Die Blaue Stunde (wobei Stunde relativ ist, in unseren Breitengraden ist es eher die Zeitspanne von etwa 20-40 Minuten) gilt zu Recht als die perfekte Tageszeit zum Fotografieren.
Einfach ausgedrückt ist dies die Zeitspanne, in der die Sonne am Horizont aufgeht bzw. am Abend die Zeit zwischen Sonnenuntergang und vollkommener Dunkelheit. Im Gegensatz zu Fotos in der Nacht, werden in der Blauen Stunde die Konturen durch das spärliche Licht noch genügend ausgeleuchtet und wirken daher viel plastischer.
Ganz sicher: Städte. Oft ist abends in Städten noch viel los, so dass das Licht von Autos, Ampeln oder Schaufenstern hervorragend zum blauen Himmel kontrastieren. Passanten sorgen bei Langzeitbelichtungen zusätzlich für interessante Effekte – dadurch, dass sie nur als Schlieren auf dem Foto zu sehen sind, erscheinen sie wie Geister. Einen ähnlichen Effekt erzeugen fahrende Autos bei Langzeitbelichtungen. Die farbigen Streifen bringen Bewegung und Dynamik in Dein Foto.
Der große Nachteil der Blauen Stunde ist: sie ist viel zu kurz! Füge zur kurzen Zeitspanne noch die Notwendigkeit ein Stativ verwenden zu müssen und lange Belichtungszeit hinzu und Du kommst zum Ergebnis: beides, nämlich viele unterschiedliche Perspektiven und Standorte, geht sich während einer einzigen Blauen Stunde nicht aus! Kleine Abhilfe dieses Dilemmas schafft, wenn Du bereits vor Sonnenuntergang vor Ort / am optimalen Standort bist.
Der „beste” Teil des Himmels während der abendlichen Blauen Stunde ist immer im Westen. Aber kurz nach dem Sonnenuntergang ist der Himmel im Westen noch viel zu hell. Jetzt ist der Himmel im Osten wesentlich besser geeignet. Zwar ist die Blaufärbung im Osten wesentlich eintöniger und kontrastloser, aber nicht wirklich vollkommen unbrauchbar. Wenn der Himmel in Richtung Osten langsam schwarz wird, konzentriere Dich nun ganz auf den Westen, wo jetzt der beste Teil des Abends ansteht.
Die Blaue Stunde variiert täglich und ist natürlich ortsabhängig. Wenn Du die goldene Tageszeit zum Fotografieren nutzen möchtest, solltest Du Dich vorab über die genaue Uhrzeit für Deinen Standort informieren.
Eine praktische und kostenlose Möglichkeit die Blaue Stunde zu berechnen findest Du auf jekphoto.de mit dem Dämmerungsrechner. Natürlich gibt es auch diverse APPs, welche Dir vor Ort helfen, die richtigen Lichtverhältnisse zu finden.
Wenn Dich die physikalische Erklärung der Färbung interesiert, dann empfehle ich Dir den passenden Wikipedia Artikel zu Blaue Stunde.
Kurztipps |
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Für die schwachen Lichtverhältnisse braucht Deine Kamera eine stabile Unterlage, am besten ein Stativ. |
Wähle eine kleine Blende (z.B. f/11 bis f/16). Dadurch erhältst Du eine grossen Schärfentiefe und die vorhandenen Lichter werden mit sternartigen Reflexen dekoriert. |
ISO-Einstellung: 100 oder 200 |
Weißabgleich: Ich fotografiere immer mit automatischem Weißabgleich und in RAW. So behalte ich alle Möglichkeiten der Anpassung am heimischen PC. |
Nimm alle paar Minuten weitere Fotos auf. Die Lichtstimmung (Mix zwischen natürlichem und künstlichen Licht) ändert sich sehr schnell. |
Unbedingt am Vortag Dein Equipment herrichten. Am Morgen des nächsten Tages ist nur wenig Zeit, denn die Sonne geht rasch auf! |
Manchmal wird die Blaue Stunde auch als Magische Stunde genannt. Ob Blau, Gold oder Magisch - es ist alles das Selbe. |
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