Camagüey

Pulperia (local Store)
IconPulperia (local Store)

 

Plaza del Carmen, Skulptur

 

Plaza del Carmen

 

Iz singt „Somewhere over the Rainbow” und wir stehen nach zweimal 5 Minuten Schlummerfunktion auf. Das Bad ist wirklich sehr sauber, die Handtücher ebenfalls und auch das Wasser ist warm. Nach einigen Tagen wird man bescheiden und nimmt solche Dinge nicht mehr als Selbstverständlichkeit hin.

Dafür ist das Frühstück wirklich grottenschlecht! Picksüßer Ananassaft, kalte, vorgetoastete Weißbrotscheiben (oder ist das doch Wettex?) mit etwas Käse, Karin nimmt auch noch ein paar lasche Streifchen vom Paprika. Tee gibt's nur grünen in Beuteln. Danke, wir probieren's lieber mit Frühstück in der Stadt.

Der nimmermüde Parkplatznachtwächter schaut verschlafen und will noch Trinkgeld für seine wertvollen Dienste. Wir sind nicht so und geben 1 CUC. Dafür klappt er die uns auch die Außenspiegel aus. Jaja, den seinen gibt's der Tourist im Schlaf … oder so ähnlich.

Skulptur 'Las Chismosas' (Die 3 Klatschtanten)
IconSkulptur 'Las Chismosas' (Die 3 Klatschtanten)

 

Skulptur 'Lesender Alter Mann'
IconSkulptur 'Lesender Alter Mann'

 

Skulptur 'Die Liebenden'

 

Den Weg in die Stadt haben wir diesmal auf eigene Faust gut gefunden und die Hilfe eines sehr hartnäckigen Fahr­rad­lotsen mit Kübel ebenso hart­näckig abgelehnt. Alexander weiß selbst, wo's lang geht!

Zuerst geht es nochmals zur Plaza del Carmen, wo wir gestern gut zu Abend gegessen haben. Der Platz aus dem 19. Jahrhundert ist auch bei Tageslicht sehr hübsch und romantisch. Mit den lebensgroßen Bronzestatuen sieht der kleine Platz immer belebt aus. Da ist ein Schwarzhändler, ein Mann, der Zeitung liest, ein Liebespaar und die drei Klatschtanten (mujeres chismosas), zu denen sich Karin als vierte im Bunde gesellt.

Plaza del Carmen, Skulpturengruppe
IconPlaza del Carmen, Skulpturengruppe

 

Skulptur 'Lesender Alter Mann'
IconSkulptur 'Lesender Alter Mann'

 

Iglesia del Carmen

 

Am Beginn des Platzes, dort, wo wir unser Auto geparkt haben, gibt es einen einheimischen Lebensmittelladen. Er sieht im Inneren sehr sauber und ordentlich aus, was aber auch daran liegen kann, dass die Regale nahezu leer sind.

Gleich daneben wirbt eine kindliche Schrift auf Pappendeckel für ein 8 Monate altes Hundebaby namens Lola, das alle liebt und niemanden beißt.

El Ovejito hat geschlossen, aber wir hätten ohnehin nicht erwartet, in diesem Restaurant ein Frühstück zu bekommen. Wir steigen wieder ins Auto uns machen uns auf zum Parque Agramento. Da es noch recht zeitig ist, spazieren wir einmal rund um den Platz herum.

Ein altes Gebäude zieht mit seiner blitzblauen Fassade, die mit weißem Stuck verziert ist, unsere Blicke auf sich. Ah, da wird gerade renoviert, also eher nichts mit Besichtigung. Ein Arbeiter sieht, wie wir neugierig schauen und winkt uns herein.

Vorhalle und Stiegenhaus sind bereits schön verputzt und werden frisch gestrichen. Der freundliche Mann macht uns auf schöne, alte Fresken aufmerksam, die an manchen Stellen die Wände zieren. Wir hoffen, dass die Restaurierung sorgfältig passiert, damit dies alles erhalten bleibt!

Parque Ignacio Agramonte
IconParque Ignacio Agramonte

 

Parque Ignacio Agramonte
IconParque Ignacio Agramonte

 

Pferdekarren
IconPferdekarren

 

Das Café de la Ciudad gegenüber sperrt leider erst um 10:00 auf. Es ist 08:45 und wir haben keine Lust, noch 1¼ Stunden hier herum zu hängen. Lieber knabbern wir ein paar trockene Keksi und trinken etwas Wasser. Das muss für's Frühstück heute ausreichen.

Ein Schild weist zur Plaza de San Juan de Dios, da wollen wir auch noch hin. Camagüey wird auch gerne als Stadt der vielen Plätze bezeichnet und nach der Plaza del Carmen, dem Parque Agramonte und jetzt der Plaza de San Juan de Dios, können wir uns vorstellen, dass dieser Spitzname einen trifftigen Grund hat.

Casa Nicolas Guillen
IconCasa Nicolas Guillen

 

Plaza San Juan de Dios

 

Plaza San Juan de Dios
IconPlaza San Juan de Dios

 

Die Plaza de San Juan de Dios stammt noch aus der Kolonialzeit. Hübsche, bunte Kaufmannshäuser rahmen ihn ein und auch das Antiguo Hospital de Dios, ein altes Krankenhaus aus 1782, ist hier zu finden. Zu letzterem gehört auch der Kirchturm, auf den man zu späterer Stunde hinaufsteigen könnte.

Wir gehen eine kleine Runde um den Platz, bis wir ein offenes Gittertor zu einem Innenhof finden. Neugierig treten wir ein. Der Innenhof gehört zu einem Restaurant und ist schön begrünt mit kleinen Bäumen, Büschen und Topfpflanzen. Bestimmt ist es lauschig hier zu sitzen und eine Mahlzeit einzunehmen.

Ein paar Quergassen weiter werden wir Zeugen eines rührenden Vorganges. Wie aus dem Nichts schwebt plötzlich ein leerer Korb von oben auf den Gehsteig herab. Er wird von einer jungen Frau mit Lebensmitteln befüllt und kaum ist dies erledigt, entschwindet der Korb wieder in luftige Höhe.

Brot wird Geliefert

 

Plaza San Juan de Dios, Restaurant
IconPlaza San Juan de Dios, Restaurant

 

Als wir den Kopf heben sehen wir eine alte Frau, die den Korb an einem Seil auf ihren Balkon hinaufzieht. Offensichtlich ist sie nicht mehr so gut zu Fuß und nimmt auf diese Weise Nachbarschaftshilfe in Anspruch.

Wir gehen zurück zu unserem Auto und wollen Camagüey nun verlassen. Dieses Unterfangen gestaltet sich jedoch ein bisschen mühsam, da die Stadt sehr langgezogen ist. Zufällig kommen wir beim Teatro Principal vorbei. Das Haus wurde 1850 erbaut und ist nach Renovierung und Neueröffnung nun wieder Veranstaltungsort für sehenswerte Auffühungen. Dazu zählt unter anderem das lokale Ballett, das einen guten Ruf genießt.

Zu einer näheren Besichtigung kommen wir leider nicht, da das Theater geschlossen ist. Um diese nachtschlafene Zeit wollen auch nur Touris wie wir ein Theater anschauen. So setzen wir also unsere Fahrt Richtung Cayo Saetia fort, wo wir heute übernachten sollen.

Nach obenNationalpark Cayo Saetía

Am Weg nach Cayo Saetia

 

Am Weg nach Cayo Saetia

 

Laut unserem Reiseführer erwartet uns dort ein besonders schönes Hotel mit gutem Restaurant. Nachdem wir mittlerweile den liebend Blick der Autorinnen auf Kuba schon ein wenig kennen, sind wir sehr skeptisch!

In Las Tunas legen wir einen kurzen Halt zum Mittagessen bei einer Rastation am Kreisverkehr ein. Es gibt erstaunlich gutes Essen hier: einen Salat aus Gurken und Paradeisern, Pommes frites und Lonjas de Cerdo - Schweins­geschnetzeltes mit ein bisschen Gemüse. Dazu noch 2 Corona und als Abschluss 2 Espressos. Für alles berappen wir am Ende CUC 16,85.

Gestärkt und vom Beine vertreten ein wenig erfrischt geht es wieder weiter auf der CC in Richtung Holguin.

Im Laufe des späteren Nachmittags werden die Straßen immer interessanter. In Mayari halten wir kurz an, um Wasser und Galletas mit Limon- und Cocos-Geschmack zu kaufen. Die Galletas sind genau diese trockenen „Durchfallkeksi”, die wir aus Mexico schon gut kennen. Mit denen kann man einfach nichts falsch machen!

Am Weg nach Cayo Saetia

 

Karin wirft nochmals einen Blick in unseren Reiseführer. Hier steht tatsächlich etwas von 4 Sternen und einsamem Strand. Wir hoffen auf ein wenig Idylle und das recht bald. Aus der Stereoanlage unseres Autos tönt es von dem Mann namens Chan Chan, der Juanica liebt und von Alto Cerdo nach Marcane und dann weiter von Cueto gen Mayari geht. Compay Segundo singt das bekannte Lied, das so wunderbar zu dieser Gegend hier passt.

Am Ortsende von Mayari fangen wir dann mit dem Fragen an: „Disculpe! Cayo Saetia?” und bekommen gerade, rechts, links, eine schlängelnde Armbewegung und irgendwas mit einer Zigarre entgegen gesprudelt. Aha, Ok, danke, na dann fahren wir halt so ungefähr weiter.

Die Straße wird schlimmer, wir fragen immer öfter. Irgendwann sagt uns jemand wir seien zu weit und sollten umdrehen. Und wohin zurückfahren? Ein älteres Ehepaar meint, wir müssten bei der Kreuzung von Felton einbiegen. Machen wir!

Links und rechts Zuckerrohrfelder, dahinter ein rauchender Schlot, die Straße kann man kaum so nennen. Da geht's zu einem 4 Sterne Hotel? Echt jetzt? 2 Kurven weiter fragen wir wieder ein junges Mädchen. Jaja, das stimmt schon. Beim Schlot (ah DAS ist die Zigarra!) rechts, dann über eine Brücke und am Ende des Weges ist dann das Hotel Cayo Saetia. Ahja, danke - wir fahren weiter.

Nationalpark Cayo Saetia

 

Tatsächlich kommt bald ein kleines Brückchen mit einer Kette und einem Seuchebecken. Wir müssen unsere Vouchers bei einem uniformierten Wächter vorzeigen, was uns beide auf Exklusivität hoffen lässt.

Was dann kommt ist unvorstellbar: ein rotbrauner, gatschiger Acker liegt vor uns, in dem ein Traktor tiefe Furchen zieht. Wir fragen nochmal: geht's bitte hier zum Hotel? Jaja, hier weiter. Wie uns vorkommt Stunden später haben wir das Inselchen umrundet und stehen vor einer kleinen Anlage.

Die Begrüßung ist mehr naja und dass wir um 4 Uhr Nachmittag auf ein Zimmer warten müssen und uns währenddessen nicht mal ein Glas Wasser angeboten wird, ist auch keine bejubelten 4 Sterne wert. Dafür sollen wir zu unserem Amusement und zur Geldeinnahme der Hotelangestellten eine Jeep-Safari und sonstwas buchen. Wann und wo es Essen gibt, lesen wir selbst nach.

Das Inselchen, das ein Naturschutzgebiet ist, auf dem es auch Zebras, Antilopen und andere exotische Tiere freilebend gibt, hat grundsätzlich etwas, aber es wird leider kaum etwas daraus gemacht. Trotzdem ist es herrlich ruhig und angenehm hier. Unser Zimmer ist riesig mit einem Luftquirl, Klimaanlage und nur kühlem Wasser im Bad.

Nationalpark Cayo Saetia

 

Nationalpark Cayo Saetia

 

Wir schlüpfen in unsere Badesachen, werfen die Handtücher über die Schulter und gehen an den Strand. Der ist ganz nett und liegt geschützt, aber es gibt viele Steine, die beim Hineingehen etwas weh tun. Deutsche Mitbesucher reden von Seeigeln, was uns extra vorsichtig auftreten lässt.

Das Wasser ist viel kühler als wir erwartet haben. Wolken ziehen auf und über uns bildet sich ein Streifen wie von einem Tornado. Es beginnt zu regnen. Wir rollen unsere Handtücher ganz klein zusammen, damit sie nicht zu nass werden und laufen hinauf zum Zimmer.

Da steht plötzlich ein riesiger „Drache” (Leguan) mitten vor uns und versperrt den Weg. Offensichtlich hat er aber mehr Angst vor uns als wir vor ihm und verschwindet raschelnd im Gebüsch als wir uns wieder bewegen.

Zurück im Hotel halten wir ein kurzes Schwätzchen mit einer Mitgästin aus Deutschland, da deren Buschauffeur uns mit Battereien für die defekte Fernbedienung in unserem Zimmer aushelfen will. Ob wir mit GPS hierher gefunden hätten und überhaupt rumkommen?

Nein, nur mit Landkarte und wir fragen halt (disculpe …). Und ob dies unser 1. Stopp seit Havanna ist? Öhäm, weiß die Dame, wie weit es von Havanna hierher ist? Eher nicht, denn Havanna liegt fast am anderen Ende von Kuba (Havanna ist mehr als 750 km Luftlinie entfernt!).

perfekter Ort zum Tagesausklang

 

unser Bungalow

 

Beim Hotel lassen wir uns noch im feuchten Badezeugs und mit sandverklebten Füßen in Schaukelstühlen auf der überdachten Gemeinschaftsterrasse nieder. Alexander tauscht beim Bartender unsere zwei warmen, gut durchgeschüttelten Dosen Cristal gegen 2 fast gefrorene Exemplare. Super!

Wir trinken schaukelnd Bier und genießen die Ruhe hier am Ende der Welt. So lässt es sich leben. Danach gehen wir duschen und Haare waschen mit lauem Wasser (brrrr!), umziehen und dann zum Abendessen.

Es gibt Pollo assado mit unvermeidlichem Reis mit Bohnen, frittierten Bananen und gemischtem Salat. Davor wird eine kleine Platte mit Käse und weniger gutem Schinken (den nemma nimma!) serviert.

Das Essen geht so, Karins Hühnchen ist nicht ganz durch und schwimmt leicht in Blut. Dazu Cristal zum Runterspülen und vorher eine Pina Colada zum Desinfizieren. Zitrone ist nämlich leider aus und daher gibt's keine Mojitos, die wir eigentlich wollten. Wirklich 4 Sterne?

Nach dem Essen nehmen wir dann noch ein Schlückchen mitgebrachten Havanna Rum am Zimmer - sicher ist sicher - plaudern über die vielen Tageserlebnisse und schlafen bald ein. Und morgen geht's dann nach Baracoa. Gute Nacht!

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