Pocitelj & Dubrovnik

Pocitelj

 

Pocitelj
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Kurz bevor Iz singt sind wir schon aufgewacht. Wir haben gut geschlafen in unserem Zimmer im Motel Emen. Die Matratzen waren hart und es war schön ruhig in der nächtens von Touristen gänzlich verlassenen Altstadt. Karin hat in der Früh von einem Einhorn und 3 Wünschen geträumt. Hoffentlich gehen auch alle in Erfüllung!

Nach dem Waschen, Anziehen und Packen, gehen wir zum Frühstück in den Innenhof unten im Lokal. Alles ist ganz intim, da nur wir und sonst keine anderen Gäste hier sind.

Eine junge, freundliche Frau bringt O-Saft, eine Kanne mit heißer Milch sowie eine Kanne mit heißem Wasser und stellt alles ohne dem üblichen „coffee or tea?” auf unseren Tisch. Wir schauen etwas verdutzt, da entdeckt Karin, dass auf den Tischen Zucker und Löskaffee in verschraubbaren Gläsern steht. Ah, so geht das! Wir brauen uns also selbst einen Café Latte, der wirklich gut schmeckt.

Es kommt Weißbrot und ein Schüsselchen mit Frischkäse, Butter, Marmelade, Honig und Streichwurst für jeden. Ob wir noch etwas möchten? Hm, ein Ei wäre noch toll. Käseomelette könnten wir haben. Oh ja bitte, gern!

Pocitelj
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Pocitelj

 

Es kommen zwei große, frische Omelettes, schön braun und mit viel Käse. Und 2 Schokocroissants im Packerl. Wir lassen's bei dem Omelette und einem Stück Brot gut sein.

Nach dem Frühstück gehen wir noch einmal kurz aufs Zimmer und dann geht's ans Zahlen und Weiterfahren. Der junge Kellner kassiert und erklärt, dass er hier so was wie ein „universal soldier” ist.

Auf Wiedersehen, gute Fahrt! Es war sehr nett hier und wir beschließen, dem Motel Emen jedenfalls eine gute Kritik auszustellen.

Nach obenDas mittelalterliche Städtchen Pocitelj

Pocitelj
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Pocitelj
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Pocitelj
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Für den Rückweg steht schon fest, dass wir Pocitelj, jenes mittelalterliche Städtchen am Hang mit der krönenden Burgruine darüber, das wir beim Herfahren gesehen haben, besuchen. Der heutige Tag ist dafür viel besser geeignet, weil wir nicht nur mehr Zeit für eine Besichtigung haben, sondern auch ein wenig die Sonne scheint.

Wir lassen unser Auto auf dem großzügigen Parkstreifen unterhalb von Pocitelj stehen und gehen die mit Kieselsteinen gepflasterten Wege hinauf. 1444 fand Pocitelj erstmals urkundliche Erwähnung, wurde aber wahrscheinlich bereits 1383 im Auftrag des bosnischen Königs Tvrtko I. als befestigte Siedlung angelegt.

Der osmanische Einschlag ist unverkennbar und die behutsame Restaurierung trägt Früchte, denn die Stätte wurde mittlerweile ebenfalls auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbes gesetzt.

Die Moschee des Sisman Ibrahim-Pasha sticht aus dem mittelalterlichen Ensemble besonders hervor. Sie wurde in den Jahren 1562/63 errichtet und war in vielerlei Beziehung ein besonderes Bauwerk. Einerseits weist die Moschee ein ungewöhnlich hohes und prachtvoll verziertes Minarett auf, das einen Teil des Neretva-Tales überblickte.

Andererseits sind die drei Kuppeln der Vorhalle des Gotteshauses außergewöhnlich, da diese Bauweise hier in der Region eher unüblich ist und von der besonderen Bedeutung Pociteljs zu seiner Bauzeit zeugt.

Pocitelj

 

Pocitelj
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Im Bosnienkrieg wurde die Moschee durch serbische und kroatische Angriffe stark beschädigt und das Minarett zerstört, danach jedoch wiederhergestellt. Heute ist sie liebevoll gepflegt mit Topfröschen am Platz davor und ein Schmuckstück des Ortes. Im Inneren, das man ohne weiteres betreten darf, ist der Boden mit weichen Teppichen ausgelegt und durch bunte Glasfenster zeichnet die Sonne Muster an die Wände.

Wieder zurück auf dem Vorplatz überblicken wir das hübsche Pocitelj. Hamam, osmanische Stadthäuser, Medressen (Hochschulen der islamischen Welt) - alles liegt vor uns ausgebreitet. Darüber die beherrschende Festung mit ihrem charakteristisch geformten Turm.

Zwischen restaurierten Häusern, führt uns ein netter, blumengesäumter Weg zur Ruine von Sahat kula, dem Uhrturm. Er wurde 1664 in Auftrag gegeben und seine Glocke erklang bis 1917, als sie von uns Österreichern leider zur Munitionsgewinnung eingeschmolzen wurde. Wir machen noch ein paar Fotos dieses romantischen Ortes und schon geht es auf unserer Fahrt wieder weiter.

Nach obenHalbinsel Peljesac und die Suche nach einem netten Café

Kroatien

 

Kroatien

 

Den Grenzübergang passieren wir diesmal ohne das Suchen von irgendwelchen bunten Papieren. Komisch ist es schon, Bosnien-Herzegowina zu verlassen und nur wenige Kilometer später noch mal einzureisen, da dieser schmale Zugang zum Meer Kroatien sozusagen „unterbricht”.

Wir kreuzen die Halbinsel Peljesac, die für ihre Sandstrände bekannt und als touristisches Ziel beliebt ist. Sandstrände sind schließlich eine Seltenheit in dieser Gegend. Vor uns liegt eine Lagune mit kleinen Inseln. Eine Landschaft, die ausgesprochen schön anzusehen ist. Im Wasser können wir viele Bojen ausmachen, wahrscheinlich gibt es hier irgendeine Fischzucht.

An einem Parkplatz tauscht Karin die langen Jeans und das etwas festere Leiberl gegen Shorts und ein dünnes T-Shirt, da es inzwischen furchtbar heiß und schwül geworden ist.

Entlang der schönen Steilküste geht es weiter Richtung Dubrovnik. Die Abhänge sind mit Oleander, Säulenzypressen, Oliven, Feigen und Zitronen bewachsen, drunten glitzert türkisblaues Meer mit weißen Schaumkrönchen. Es ist schon richtig kitschig!

Hotel Dubrovnik President, unser Hotelzimmer
IconHotel Dubrovnik President, unser Hotelzimmer

 

Hotel Dubrovnik President, unser Hotelzimmer
IconHotel Dubrovnik President, unser Hotelzimmer

 

Hotel Dubrovnik President, unser Hotelzimmer
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Kleine Natursteinhäuser mit bunten Fensterläden, Weinlauben auf das Meer hinaus und Bootsanlegestellen davor säumen das wildromantische Ufer. Einziger Schönheitsfehler dieser idyllischen Domizile ist die Straße oberhalb. Aber wie sollte man sonst hinkommen?

Etwas später fahren wie bei einem Ort von der Schnellstraße ab, um Espresso zu trinken und die Toiletten aufzusuchen. Haben die hier schon zugemacht für diesen Sommer? Ein Apartment neben dem anderen, aber es ist niemand da. Sonst gibt es nix hier. Kein Café, kein Restaurant, kein Strand, keine Kirche. Wir fahren ohne Anhalten weiter.

Nur wenig weiter liegt schon der nächste Ort namens Slano, wo wir ebenfalls nach einem geeigneten Rastplätzchen suchen. Das riesenhafte 5-Sterne Grandhotel Admiral teilt den Ort in 2 Hälften. Links 2 Café-Restaurants und rechts eines, alle 3 unmittelbar neben dem Erholungsklotz.

Sonst gibt es auch hier nix. Wir drehen eine Ehrenrunde mit dem Auto und nehmen dann eines der 3 Cafés. Hier möchten wir bitte nicht einmal lebendig begraben sein, geschweige denn Urlaub machen!

Nach der kurzen Verschnaufpause machen wir uns auf das letzte Stückchen Weg nach Dubrovnik. Auf der Fahrt beratschlagen wir schon, wie wir am besten den Stress beim Anfahren unseres Hotels in der Altstadt umgehen können und schauen dann recht erstaunt, als unsere Bleibe in Wirklichkeit auf einer Landzunge ganz weit draußen ist.

Nach obenDubrovnik - Wo ist hier bitte die Altstadt?

Placa (Stradun), Franziskaner Kloster
IconPlaca (Stradun), Franziskaner Kloster

 

Pile Tor (Griechisches Tor)
IconPile Tor (Griechisches Tor)

 

Pile Tor (Griechisches Tor)

 

Sehr schön, aber weit und breit keine Altstadt hier! Tja, wir haben uns bei der Reservierung am Plan verschaut und sind nun in Grünruhelage am Meer gelandet. Auch gut. Unser Zimmer im Valamar Dubrovnik President ist hell, mit cremefarbenen Textilien, Holz und Tauen, sodass es ein bisschen wie auf einem Schiff anmutet. Eine baulich gut gelöste Terrasse aufs Meer hinaus gibt es auch. Karin ist entzückt!

Nachdem wir uns ein wenig häuslich eingerichtet und im Hotel orientiert haben, nehmen wir den Bus No. 6 in die Stadt. Er fährt alle 10-15 Minuten gleich vis-a-vis ab und braucht ca. 10-15 Minuten bis in die Altstadt. Sehr entspannend! So ersparen wir uns Parkplatzsuche, Angst vor Kratzern in engen Gassen und können auch einen Sundowner trinken.

Vor dem Pile Tor steigen wir aus und genießen zuerst einmal den Blick auf diesen Teil der befestigten Stadt. Schon im 3. Jahrhundert v. Chr. sollen auf dem Felsen zwar unbedeutende aber dennoch Siedlungen der Illyrer gewesen sein. Mit der Neuordnung des römischen Reiches ließ Kaiser Justinian dann Mitte des 6. Jahrhundert eine Befestigung errichten und auch eine als Bischofssitz gedachte größere Basilika erbauen.

Stadtmauer Mauerrundgang
IconStadtmauer Mauerrundgang

 

Dubrovnik
IconDubrovnik

 

Großer Onofrio-Brunnen
IconGroßer Onofrio-Brunnen

 

Die Goten zerstörten, die Slawen trieben die Bevölkerung auf den Felsen, um dort Schutz zu suchen, Venezianer herrschten, Mongolen belagerten, Osmanenen handelten … viele Völker hat Dubrovnik, dessen Name von Eichenhainen stammt, gesehen. Und nun sehen wir es!

Etwas, was man in Dubrovnik unbedingt machen muss, ist ein Spaziergang auf der alten Stadtmauer. Das Wetter ist schön, wir sind voller Tatendrang und so kaufen wir auch gleich Tickets und klettern die Stiegen hinter dem Pile Tor hinauf.

Stadtmauer Mauerrundgang

 

Festung Lovrijenac

 

Stadtmauer Mauerrundgang

 

Wow, auf jedem Meter der Mauer hat man wirklich super schöne Ausblicke von oben auf alle Häuser, Kirchen, Gässchen, das Meer, die Küste. Dazu Sonnenschein und die netteste Gesellschaft der Welt. Wir sind begeistert! Es ist wirklich so schön, dass wir uns halb tot fotografieren.

Der Rundgang auf der Stadtmauer dauert 1½ Stunden inkl. vieler, vieler Fotostopps. Als wir wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt sind - die ganze Runde ist eine Fußgängereinbahn - steigen wir die Stiegen hinunter und sehen uns noch ein wenig in der Stadt um.

Wir folgen Dubrovniks berühmter Hauptstraße, dem Stadrun. Dem glänzenden Marmorpflaster entlang gelangen wir bis zur Placa mit dem Uhrturm, die wir ausgiebig bewundern. Eine grandiose Ansammlung schöner, alter Gebäude befindet sich hier und die beiden Glockenschläger wachen über dem Platz.

Stadtmauer Mauerrundgang

 

Stadtmauer Mauerrundgang
IconStadtmauer Mauerrundgang

 

Stadtmauer Mauerrundgang
IconStadtmauer Mauerrundgang

 

Wir suchen nun ein gemütliches Restaurant für unser Abendessen. Karin steht der Sinn nach Muscheln, Alexander hätte gerne - ganz was Neues - Fleisch. Das dritte Lokal bietet beides und gefällt uns, also kehren wir ein.

Auf einer kleinen, begrünten Terrasse sitzen wir und schmausen, während schwarze Regenwolken immer näher kommen. Doch unser Mahl geht sich trotz der Wetten, die wir darauf schon abgeschlossen haben, im Trockenen aus. Rasch zahlen und aus der Stadt hinaus. Jetzt am Retourweg wird ob des drohenden Gewitters schon ein bisschen ein schnellerer Schritt eingelegt.

Draußen vor dem Pile Tor kaufen wir noch schnell Bier zum Mitnehmen und jeder ein Stanitzel Eis als Nachspeise.

Als wir bei der Bushaltestelle anstehen, beginnt es zu regnen. Die Berge hinter der Stadt sind vom Sonnenuntergang dunkelrot gefärbt und es gibt einen Regenbogen in den Farben von Granatapfelkernen. Es sieht aus, als stünden Stadt und die umgebenden Hänge in Flammen!

Dubrovnik
IconDubrovnik

 

Dubrovnik

 

Dubrovnik

 

Der Bus kommt gerade in dem Augenblick als schon dickere Tropfen auf uns platschen. Wegen Uhrzeit und Wetter gibt es eine lange Schlange und auffallend viele Engländer:innen.

Die Damen beginnen aufgeregt zu schieben und zu drücken, damit sie aus dem Regen nur ja schnell in den Bus kommen. Sind ja aus Zucker, die Engländerinnen.

Die Brutalität nimmt zu und es tut das Gedrängel teilweise schon richtig weh. Karin, die wegen ihrer geringen Körpergröße etwas im Nachteil ist, schimpft auf Deutsch und Englisch wie ein Rohrspatz. Doch schließlich schaffen wir es alle in den Bus hinein.

Turm des Dominikanerklosters
IconTurm des Dominikanerklosters

 

Hotel Dubrovnik President - Gewitter, Blitz und Donner
IconHotel Dubrovnik President - Gewitter, Blitz und Donner

 

Platz vor dem Pile Tor, Gewitterwolken

 

Die Straße führt bergauf und es kommen uns Sturzbäche an Wasser entgegen. Ob der Busfahrer bald Schwimmwesten austeilt und uns zum langsamen Schlürfen auffordert? An der Endstation klettern wir aus dem Bus und Karin geht das kurze Stück barfuss ins Hotel, damit ihre Lederschuhe nicht völlig aufgeweicht werden. So ein Wetter!

Am Zimmer geht das Naturschauspiel weiter und Alexander macht auf unserer Terrasse tolle Aufnahmen. Zuerst vom Sonnenuntergang und später vom Gewitter und den darauffolgenden Blitzen. Wow!

Zum Abschluss lassen wir uns das mitgebrachte Bier und ein paar Nüsschen schmecken. Karin tippt für den Reisebericht und Alexander entlädt unsere Fotos. Als dies erledigt ist klettern wir in unser großes Bett und haben nichts mehr vor außer gut schlafen, bis morgen das Licht vom Meer herein scheint und uns weckt. Gute Nacht!

zu den FAQs und den Kommentaren
Auf der letzten Seite dieses Reiseberichtes findest Du die Fragen unserer Besucher:innen, welche uns im Laufe der Zeit erreichten und hast selbst die Möglichkeit einen Kommentar zu diesem Reisebericht zu hinterlassen.
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