Kapitol |
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Oldtimer |
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Hola, buenos dias! Tief und fest haben wir geschlafen. Ab geht's unter die Dusche und nach einem kurzen Besuch unserer Terrasse, wo wir das Wetter draußen prüfen, steht auch fest, dass wir Shorts und leichte T-Shirts anziehen. Es wird ein heißer Tag.
Heute sind wir etwas zeitiger beim Frühstück als gestern. Das hat den angenehmen Effekt, dass weniger andere Gäste unterwegs sind, dafür mehr Auswahl beim Buffet herrscht. Nach den gestrigen Getränkeerfahrungen wählen wir heute ausnahmsweise Kaffee, was sich eindeutig als die bessere Entscheidung herausstellt.
Alexander fragt, ob es auch heute wieder Cava gäbe. Mit der kubanisch-gelassenen Variante von Eilfertigkeit holt das Personal eine angebrochene ¼ Flasche von gestern und stellt sie in den Kühler. Jeder ein Gläschen und dann ist der Cava alle. Nachschub gibt's keinen.
Oldtimer |
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Nach dem Frühstück gehen wir kurz nochmal auf unser Zimmer, holen unsere Fotorucksäcke und - ganz wichtig! - Wasserflaschen. Der gestrige Tag, an dem wir mangels etwas anderem Alkohol gegen den Durst getrunken haben, muss sich heute nicht in dieser Form wiederholen. Rum wird es in der einen oder anderen Variante sowieso wieder geben, schließlich sind wir ja in Kuba.
In der Lobby lassen wir uns nieder und da Evelio noch nicht da ist, packt Karin mal den Reiseführer aus, um ein wenig über den bevorstehenden Ausflug zu lesen. Pinar del Rio und Vinals stehen auf dem Programm. Die Provinz Pinar del Rio grenzt an La Habana an und ist die westlichste Kubas.
Der malerische Name, der übersetzt „Pinien am Fluss” bedeutet, rührt von der Flora rund um die gleichnamige Provinzhauptstadt her. Sie ist nämlich von Pinienwäldern umgeben, die - außergewöhnlich für die europäische Vorstellung - natürlich von dem in Kuba überall vorhandenen Nationalbaum, der Königspalme, durchsetzt sind.
Oldtimer |
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Neben seiner Landschaft, die nicht nur schön ist sondern auch interessante unterirdische Höhlensysteme und Flüsse zu bieten hat, ist Pinar del Rio auch wegen seiner Tabakplantagen und Zigarrenherstellung bekannt.
Vinales, der zweite Teil des bevorstehenden Ausflugsprogrammes, ist eine Ortschaft und ein Tal gleichen Namens in der Provinz Pinar del Rio. Nach der Öffnung Kubas für den Tourismus hat sich Vinales zum meistbesuchten Städtchen der gesamten Region gemausert. Höhlensysteme sowie eine Geschichte, die ein malerischen Ortsbild geprägt hat, sind der Grund für diesen Ansturm. Nun, wir sind gespannt.
Beiwagenmaschine |
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Kinder |
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Beiwagenmaschine |
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Evelio, den wir gestern als sehr pünktlich kennengelernt haben, kommt heute mit fast 30 Minuten Verspätung ins Hotel. Mittlerweile haben wir das Lesen aufgegeben und hatten schon erste Zweifel, ob wir den Zeitpunkt für unser Treffen vielleicht falsch verstanden haben. Doch nein, unser Auto für den Ausflug ist leider zusammen gebrochen, ein neues ist schon unterwegs. Wir sollen bitte Geduld haben.
Na klar, kein Problem. Erstens können wir's eh nicht ändern und zweitens bieten Havannas Straßen genug Abwechslung. Wir gehen vor die Türe und Alexander macht mit der Kamera Jagd auf die Oldtimer, die hier einfach so vorbei fahren. Direkt vor die Linse sozusagen.
Oldtimer |
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Chevys, alte Fords, Beiwagenmaschinen, es ist einfach unglaublich, welche Museumsstücke da an uns vorbei fahren. Und als Kulisse dient das Edificio Bacardi, das ehemalige Hauptquartier der berühmten Rum-Dynastie.
Das Gebäude wurde in den 1930er Jahren im Stil der Art-Deco Wolkenkratzer von New York erbaut. Die Fassade des Turms, der zu den ersten Hochhäusern Havannas zählt, ist mit monochromen Keramikfliesen dekoriert. Seine Spitze wird von der Fledermaus, dem Wappentier der Familie Bacardi, gekrönt, die auf einer bernsteinfarbenen Glaskugel sitzt. Ein wirkliches Kunstwerk ist das heutige Bürogebäude.
Wir warten, warten und warten - irgendwann sind selbst wir des Schauens und Fotografierens ein wenig müde. Evelio wirkt auch schon etwas angespannt, doch dann, gegen 09:30, kommt unser Ersatzwagen. Das Taxi ist sauber, klimatisiert und wird von einem netten, englisch sprechenden Chauffeur gefahren.
Nun sind wir uns auch sicher, dass dieser Ausflug ganz privat und nicht etwa als Anhängsel einer Reisegruppe durchgeführt wird. Sehr fein, das Warten hat sich ausgezahlt.
Oldtimer |
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Aus Havanna hinaus führt uns der Weg auf Kubas West-Ost-Autobahn. Unglaubliche 6 Spuren breiten sich vor uns aus und diese sind für ALLE da! Alle heißt in dem Fall nicht nur Autos, Motorräder und sogar Mopeds.
Nein, auch Fahrräder, Pferdekutschen, Eselskarren und sogar Fußgänger dürfen sich auf der breiten, allerdings mit Asphaltbeulen und Schlaglöchern übersäten Piste fortbewegen. Verkehr ist trotzdem nicht sonderlich viel, denn einen fahrbaren Untersatz, gleich welcher Art, können sich ohnehin nur wenige Kubaner:innen leisten.
Im Wagen ist es angenehm kühl, Evelio und der Fahrer quasseln spanisch miteinander und wir nicken ein. Gegen Mittag werden wir wieder munter, als der Wagen durch dörfliche Straßen fährt. Der Besuch einer Zigarrenfabrik steht auf dem Programm. Da wir uns wegen der morgendlichen Autopanne ziemlich verspätet haben, muss Evelio erst eine Manufaktur suchen, die noch geöffnet hat und wo man gewillt ist, uns durchzuführen.
Zigarrenfabriken sind so etwas wie ein kubanisches Staatsgeheimnis. Wohlgehütet und streng regelmentiert darf man hier weder fotografieren, noch ist ein Besuch einfach so erlaubt. Doch wir werden fündig und gehen schon bald durch die Hallen, wo zig Männer und Frauen an Tischen sitzen und Zigarren drehen.
Oldtimer |
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Beiwagenmaschine |
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Etwa 100 bis 200 Stück pro Tag muss ein:e Zigarrendreher:in herstellen. Damit den Arbeiter:innen bei dieser eintönigen Tätigkeit auch etwas Bildung und Abwechslung zuteil wird, gibt es in dem großen Raum ein Pult für einen Vorleser. Er bringt das Tagesgeschehen in Form von Zeitungsartikeln mit oder liest etwas aus der klassischen Weltliteratur vor. Zigarrennamen wie Montecristo oder Romeo y Julietta kommen daher, weil diese Romane bei der Herstellung vorgelesen wurden.
Man erzählt uns über Auswahlverfahren, Fermentierung und die zwei Endkontrollen, denen jede Zigarre unterworfen wird. Auch, dass die Arbeiter:innen pro Tag 2 Zigarren heimnehmen dürfen (für den Eigenbedarf), erfahren wir hier. Obwohl wir die Herstellung durchaus interessant finden, sind wir recht rasch wieder aus der Fabrik draußen. Wir haben vor 6 Jahren das Rauchen aufgegeben - unvorstellbar für Evelio - und haben daher keinen Bedarf an Tabakwaren.
Pinar del Rio |
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Unser Fahrer wartet draußen schon auf uns und bringt uns in nur wenigen Minuten auf einen großen Rastplatz, wo wir wieder anhalten. Wir stehen auf einer Anhöhe und haben einen wunderbaren und weiten Blick in das vor uns liegende Vinales-Tal. Links von uns liegt das Hotel Los Jazminez mit Pool, das ebenfalls von diesem Ausblick profitiert. Durch den Einsturz unterirdischer Höhlen entstanden für das Tal typische Kegelfelsen, die aussehen wie die Rücken einer schlafenden Dinausaurierherde.
Aussichtspunkt Pinar del Rio |
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Pina Colada Stand |
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Evelio winkt uns zu einem kleinen Stand hier auf dem Parkplatz heran. Hier bekommt man die beste Pina Colada in ganz Kuba. Frisch gepresster Ananassaft, frische Kokosmilch und die Flasche Havanna Club 3 Jahre steht quasi zum Würzen nach eigenem Geschmack auf der Budel. Na dann Prost!
Wir schließen nicht ganz nahtlos dort an, wo wir gestern aufgehört haben und genießen den fruchtigen Geschmack mit nur einem kleinen Schuss Rum. In diesem Land muss man ja glücklich sein!
Mit uns blickt eine Bronzestatue von Domingo Ramos Enriquez ins Vinales-Tag hinab. Der Maler (1894 - 1956), der in Madrid studierte, in Barcelona ausstellte und unter anderem auch Mitglied der Royal Society of Art in London war, ist bekannt für seine Bilder, in denen er das besondere Licht und die wunderbare tropische Landschaft darstellte. Auch über Kubas Grenzen hinaus war er für die Liebe zu seinem Land bekannt.
Nach Erfrischung und Ausblick steigen wir wieder in unser Taxi, nur um keine 10 Minuten später den nächsten Stopp einzulegen. Davor fahren wir durch das berühmte Vinales. Es ist ein schmuckes Örtchen, in welchem die pastellfarbenen Häuser allesamt langgezogene Vordächer haben, die von Säulen getragen werden. Auf diesen zur Straße gelegenen Terrassen sind fast immer mindestens 2 Schaukelstühle zu sehen, die gerne von Alt und Jung genutzt werden, um am Leben vor der Türe teil zu haben.
Der Name Vinales, Weingärten, rührt übrigens daher, dass die Spanier wegen des fruchtbaren Bodens im 18. Jahrhundert versucht haben, hier Wein anzubauen. Die Bemühungen waren zwar nicht von Erfolg gekrönt aber der Name blieb.
Abermals nur wenige Minuten später besuchen wir nun eine Tabakplantage. Beim Centro Cultural Casa del Veguero streifen wir durch die Tabakfelder mit ihren üppig grünen Pflanzen zu einem Holzstadel, in dem die Tabakblätter zum Trocknen aufgehängt sind. Der Stadel sieht einer Tschardake recht ähnlich, was uns nach der folgenden Erklärung auch nicht weiter wundert.
Um die Bodennährstoffe eines Feldes nicht völlig auszulaugen bzw. wieder zu regenerieren, werden Mais und Tabak in abwechselnder Fruchtfolge angebaut. Hängen hier keine Tabaksblätter zum Trockenen, so sind es eben die Maiskolben.
Vega Casa del Veguero |
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Vega Casa del Veguero |
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Die Tabakpflanze braucht zum Gedeihen vor allem Wärme. Unter 15° ist das Wachstum gehemmt, bei 0° werden die Blätter geschädigt und bei -3° stirbt die gesamte Pflanze ab. Wie der Paradeiser oder die Tollkirsche gehört auch Tabak zu den Nachtschattengewächsen. Es gibt sowohl Sorten, die einjährig sind, als auch mehrjährige Büsche. Von der hier angebauten Art finden genau 16 Blätter der Pflanze Verwendung und jedes Blatt hat eine exakte Bestimmung.
Auf der Tabaksplantage arbeitet die gesamte Familie, die aus 10 Personen besteht. Alles wird uns so ausführlich erklärt und gezeigt, sodass kaum Fragen offen bleiben. Tja, vor einer schlechten Mitarbeitsnote, bewahrt uns das trotzdem nicht. Zum Glück wird sie nur intern vergeben und ist nicht etwa Bedingung für ein Mittagessen. Nach diesem verlangt unser Magen nämlich mittlerweile recht heftig.
Banos de San Vicente |
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Gut, dass es bis dahin nicht mehr weit ist! Wir biegen von der Straße ab und fahren auf einem Schotterweg in Richtung eines der vielen Kegelfelsen. Bei einer Indio-Höhle bleiben wir stehen und steigen aus.
Hier sitzt man in Sklavenhütten aus Palmenstroh bei afrocubanischer Musik, isst Spanferkel, Hendelhaxen, Reis mit Wurst, Salat, Obst und Käse mit Guavengelee. Dazu trinkt man Bier und Kaffee und schaut den Tänzer:innen zu, wie sie ihre Hüften im Rhythmus der Trommeln schwingen. Wir fühlen uns wohl und das Essen schmeckt erstaunlich gut.
Auf die Mahlzeit folgt ein kurzer Gang durch die Höhle, an deren Eingang eine Santeria-Show dargeboten wird. Ein Mann, ganz in weiß gekleidet, wie es Santeria gebietet, schluckt Feuer und steckt brennende Schwerter vorne in seine Hose.
Dabei rollt er wild die Augen und zittert am ganzen Leib. Wir sind uns nicht sicher, ob der Anblick nun unheimlich oder Mitleid erregend ist.
Banos de San Vicente |
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Banos de San Vicente |
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Banos de San Vicente, Cueva del Indio, Karsthöhle |
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Im Anschluss machen wir noch eine Bootsfahrt auf einem unterirdischen Fluss, der eine tiefe Höhle im Felsen ausgewaschen hat. Am Eingang zur Höhle sehen wir viele verschiedene Pflanzen mit riesigen Blättern. Paradiesisch!
Karin schickt in Gedanken wieder einmal schöne Grüße an die Zimmerpflanzen daheim und hofft, sie mögen sich an der hier wild wuchernden Verwandschaft ein Beispiel nehmen. Hier ist es jedenfalls wunderschön die Singvögel zu hören und wie der Wind in den Bäumen raschelt. Die üppige Vegetation vermittelt wirklich den Eindruck eines Gartens Eden.
Die Bootsfahrt ist ganz lustig, da man mit etwas Phantasie natürlich dort und da eigentümliche Gestalten in den Felsformationen und Auswaschungen erkennen kann. Am Ende des natürlichen Tunnels kommt man zwischen Schlingpflanzen wieder ans Tageslicht.
Vinales |
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Auf der Weiterfahrt halten wir kurz in Vinales an, um ein paar Fotos dieses besonderen Städtchens zu machen. Es hat geregnet und auf den Straßen und Gehsteigen haben sich tiefe Pfützen gebildet.
Doch die Menschen sind entweder auf ihren ohnehin trockenen weil überdachten Terrassen geblieben oder sind schon wieder unterwegs, um ihren jeweiligen Beschäftigungen nachzugehen. Für manch einen mag das auch schlicht und ergreifend das Rauchen einer Cohiba auf dem Kirchplatz sein.
Den krönenden Abschluss unseres heutigen Ausflugsprogrammes bildet der Besuch prähistorischer Wandmalereien. Die Malereien des mexikanischen Künstlers Leovigildo González Morillo, die wir alsbald schon von der Weite sehen, sind jedoch gar nicht wirklich prähistorisch sondern aus den 1960er Jahren. Auf einem Kalkfelsen wurde ein Kunstwerk mit den gigantischen Ausmaßen von 120 Metern in der Höhe und 180 Metern Breite gemalt.
Vinales |
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Die Farben müssen aufgrund der häufigen und heftigen Regenfälle regelmäßig erneuert werden. Die Motive sind allerdings prähistorischen Ursprungs. Es handelt sich um ein Menschenpaar und Fossile auf grellbuntem Hintergrund. Sie entstanden auf Initiative von Celia Sanchez, einer ehemaligen Guerillera und der späteren Sekretärin Fidel Castros.
Ehrlich gesagt sind wir uns bis heute nicht sicher, was wir von dieser Sehenswürdigkeit halten sollen und ob der Künstler, übrigens ein Schüler Diego Riveras, nicht vielleicht von irgendwo die Betrachter beobachtet und sich sehr über deren Ratlosigkeit amüsiert. Der einsetzende Regenguss beendet diese künstlerische Feuerprobe glücklicherweise recht abrupt und wir laufen zum Auto zurück.
Die Rückfahrt ist verregnet und dementsprechend langsam. Von der Schwüle und den vielen Erlebnissen ermüdet, verschlafen wir alle die 2½ Stunden bis Havanna. Bis auf unseren Chauffeur natürlich, der tapfer wach bleibt und uns sicher wieder bis vor das Hotel bringt.
Las Delicias Mural de la Prehistoria |
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Las Delicias Mural de la Prehistoria |
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Dort verabschieden wir uns von ihm und von unserem Guide Evelio, natürlich mit einem angemessenen Trinkgeld für die guten und freundlichen Dienste.
Beide bedanken sich und wünschen uns ganz besonders viel Glück für unsere Mietwagenfahrt quer durch Kuba, die wir ja nach unserer Eingewöhnungsphase in Havanna machen wollen. Wir sind ein bisschen verunsichert - werden wir denn wirklich so besonders viel Glück brauchen?
Auf unserer Suite ruhen wir uns ein wenig aus, kümmern uns um Fotos und ein paar Stichworte für unseren Reisebericht. Erst am Abend verlassen wir unser Hotel wieder für das private Abendprogramm.
Havanna |
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Karin ist gar nicht hungrig. Ihr ist eher ein klein wenig flau im Magen, sodass sie lieber gar kein Abendesssen möchte. Alexander ist ganz sicher, heute woanders essen zu wollen als gestern Abend. Da war doch die Plaza Vieja mit der Taberna de la Muralla? Da es sich um ein Lokal der Brauerei Salm handelt, erwarten uns dort österreichisches Bier mit kubanischer Musik. Und das Essen kann nur besser sein als gestern.
Beginnend in der Calle Obispo machen wir also einen Spaziergang durchs nächtliche Havanna. Viele wollen uns Zigarren verkaufen - wir lehnen dankend ab. Die Straßenszenen sind faszinierend, irgendwo zwischen schäbig und romantisch. Kinder spielen im Eingang eines einstigen Palastes, der heute nur noch baufällig ist, junge Frauen lassen sich bei einem Friseur zweifelhaften Könnens verhübschen und aus allen Lokalen tönen Salsa und Son.
Auf der Plaza Vieja angekommen lassen wir uns an einem der schmiedeeisernen Tische der Taberna de la Muralla nieder. Wir bestellen Bier und für Alexander die Spezialität des Hauses: Rind und Schwein am Spieß gegrillt, dazu ein wenig Salat ohne Dressing.
Hotel Ambos Mundos |
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Plaza Vieja |
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Was kommt ist lauwarm, etwas zäh aber sonst ganz ok. Alexander bestellt noch ein zweites Bier zum Runterspülen, Karin bleibt bei dem einen. Man merkt jedenfalls, dass das Gebräu nach österreichischem Reinheitsgebot allemal stärker als das lokale Cristal ist.
Zurück durch die spärlich erleuchteten Gassen geht es nun wieder zur belebten Calle Obispo. Sozusagen als Dessert kehren wir auf eine Pina Colada ins Cafe Paris ein. Eine kubanische Band mit einem Sänger, der mit seiner weißen Sonnenbrille wie eine dunkle Ausgabe von Atze Schröder aussieht, spielt auf. Wir lauschen den 6 Jungs, die schwungvollen Jazz präsentieren.
Als die Band eine Pause einlegt gehen wir ein paar Lokale weiter und landen im La Lluvia d'Oro auf einen Mojito mit kubanischer Musik. Hier wird auch getanzt und wir schauen fasziniert dem Hüftschwung eines Schwarzen zu. Manche Menschen haben wirklich ein besonderes Rhythmusgefühl und wissen sich zu bewegen. Dagegen fühlt man sich als Europäer:in schon mal steif als hätte man einen Besenstiel verschluckt.
Als der Mojito ausgetrunken ist zahlen wir und gehen untergehakt das letzte Stückchen der Calle Obispo nach Hause in unser Hotel. Unser mittlerweile schon etwas tänzelnder Schritt ist sicher nicht nur auf die Musik zurückzuführen, die aus allen Lokalen an unser Ohr und in unsere Beine dringt. Also schnell ab ins Bett und gut ausschlafen für den morgigen Alleingang durch Havanna. Buenas noches!