Der Goldene Felsen

Um 8 Uhr in der Früh geht es heute los. Soe erklärt den heutigen Tagesplan und dieser sieht eine laaaange Anreise vor. Etwa 4 bis 5 Stunden Fahrt sind bis zur Ankunft beim Goldenen Felsen notwendig.

Nach obenDer Soldatenfriedhof von Htaukkyant

Htaukkyant Soldatenfriedhof

 

Htaukkyant Soldatenfriedhof
IconHtaukkyant Soldatenfriedhof

 

Nach etwa einer Stunde Fahrt durch mehrere kleine Dörfer und Ackerbaugebiete kommen wir durch mehrmaliges Nachfragen darauf, dass wir heute nicht wieder in unserem Hotel übernachten werden. Aha, dass hat also sein gestriges „Für morgen nehmen Sie bitte nur leichtes Gepäck” bedeutet.

Unsere Antwort „Das haben wir aber so leider nicht verstanden” schockiert ihn. Das wollten wir aber sicher nicht. Soe erklärt sich sofort bereit, uns Seife, Zahnbürsten und Zahnpaste im nächst gelegenen Dorf zu kaufen. Seine Frage „Brauchen Sie auch ein neues T-Shirt” lehnen wir dankend ab - so viel Geld wollen wir auch nicht, dass er für uns ausgibt. Seine sehr nette Geste vertreibt unseren kleinen Ärger sogleich wieder.

Htaukkyant Soldatenfriedhof
IconHtaukkyant Soldatenfriedhof

 

Htaukkyant Soldatenfriedhof
IconHtaukkyant Soldatenfriedhof

 

Der nächste Halt ist ein wunderschön gepflegter Soldatenfriedhof aus dem 2. Weltkrieg. Hier haben mehr als 27.000 Gefallene ihre letzte Ruhestätte gefunden. „Größenteils liegen hier Kriegsgefangene, welche die Brücke am River Kwai und die Bahnlinie erbauten.” erzählt uns Soe, während wir langsam Reihe um Reihe durch den Friedhof schlendern.

Unseren nächsten Stopp legen wir an einem besonderen Platz ein. Hier befindet sich neben vielen Obstständen auch ein ganz besonderer Baum - der Autoschutzgeist-Baum oder richtig Shwe-Nyaung-Pin-Nat. Natürlich mit zugehörigem Mönch. Zufällig lässt ein Einheimischer sein Auto gerade für die kommende lange Fahrt segnen und so können wir der Zeremonie beiwohnen.

Er fährt zuerst vor den Baum und der Mönch segnet das Auto. Dann fährt er ein wenig zurück, um gleich wieder vor zum Baum zu fahren. Wieder wir das Auto vom Mönch gesegnet. Auch ein 3. Mal wiederholt sich das Ritual des Vor- und Zurückfahrens mit abschließender Segnung. Dann wird noch ein wenig gespendet und der Einheimische setzt seine Reise fort.

Nun ist Mittagsessenszeit. Soe kennt ein sehr nettes Lokal „in the middle of nowhere”. Das Essen schmeckt sehr gut und leicht süßlich. Hier hätten wir nie selber hergefunden.

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Der öffentliche 'Bus'
IconDer öffentliche 'Bus'

 

Der öffentliche 'Bus'

 

Am Fuße des Goldenen Felsens ist erst einmal Schluss mit der beschaulichen Autofahrt. Wir steigen aus und müssen jetzt ein anderes Verkehrsmittel nehmen - den öffentlichen Bus. Aber was für einen!

Es handelt sich dabei um umgebaute Lastwagen, auf dessen Ladefläche 10 Reihen Holzbretter in engem Abstand befestigt sind. Auf jeder dieser Pritschen drängen sich mindestens 6 Personen. Wo die armen Leute ihre Beine hin tun, ist uns ein Rätsel.

Ein Fahrgast fällt Karin besonders auf. Er hat chinesische Gesichtszüge und sieht ganz anders als ein typischer Burmese aus. Sein langer schwarzer Kinnbart und seine schwarze Haarpracht, die er in einem Knoten auf dem Kopf trägt, unterscheiden ihn von allen anderen. Wer die Romanserie Richter Di kennt, kann ihn sich sicher leicht vorstellen.

Wir dürfen, die 45-minütige Reise sozusagen in der „First Class” genießen. Die erste Reihe neben dem Fahrer ist für uns reserviert. Selbst der mitreisende Mönch, Soe und zwei weitere Privilegierte, nehmen mit der zweiten Reihe in der offenen Schlafkoje des Fahrers vorlieb.

Der Goldene Felsen

 

Der Goldene Felsen

 

Das versteinerte Schiff
IconDas versteinerte Schiff

 

Während der Fahrt kommen wir drauf, dass wir in einem Hotel am goldenen Felsen übernachten und heute nicht mehr zum Auto zurückkehren werden. Schade, die gekauften Utensilien liegen jetzt im Wagen. Macht auch nichts, aber sagen tun wir das jetzt nicht laut!

Die Fahrt bis zum so genannten Basislager verläuft sehr ruppelig. Der Chauffeur nimmt keinerlei Rücksicht auf seine vielen Fahrgäste. Jedes Schlagloch und jede Querrille werden mit Schwung durchfahren. Uns tun die armen, zusammen gequetschten Einheimischen auf den hinteren Plätzen sehr leid.

Um vom Basislager bis zum Goldenen Felsen zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder zu Fuß bergauf gehen oder von 4 Trägern in einer Sänfte den Berg hinauf tragen lassen. Wir wählen natürlich die erstere Möglichkeit und setzen uns langsam in Bewegung.

Der Goldene Felsen

 

Der Goldene Felsen
IconDer Goldene Felsen

 

Der Goldene Felsen
IconDer Goldene Felsen

 

Kaum ein paar Schritte gegangen kommt schon der erste Trupp Träger herbei und bietet lautstark seine Dienste an. Lächelnd aber dankend ablehnend, schreiten wir weiter. In der Hoffnung nun in Ruhe gelassen zu werden und keuchend den steilen Weg weiter zu meistern, setzen wir unseren Weg weiter fort.

Denkste! Kaum ein paar Schritte weiter kommen schon im Sauseschritt die nächsten Träger und bieten ihre Dienste an. Wieder lächeln (Alexander hat eh kaum Luft) und dankend ablehnen - man hat ja seinen Stolz. So geleiten uns zeitweise bis zu 3 Trägerquartette bis wir nach etwa 15 Minuten das Hotel „Golden Rock” erreichen.

Hier ist erst einmal eine ¾ Stunde Pause. Zimmer beziehen, kurz duschen und ausruhen. Dann geht es wieder weiter in Richtung Goldener Felsen. Der Weg wird steiler und wir kommen an vielen obskuren Geschäften vorbei (z.B. Medizin aus Hasenpfoten, Wurzeln, Kräutersäfte, tote Tierschädel, ...) und natürlich immer begleitet von so manchen Trägern. Je weiter nach oben wir kommen, desto billiger wird der Preis .

junge, posierende Mönche
Iconjunge, posierende Mönche

 

Der Goldene Felsen
IconDer Goldene Felsen

 

Der Goldene Felsen
IconDer Goldene Felsen

 

1 Stunde später erreichen wir endlich unser Ziel. Die Aussicht ist traumhaft, aber leider etwas diesig. Macht nichts, so ist die Landschaft in wunderschöne Pastellfarben getaucht.

Zuerst treffen wir auf den Rock Nummer 1, welcher einem versteinerten Schiff ähnlich sieht. Dazu erhalten wir natürlich die geschichtliche Erklärung von Soe.

Gute Nacht schöner Tag - wir sehen uns morgen wieder!
IconGute Nacht schöner Tag - wir sehen uns morgen wieder!

 

junge, posierende Mönche

 

Rock Nummer 2 ist dann der richtige Goldene Felsen. Er hängt gegen alle physikalischen Gesetze auf einer Seite komplett über dem Abgrund und fällt nicht herunter. Der Überlieferung nach ist es die Macht der Haar-Reliquie, die ihn in dieser Position hält.

An so einem heiligen Ort sind natürlich auch viele Einheimische und auch Mönche anzutreffen. Touristen sehen wir nur ganz wenige. Diese sind noch (wie wird das vielleicht in ein paar Jahren sein?) in der Minderheit.

Wir schlendern auf der Plattform umher und sehen uns die verschiedenen Heiligtümer an. Alexander liegt sogar direkt vor dem Goldenen Felsen auf dem Bauch, um ihn zu fotografieren. Karin darf etwas abseits in einem eingezäunten Areal warten. Frauen gelten leider auch im Buddhismus als unrein und dürfen nicht zum Allerheiligsten.

Nach dem Sonnenuntergang begeben wir uns auf den Heimweg, wieder den Berg hinab zu unserem Hotel. Kaum ist die Sonne weg, erfriert Soe fast (diese Einheimischen halten auch nichts aus . Es geht über Stock und Stein - viel leichter als bergauf - ab ins Hotel. Duschen, dann gemeinsam Abendessen und plumps ab ins Bett. Wir sind fertig ob der ungewohnten körperlichen Ertüchtigung!

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