vor Schulbeginn |
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Heute starten wir wieder um 9 Uhr. Nach dem üblichen Einheitsfrühstück geht es mit dem Boot los. Kurz nach dem Start entdeckt Alexander, eine Schule. Auf die Frage, ob wir dieser vielleicht einen kurzen Besuch abstatten können, wendet das Boot sofort und wir steuern die Schule an.
Kaum bemerken uns die Kinder - der Unterricht hat noch nicht begonnen und alle Schülerinnen und Schüler stürmen kreuz und quer herum - klappen wie in einem Film die Fensterläden auf und aus jedem Fenster strecken sich kleine Kinderköpfe heraus. „Touristen!” könnte der Schlachtruf sein, den alle ausstoßen.
Nun dürfen wir der morgendlichen Zeremonie beiwohnen. Ein kleiner Bub steht mit stolz geschwellter Brust am Eingang, schlägt einen Gong drei Mal und beginnt dann, die Bundeshymne lautstark anzustimmen. Der Chor der gesamten Schule (wir schätzen, dass es sich um ca. 4 Klassen handelt) stimmt mit ein.
Danach wird das kleine Einmaleins gemeinsam gesungen, wobei einige Kinder sichtlich noch Probleme damit haben. Als Dankeschön hinterlassen wir den Lehrerinnen unser Sackerl mit Zuckerln zur Verteilung - für alle Kinder haben wir leider zu wenig mit.
Markt in Ywama |
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Markt in Ywama |
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Bootsparkplatz |
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Zufällig findet heute ein Tagesmarkt in Ywama statt. Diesen dürfen wir nicht versäumen! Vorerst ist es für unseren Kapitän etwas schwierig, sich durch das Gewirr aller an- und ablegenden Boote, hindurch zu schlängeln.
Er macht seine Sache aber sehr gut und so sind wir in weniger als 10 Minuten mitten am Markt.
Natürlich herrscht auch auf diesem Markt ein Ur-Gedränge. Einheimische und Touristen schieben und drängen beiderseits in alle Richtungen. Im hinteren Teil des Marktes ist es etwas besser. Dort werden größtenteils Lebensmittel verkauft. Soe erklärt uns viele uns unbekannte Gewürze und Pflanzen und deren richtige Zubereitung. Ab und zu dürfen wir auch kosten. Sehr nett!
Weberei |
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Nun beginnt die Tour durch verschiedene Handwerksbetriebe. Erster Halt ist eine Silberschmiede. Hier - wie auch in den anderen Betrieben - werden die Waren überwiegend noch ohne Maschinen hergestellt. Da wir aber keinen Bedarf an Silberkunstwerken haben, ist unser Besuch hier recht kurz.
Danach folgt die berühmte Weberei - Mya Setkyar. Sie haben sich auf Seidenweberei spezialisiert. Vorwiegend werden hier Longyis für Frauen und Schals angefertigt. Eine alte Frau an einem Webstuhl hat von einem Touristen ein Mückenschutzmittel geschenkt bekommen.
Sie versteht aber die englische Gebrauchsanweisung nicht und bittet uns um Übersetzung. Dem kommen wir mit Soes Hilfe (Karin übersetzt von Englisch auf Deutsch, Soe von Deutsch auf Burmesisch) gerne nach.
am Inle-See |
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Als Dankeschön bekommt Karin ein leuchtend buntes Seidenband ums linke Handgelenk gebunden und eine Lotusblume geschenkt. Wir erstehen noch 2 sehr schöne Schals für Karin (je 10 USD) und setzen unsere Tour fort.
Nächster Halt ist die Eisenschmiede. Auch hier ist unser Aufenthalt recht kurz, da fast nur Gegenstände des täglichen Bedarfs hergestellt werden. Soe ersteht eine Schere, da diese hier deutlich billiger als in der Großstadt Yangon ist.
Für das Mittagessen hat Soe einen besonders netten Platz ausgesucht. Ann's Restaurant liegt direkt am See und ist über und über mit Blumen geschmückt.
Die Besitzerin hat gemeinsam mit einem Co-Autor bereits 2 Bücher mit je 100 Wilden Orchideen in Burma herausgegeben und wir dürfen ihr Orchidarium besichtigen.
uch das Essen mundet uns wieder hervorragend - war aber wie immer viel zu viel!
Langhalsfrauen |
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Jetzt ist es leider Zeit, uns vom Inle-See zu verabschieden. Unsere Reise führt uns nach Mandalay weiter. Bevor wir aber zum Flughafen zurück fahren, hat Soe noch ein weiteres Highlight für uns parat. Die Langhalsfrauen.
Gleich in der Nähe der Ausstiegsstelle am Inle-See hat eine Familie der Langhalsfrauen ihr Domizil aufgeschlagen. Gegen eine Besichtigungsgebühr von 6 USD betreten wir ihr kleines Reich. Sogleich stellen sich die Frauen brav in Reih und Glied zum Fotografieren auf. Soe übersetzt für uns die Erklärungen der Familie.
Am Flughafen erleben wir wieder ein kleines Wunder. Eigentlich ist noch mehr als eine ½ Stunde Zeit bis zu unserem planmäßigen Start. Aber die Maschine ist schon voll, also starten wir. Schau, schau! Bei der Landung in Mandalay dürfen wir dafür mehr als eine ½ Stunde auf unser Gepäck warten. So gleicht sich die Zeit wieder aus.
Dieses Mal haben wir wieder einen normalen PKW als Gefährt. Gleich beim Kofferverladen ergibt sich ein kleines Problem. Unsere 2 Koffer (das kleine Handgepäck sowieso nicht) wollen partout nicht in den Kofferraum passen. Leider hat der Fahrer auch kein Seil oder eine Schnur mit und so bleibt uns nichts anderes übrig, als mit geöffnetem Kofferraum unsere etwa 1½ stündige Anreise zum Hotel in Mandalay anzutreten.
Während unserer langsamen Fahrt werden wir von allen möglichen Gefährten angehupt. Alle zeigen auf unseren offenen Kofferraum - Danke, wissen wir, aber was sollen wir denn machen? Wir schleichen so dahin (mittlerweile ist es schon stockdunkel und Straßenbeleuchtung gibt es nirgends), als uns der Kofferbus der großen Reisegruppe auch überholt.
Dieser hat Erbarmen mit uns. Der Beifahrer stellt sich in perfektem Englisch als lokaler Chef der Reiseagentur vor und übernimmt unser Gepäck. Fein!
In der Hoffnung, nun etwas rascher durch die nächtlichen Dörfer zu fahren, setzen wir unsere Reise fort. Denkste! Unser Fahrer hat die Angewohnheit extremst untertourig zu fahren. Bereits bei 1.5000 UPM schaltet er in den nächsten Gang.
Daher ist im 4. Gang bei 1.5000 UPM auch schon Schluss. Da der Tacho abgeklemmt ist, kennen wir die Reisegeschwindigkeit nicht - vielleicht ist das auch besser so.
Erst als der Kofferbus uns überholt und Alexander die scheinheilige Frage stellt „Sind das unsere Koffer da vorne?” erbarmt sich Soe und bringt den Fahrer dazu, rascher zu fahren. Von da an geht unsere Fahrt in vernünftigem Tempo durch das dunkle Myanmar.
Unser Hotel für die nächsten 4 Nächte ist das Mandalay Hill Ressort Hotel. Dies ist wieder ein sehr modernes und großes Hotel. Im Prospekt wird von Essen außerhalb des Hotels gewarnt. Sehr interessant!? Wir essen daher á la carte im Hotel.
Karin wählt Spaghetti Carbonara und Alexander Hamburger, welches beides sehr gut schmeckt. In der Nacht wird Karin uuuuur-schlecht (das wird doch nicht das Abendessen gewesen sein?) - Erbrechen, Durchfall und ganz wenig Schlaf sind das Ergebnis.