Die Provinz Bago

Rückkehr vom Goldenen Felsen

Ein Träger auf Kundschaft wartend
IconEin Träger auf Kundschaft wartend

 

Guten Morgen! Hier „am Berg” herrscht frisches Wetter. Wir haben gut und tief geschlafen - kein Wunder nach der gestrigen außergewöhnlichen Anstrengung. Soe hat uns gestern am Abend noch einen Weckruf organisiert und dieser funktioniert hier so: ein Boy klopft an die Tür „Good morning! This is your wakeup call”. Sehr nett!

Im Gegensatz zum Buffet-Frühstück im Kandawgyi Palace Hotel gibt es hier ein Einheitsfrühstück: 2 Stück Zwieback (wird als Toast angeboten), Marmelade, Butter, Eierspeise und ein „kommunistischer” Orangensaft (leider nicht frisch, sondern aus Pulver angerührt). Schmeckt uns aber gut.

Runter geht's nicht zu Fuß, sondern mit dem Bus = Pritschenwagen. Da viele Touristen aus dem Hotel abreisen, können nicht alle in der ersten Reihe sitzen. So platzieren wir uns, mehr oder minder geordnet hinten auf den Pritschen und ab geht die Fahrt. Yahoo!

Der Bus setzt sich in Bewegung und rumpel-di-pumpel geht es den Berg hinab. Auch mit uns Touristen hat der Fahrer kein Mitleid. Jedes Schlagloch und jede Rille werden mit Schwung durchfahren. Es wirft uns wild hin und her. Ein Abenteuer!

Bei der Ankunft werden wir wieder von Obst verkaufenden Kindern umringt. Jeder preist seine Ware in mehr oder minder gutem Englisch an. Dabei beobachten wir leider auch dieses: ein kleiner Bub fragt eine Touristin, ob sie ihm den 1 USD Schein wechseln könnte.

Hilfsbereit öffnet die Touristin ihre Geldbörse und dann geht alles sehr schnell. Der Kleine greift sich blitzschnell alle Geldscheine und rennt weg. Er ist im Nu in der Menge verschwunden. Keine Chance ihn zu fangen.

Nach obenDas Zigaretten- und das Fischerdorf

unser 'Zigarettendorf'
Iconunser 'Zigarettendorf'

 

unser 'Zigarettendorf'

 

Nun geht es zurück nach Yangon. Wieder ziehen Äcker unterbrochen von kleinen Dörfern an uns vorbei. Sehr oft überholen wir Ochsenkarren, welche in dieser Gegend das Haupttransportmittel zu sein scheinen.

Da uns die Zigaretten ausgehen (wir haben nur einen Vorrat für einen Tag mit - nicht für 2 Tage), bitten wir Soe, einen kurzen Halt in einem Dorf einzulegen. Unser Wunsch wird natürlich sofort erfüllt.

An einem kleinen (Gemischtwaren-)Stand kaufen wir die einzig verfügbare Marke „London”. Sollen angeblich leicht sein und gut schmecken. Geschmäcker sind eben verschieden, denn wir empfinden die London-Zigaretten als viel zu stark parfümiert. Was soll's - rauchen kann man sie aber.

Fischerdorf
IconFischerdorf
viel Fisch zum Trocknen ausgelegt

 

Fischerdorf

 

Wieder 1 Stunde später halten wir in einem typischen Fischerdorf. Dieses Mal ist es ein von Soe geplanter Stopp.

Na bumm! Hier riecht (eigentlich stinkt) es penetrant nach getrocknetem Fisch. Alexander macht ein paar Fotos zur Erinnerung und Karin versucht möglichst nicht im Wind zu stehen, um dem Geruch der hier überall herrscht, zu entgehen.

So wie in fast allen Dörfern sind wir uns nicht ganz sicher, wer für wen exotischer wirkt. Wir Touristen für die Einheimischen oder doch umgekehrt? Auf alle Fälle beobachten uns die Dorfbewohner mindestens genau so interessiert, wie wir sie. Hier sind Touristen wirklich noch die Ausnahme.

Nach obenShwemawdaw-Pagode

Shwemawdaw Pagode
IconShwemawdaw Pagode

 

Shwemawdaw Pagode

 

Shwemawdaw Pagode
IconShwemawdaw Pagode

 

Die Shwemawdaw-Pagode ist etwas kleiner als die Shewdagon-Pagode von vorgestern. Sehr angenehm ist es, dass wir hier fast alleine sind. Kein Wunder es ist Mittagszeit und die Sonne brennt uuuuuuuur-heiß auf uns nieder.

Auch Soe ist eigentlich nur heiß, denn entgegen seiner sonst so erzählfreudigen Art, verstummt er hier fast gänzlich. Da sind wir halt ein wenig lästiger und machen auf Amerikaner: brav mitarbeiten und viel fragen.

Karin hat das dringende Bedürfnis eine Toilette aufzusuchen. Kaum bringt sie ihr Anliegen Soe näher, nimmt der seine Beine buchstäblich in die Hand und stürmt voraus zum nächsten WC. Vielleicht hätte Karin ihren Wunsch etwas präzisieren sollen - bitte eine saubere Toilette - denn dieses WC ist ein Häusel (wienerischer Ausdruck für WC der letzten Klasse) und obendrein auch noch stark verdreckt. Pfui Teufel!

Shwemawdaw Pagode
IconShwemawdaw Pagode

 

Das Hintha-Vogelpaar

 

Shwemawdaw Pagode
IconShwemawdaw Pagode

 

Drei Erdbeben haben allein im letzten Jahrhundert diese Pagode schwer beschädigt. Doch immer wieder wurde sie restauriert. Heute ist der fast 114 Meter hohe Stupa der größte des Landes.

Wir kommen während unseres Rundganges auch an einer Säule, auf der ganz oben zwei Vögel übereinander sitzen, vorbei. Das interessiert uns. Soe hat dazu folgende Geschichte parat:

Einstmals war die heutige Stadt noch Teil des Meeres. In diesem Meer gab es eine winzig kleine Insel, auf der ein Hintha-Vogelpaar landete (aus dem Sanskrit auch Hamsa-Vögel genannt). Da die Landfläche so winzig war, hatte nur das Vogelmännchen darauf Platz und das Vogelweibchen musste sich auf ihren Gefährten setzen. Diese Legende gab der Stadt den Namen Hinthawaddy (oder Hamsawaddy) und bis heute wird deswegen den Frauen aus Bago nachgesagt, dass die Männer unter ihren Fittichen (oder ihrem Pantoffel?) stehen.

Nach obenKanbawzathadi Golden Palace

Kanbawzathadi Golden Palace
IconKanbawzathadi Golden Palace

 

Kanbawzathadi Golden Palace

 

Der Kanbawzathadi Golden Palace des Königs Bayinnaung wurde im Jahr 1998 wieder neu aufgebaut (seit 1996 dürfen Touristen ins Land Myanmar). Schon die Zufahrt ist beeindruckend. Als unser Auto vor das große Tor fährt, werden uns beide Flügel geöffnet und wir können weiter, auf das ehemalige Palastareal fahren.

Nix vorher aussteigen und zu Fuß weiter gehen. Unser Fahrer bleibt direkt vor der Eingangstreppe stehen und wir huschen gleich in das Gebäude hinein. Richtig königlich!

Drinnen ist der Palast leider ganz leer. Auch Soe weiß nur wenig zu berichten und uns fallen auch keine Fragen ein. So schlendern wir durch die ehemaligen Audienzhallen. Früher einmal bestand der Palast aus massiven Teakholzpfeilern und war innen mit Teakholzpanelen verziert. Einige wenige originale Teakholzpanele sind noch vorhanden und zeugen von der Pracht des ehemaligen Palastes.

Kanbawzathadi Golden Palace

 

Kanbawzathadi Golden Palace
IconKanbawzathadi Golden Palace

 

Kanbawzathadi Golden Palace
IconKanbawzathadi Golden Palace

 

Die Überreste der originalen Teakholzsäulen liegen aufeinander gestapelt etwas abseits unter einem schattigen Dach. An ganz wenigen Säulen können wir noch heute Teile der ehemaligen Verzierungen erkennen. Angenehm kühl ist es hier unter dem Dach, was auch ein kleiner schwarzer Hund zu schätzen weiß.

Zurück im Auto fahren wir wieder Richtung Eingang, als Alexander ein weiteres Gebäude am Palastgelände entdeckt. „Kann man das auch besichtigen?” fragt er ganz unschuldig. Rumps! Der Fahrer stoppt den Wagen, setzt zurück und schon stehen wir vor dem Eingang.

Bei dem weiteren Gebäude handelt es sich um den wieder errichteten Königssaal. Innen ist eine Nachbildung des Bienenthrons (das Original steht im Nationalmuseum in Yangon) ausgestellt. Sonst ist dieses Gebäude leider auch leer.

Zeit fürs Mittagessen! Soe, dem Essen sehr wichtig ist, hat bereits auf der Anfahrt einen Platz in einem chinesischen Familienrestaurant reserviert. So werden wir mit einem Sonnenschirm vom Auto abgeholt und zu unserem Platz geführt. Sehr nett. Das Essen schmeckt sehr gut, ist aber wieder irre viel.

Nach obenShweThaLyaung - der liegender Buddha

Shwe Tha Lyaung

 

Shwe Tha Lyaung

 

Nächster Halt ist wieder ein liegender Buddha - ShweThaLyaung. Dieser ist die Hauptattraktion von Bago und hat die kolossale Maße von 55 m Länge und 16 m Höhe. Er zählt zu den schönsten Darstellungen eines liegenden Buddhas in Myanmar.

Der Buddha wurde im Jahre 994 vom Mon-König Migadepa II errichtet. Mit dem Untergang Bagos 1757 ging auch der Buddha verschollen und wurde von Dschungel überwuchert. Erst 1880, zur Zeit der Britischen Kolonialherrschaft, entdeckte man ihn bei Erdarbeiten zufällig wieder.

Wir umrunden ehrfürchtigen Schrittes den liegenden Buddha, als ein kleines Mädchen Alexander anspricht. „Where do you come from?” - „Austria, Vienna”. Der daraufhin stattfindende Dialog ist köstlich.

Shwe Tha Lyaung
IconShwe Tha Lyaung

 

Shwe Tha Lyaung

 

Zuerst bietet sie uns die üblichen Ansichtskarten für 1 USD an. Alexander lehnt dankend mit dem Hinweis selbst zu fotografieren ab. Schon zückt sie andere Karten aus ihrem Beutel - für Weihnachten. Auch hier kann Alexander mit „Danke, aber wir schreiben nur E-Mails” kontern.

Das Mädchen lacht und zückt die nächsten Karten aus ihrer Tasche - handgemalte Aquarelle. Oops, da ist Alexander kurz still, aber Karin meint, sie male selber (was ja auch stimmt). Wieder Gelächter seitens des Mädchens.

Als nächstes holt sie eingeschweißte Münzen aus ihrer Tasche - „Die sind ja viel zu schwer” kontert Alexander und schwups hat sie schon Geldscheine parat. Dieses Gespräch ging noch eine Weile weiter und war von beidseitigem Respekt und Freude am Dialog geprägt. Am Ende ging dann jeder seiner Wege und hat ein wenig Spaß gehabt. PS: Das Mädchen konnte 9 Sprachen sprechen!

Nach obenKyaikpun Pagode

Kyaikpun Pagode
Reparaturarbeiten

 

Kyaikpun Pagode

 

Kyaikpun Pagode
IconKyaikpun Pagode

 

Letzter Stopp für heute ist die Kyaikpun Pagode in Pegu. Hier befinden sich 4 Rücken an Rücken sitzende ca. 30 m hohe Buddhas, welche in die 4 Himmelsrichtungen schauen. Laut Soe sollen diese 4 Buddhas 4 Schwestern gewidmet sein, welche versprochen haben, nie zu heiraten.

Sie zogen in alle 4 Himmelsrichtungen aus. Eine der Frauen brach ihr Gelübde und schon zerbrach auch die Buddha-Figur. Selbst die Restauration half nichts, kaum war die Figur fertig gestellt, zerbrach sie sogleich wieder.

Die restliche Fahrt zurück zum Kandawgyi Palace Hotel in Yangon verbringen wir teils dösend, teils die Landschaft betrachtend. Froh, wieder unser ganzes Gepäck zu haben und frische Wäsche anziehen zu können, schließen wir den ereignisreichen Tag für heute ab.

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