Reisebericht und dem Entladen der Fotos vom Tag süffeln. Sehr gemütlich ist das hier, aber je später es wird, desto kräftiger bläst der Wind. Wie viele Schichten werden wir wohl anziehen, wenn wir zum Abendessen ausgehen?
Wie wir etwas später feststellen, hält sich die Anzahl dann doch in Grenzen. In der Lobby lassen wir uns ein Lokal empfehlen, das wir dann auch aufsuchen. Es ist ganz nett und das Essen schmeckt ebenfalls recht gut, ist jedoch kein besonderes Highlight - weder kulinarisch noch kulturell.
Nach einem abschließenden Verdauungsspaziergang, der uns ein paar Schritte in die andere Richtung der Promenade führt, finden wir uns schließlich wieder in unserer netten Suite ein, wo wir im großen Bett zum Rauschen des Meeres bald in seligen Schlummer versinken. Gute Nacht, träum was Schönes!