Prag - Die Halbinsel Kampa & der Laurenziberg

Karlsbrücke
IconKarlsbrücke

 

Prag

 

Nun ist er angebrochen, der letzte „gute Morgen” unseres Prag-Urlaubes. Nach Morgentoilette und ausgiebigem Bedienen am Frühstücksbuffet, das auch heute noch einmal gut schmeckt und uns wie gewohnt ganz alleine gehört, wird erst einmal das Notwendige erledigt. Wir packen - das geht schnell, da wir jeder nur eine größere Tasche mit Freizeitkleidung mit haben - und checken aus.

Der Preis auf der Rechnung entspricht dem, was per Internet-Buchung vereinbart war. Fein, das nicht nur Hotel und Zimmer so waren wie beschrieben, sondern auch dieses letzte (wenn auch durchaus wesentliche!) Detail stimmt. Unseren Parkplatz in der Tiefgarage dürfen wir selbstverständlich noch den ganzen Tag benutzen und so beladen wir unser Auto und machen uns auf zu unserem Abschiedsspaziergang.

Eine Gegend, die wir noch nicht so recht erkundet haben und die gleichzeitig auch recht überschaubar ist - wir haben ja nicht mehr den ganzen Tag Zeit - ist die Halbinsel Kampa. Durch den Moldauseitenarm Certovka, den Teufelsbach, von der Kleinseite getrennt, ist dieses Fleckchen hier besonders beschaulich. Seinen Namen verdankt der Teufelsbach angeblich einer recht biestigen Dame, die einst einmal hier gelebt haben soll.

Halbinsel Manpa

 

Nikolauskirche
IconNikolauskirche

 

Laurenziberg

 

Jahrhundertelang standen hier Mühlen, die Räder vom Flußarm angetrieben, von denen heute gerade noch die Großpriorsmühle, welche man von der Karlsbrücke aus gut sehen kann, übrig ist. Der Bach verschwindet hie und da unter einer Brücke, nur um wenig später zwischen Häusern wieder aufzutauchen. Dieses nekischen Spieles von Wasser und Brücken wegen nennt man die Halbinsel auch Prager Venedig. Das wird noch von den werbenden „Gondoliere” unterstrichen, die in blau-weiß geringelten Leibchen unter der Karlsbrücke auf Kundenfang gehen.

Wir schlendern durch den großen Park, der durch die Zusammenlegung ehemaliger Palastgärten entstanden ist und genießen - kaum zu glauben - die Sonne. Gerade heute, wo unser Urlaub zu Ende geht, scheint das Wetter sich wieder an den Frühlung zu erinnern. Das nutzen wir und gehen hinüber zum Laurenziberg.

Der tschechische Name Petrin soll entweder vom slawischen Gott Perun herrühren, dem hier geopfert wurde, oder vom lateinschen „mons petrinus”, dem steinigen Berg. Welche Begründung Dir besser gefällt, das überlassen wir Deiner Phantasie. Wir halten uns schon allein der Aussprache wegen an die deutsche Bezeichnung Laurenziberg, die eindeutig auf die Kirche von St. Laurentius, die hier am Berg steht, zurückzuführen ist.

Laurenziberg
IconLaurenziberg

 

Laurenziberg

 

Laurenziberg

 

Wir folgen dem gewundenen Pfad hinauf, welcher zwischen blühenden Obstbäumen immer wieder reizende Ansichten auf Prag bietet. Hier am Südhang wurde im 12. Jahrhundert Wein angebaut, der dann später eben jenem Obstgarten wich, in dem wir gerade spazieren.

Die Standseilbahn, welche normalerweise den Aufstieg drastisch erleichtert, ist leider gerade wegen jährlicher Überholungsarbeiten geschlossen. Wir gehen ein Stück der Hungermauer entlang, jenes Relikt Karl IV. angeblich erbauen ließ, um der Bevölkerung während der Hungernot um 1360 Arbeit und Broterwerb zu bieten. Schließlich finden wir ein Tor und treten unter dem Mauerwerk hindurch in den Petrin-Park.

Hier heroben befindet sich auch das Wahrzeichen des Berges, die alte Sternwarte. Sie wurde 1891 als Nachbildung des Pariser Eifelturms zur Jubiläumsausstellung erbaut. Im Gegensatz zu ihrem großen Vorbild erreicht sie aber nur 60 Meter Höhe. Seit 1930 können auch Hobby-Astronome die Sternwarte nutzen und mit Teleskopen das Geschehen am Himmel beobachten.

Für Himmelsbeobachtungen ist es jetzt zu hell und für das Erklimmen des Aussichtsturmes zu windig und so beschließen wir, unterhalb des Klosters Strahov, dessen wunderschöne Bibliothek wir ja schon zu Beginn unseres Pragbesuches besichtigt haben, wieder zu unserem Auto zu pilgern. Gesagt, getan und 30 Minuten später fahren wir aus der Tiefgarage.

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Prag

 

Prag
IconPrag

 

Auch diesmal lotst uns unser Navigationssystem brav aus der Stadt heraus. Ein kurzer Zwischenstop um zu tanken und Getränke für die Fahrt zu kaufen und schon sind wir wieder unterwegs Richtung Autobahn. Es geht zügig dahin, zum Glück keine gröberen Staus oder gar Unfälle.

Gegen Mittag halten wir an einer Autobahnraststätte, essen Schweinsbraten und Käsespieß und genießen die kleine Pause. Hier im Lokal gibt es einen eigenen Nichtraucherbereich, den wir ganz für uns alleine haben - bei den Rauchern war es uns wirklich zu qualmig. Angenehm so völlig ungestört zu sein und wie wir finden ein weiterer Vorteil des Nichtrauchens.

Frisch gestärkt begeben wir uns auf die letzte Etappe unseres Heimweges. Je weiter wir in Richtung österreichische Grenze kommen, desto häufiger bekommen wir schneebedeckte Hügel und Äcker zu Gesicht. Unglaublich, das ist ja mehr Schnee als wir den gesamten Winter über gesehen haben! Wir sind neugierig, wie es in Wien ausschauen mag.

Rund 2 Stunden später wissen wir es dann - und es ist nicht so schlimm. Wie immer freuen wir uns, wieder in unserem gemütlichen Zuhause zu sein. Es war ein wunderschöner, romantischer Urlaub und es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir der Stadt der 100 Türme einen Besuch abgestattet haben.

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Über welchen Veranstalter habt Ihr Eure Reise gebucht?
Über keinen Veranstalter. Unser Hotel haben wir via Internet direkt beim Anbieter gebucht.

 

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findest Du in unserem Fotoalbum Prag . Hier gleich ein paar Beispiele:

zum Fotoalbum von Prag

 

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Viel Vergnügen beim Betrachten!

Nach obenBisher gibt es für diese Seite 7 Kommentare

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Elisabeth Einfalt
schrieb am 16. Oktober 2007

Dies ist ein wunderschöner Bericht über Eure Reise nach Prag. Die tollen Fotos und die teilweise sehr witzigen Kommentare haben mir viel Spass gemacht. Ich freue mich schon darauf noch weitere Berichte von Euch zu lesen.

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Marion Meyer (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 10. März 2008

Hallo, ganz vielen Dank für den tollen Bericht über Prag. Wir wollen über Ostern ein paar Tage mit dem Wohnmobil nach Prag und ich habe mich über die vielen Tips und Fotos sehr gefreut. Das jüdische Viertel müssen wir unbedingt sehen.
Liebe Grüße Marion Meyer

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Martina Steiner (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 16. Mai 2008

Herzlichen Dank für euren wunderbaren Reisebericht - im August 2007 war ich mit 5 Bekannten in Prag und nicht nur ich habe dank eurer tollen Informationen und Tipps Prag neu - ich war zuletzt vor xx Jahren als Schülerin da - entdeckt. Werde euch an eine Freundin weiterempfehlen, die nächste Woche Prag bereist. Ihr und Euch als Restaurant-Tipp: Tri stoleti / Misenska 4, Praha 1, Stare Mesto - DANKE

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Alexander Pöschel (Admin)
schrieb am 16. Mai 2008

Servus Martina, Danke für Deinen Restaurant-Tipp, welchen wir gleich mit einem Link zum Restaurant versehen haben. Sieht wahrlich sehr nett aus! LG Alexander

 

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Mary (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 19. Dezember 2010

Einfach Spitze die Foto´s. Alle. Eindrucksvoll!!

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Ursula Ribbeck (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 15. Juli 2012

Guten Abend! Wenn ich sowas lese, bin ich total begeistert. Wieviel Liebe zum Detail steckt hinter einem solchen Bericht! Man weiß das nur, wenn man gewohnt ist, selbst seine Reiseerlebnisse festzuhalten für spätere Mußestunden. Ich war auch gerade eine Woche in Prag, bei 30 Grad allerdings; vieles kann ich nachempfinden, einiges ergänzen ... Gratulation! Kompliment! Und Grüße vom Niederrhein - U

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Bernhard (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 4. September 2013

Werde Prag das erste Mal Anfang Oktober besuchen.
Bin auf deine Website gestossen.
Und kann nur sagen WOW.
Spitzen Aufnahmen und super Texte !!!!

 

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