Greenwich & East Village

Goldman Sachs Tower
IconGoldman Sachs Tower

 

Blick aus unserem Zimmer: Skyline Manhattan
IconBlick aus unserem Zimmer: Skyline Manhattan

 

Good morning America … oder so ähnlich. Wir sind jedenfalls putzmunter, obwohl es noch recht zeitig ist. So ein Jetlag dauert halt ein paar Tage. Aber egal, wir sind voller Tatendrang und hängen uns erst mal aus dem Fenster unseres Hotelzimmers, um die schöne Aussicht zu genießen und zu fotografieren. Danach geht's ab ins Bad zur Morgentoilette und im Anschluss zum Frühstück.

Der Raum, in dem das Frühstücksbuffet angerichtet ist, schaut direkt auf den Hudson und das Finanzviertel gegenüber. Selbstverständlich ist die Forderfront bei so einem Ausblick gänzlich verglast.

Wir lassen uns bei einem Tisch ganz vorne in der ersten Reihe nieder und werfen einen Blick in die Speisekarte. Liest sich alles toll, aber die Gier verlangt nach dem Buffet, wo man sich nach Herzenlust bedienen kann.

Kaum haben wir die Karte zugeklappt, kommt auch schon ein junger Kellner, der uns in typisch amerikanischer Marnier überschwenglich begrüßt und zu Diensten sein möchte. Wir nehmens gelassen hin - andere Länder, andere Sitten. Nur uns ganz viel Eis in den Orangensaft zu geben, davon halten wir ihn unseren Zähnen zuliebe ab.

Das Buffet ist ebenfalls typisch amerikanisch - im positiven Sinn. Von Frühstückscerealien über Milch und Yoghurt, frische Früchte, Muffins, Bagles und sonstiges Gebäck bis zur Eierstation, wo es u.a. auch Waffeln gibt, ist alles vorhanden, was man sich nur wünschen kann.

Metrostation

 

Metro

 

Tja, wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Schließlich können wir uns aber zumindest zu einer Entscheidung für den ersten Gang durchringen und gehen mit unseren Tellern zurück zum Tisch.

Das Frühstück zieht sich ein bisschen länger hin. Nicht nur wegen der vielen Köstlichkeiten sondern auch, weil wir Laptop und Reiseführer mit dabei haben. Wohin soll es heute gehen?

Karin schlägt für den Anfang einen Spaziergang durch Greenwich Village vor, was von Alexander gerne angenommen wird. Wir schnappen also Kameras, Rucksäcke und Reiseführer und machen uns auf den Weg. Zuerst nehmen wir den PATH zum WTC, wo wir auch 2 Metrocards für 1 Woche kaufen. Im Anschluss gehen wir das kurze Stück zur Chambers Street, um mit der roten Linie bis zur Christopher Street zu fahren.

Nach obenGreenwich Village

Jefferson Market Library
IconJefferson Market Library

 

West 10th Street, kleine Vorgärten
IconWest 10th Street, kleine Vorgärten

 

Greenwich Village

 

Greenwich oder auch „The Village”, wie die New Yorker dieses Viertel liebevoll nennen, war noch Mitte des 19. Jahrhunderts wirklich ein Dorf etwas außerhalb. Das kann man auch heute noch anhand der unregelmäßigen Straßen­verläufe, der ver­winkelten Häuser und dem vielen Grün erkennen.

Einstmals zog es hier Künstler, Intellektuelle und Schwule in das Viertel, das ihnen allen Heimat gab. The Village wurde schick und leider auch teuer! Heutzutage sind es eher East und West Village sowie der Meatpacking District, die Greenwich den Rang als leistbares Lieblingsviertel ablaufen.

Wir beginnen unseren Spaziergang beim Jefferson Market Courthouse. Wie ein kleines Backsteinschloss steht das ehemalige Gerichtsgebäude an einer Straßenkreuzung mit ein wenig Grün rundherum.

Schild neben Hauseingang
IconSchild neben Hauseingang

 

Strassencafe
IconStrassencafe

 

kleine Vorgärten

 

1877 wurde es gebaut und gegen Ende der 1960er Jahre in eine Bibliothek umge­wandelt. Nicht nur uns, sondern ganz Amerika gefällt der Bau, denn er wurde zum fünft­schönsten Gebäude der USA gewählt.

Unter dichtgrünem Blätterdach spazieren wir an einer Reihe von Backsteinhäusern vorbei, die alle schmucke Vorgärtchen haben. Hier eine mit fleißigen Lieschen bepflanzte Bronzevase, da ein gänzlich von Efeu überwucherter Zaun und dort zwei steinerne Rassehunde, die den Eingang mit blasiertem Blick bewachen.

Ave of the Americas
IconAve of the Americas

 

kleine Vorgärten

 

Besonders lachen müssen wir über ein Messingschild, das extra darauf aufmerksam macht, dass 1897 NICHTS an diesem Ort passiert ist. Ob das für Touristen wie uns gemacht ist, die alles und jedes auf Fotos festhalten möchten?

Weiter geht es durch die schattigen Straßen, vorbei an Cafés und Trödelläden bis zum Patchin Place, wo im 19. Jahrhundert Kellner eines nahegelegenen Hotels untergebracht waren und später der volkstümliche, moderne Schriftsteller E. E. Cummings wie auch andere Autoren wohnten.

Nach obenChristopher Park and Washington Square Park

Greenwich Village

 

Gay Liberation Monument im Christopher Park
IconGay Liberation Monument im Christopher Park

 

West 10th Street, Feuerwehr Einfahrt
IconWest 10th Street, Feuerwehr Einfahrt

 

Im Christopher Park nimmt Karin auf einer Bank neben den weißen Figuren des Gay Liberation Monument Platz.

Der Park sowie die gleichnamige Christopher Street sind nach wie vor Treffpunkt der New Yorker Homosexuellenszene und der Christopher Street Day wird auch in anderen Ländern als Demonstration für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgendern begangen.

Auf unserem Spaziergang kommen wir auch noch an einem fantasievollen Gebäude des Architekten Clifford Daily vorbei. Die beiden steilen Dachgiebel haben dem Haus den Spitznahmen Twin Peaks eingebracht.

Durch den Washington Square Park, der Greenwich von East Village trennt, lenken wir unsere Schritte vorbei an Domizilen mit herr­schaft­lichen Säulen an den Eingangstüren bis in die Washington Mews.

Washington Mews
IconWashington Mews

 

Washington Square Park
IconWashington Square Park

 

Washington Square Park
IconWashington Square Park

 

Die einstmaligen Ställe wurden um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Kutschenstellplätze umgewandelt und noch später in Wohneinheiten. Heute herrscht in dem etwas versteckt liegenden Block eine ruhige Idylle, in die sich so manche Künstler gerne einmieten.

Das sonnig heiße Wetter an diesem Samstag treibt viele New Yorker hinaus in eine der 1700 Grünflächen der Stadt. Auch im Washington Square Park, durch den wir nochmals durchgehen, liegen leichtbekleidete Sonnenhungrige im Rasen und hoffen auf etwas Bräune auf den großstädtisch bleichen Gliedern.

Nach obenBroadway und East Village

Spring Street

 

Bilderausstellung
IconBilderausstellung

 

Spring Street, Häuserzeile mit Feuerleitern
IconSpring Street, Häuserzeile mit Feuerleitern

 

Am West Broadway findet ein Bildermarkt statt und es gibt so manches Gemälde, dass den Vorübergehenden zumindest ein Schmunzeln entlockt. So z.B. die Kuh vor blitzblauem Himmel oder die korpulente Strandschönheit im geringelten Stringtanga. Für unsere Souvenirwand ist allerdings schon wegen der großen Formate nichts dabei.

Den schillernden Seifenblasen folgend, die ein Schwarzer mit einer besonderen Sprühdose erzeugt, stehen wir alsbald vor einem Laden, der sich als Schlaraffenland für Karin entpuppt. Der spanische Label desigual hat am Broadway einen Shop und leider, leider ist auch noch gerade Ausverkauf. Also nichts wie hinein ins Vergnügen, wühlen, probieren und schließlich kaufen.

Stunden später (naja, ganz so lang war's eigentlich auch wieder nicht) kommen wir mit netter Beute wieder heraus. Karin hat ein kunterbuntes Hoodie erstanden und auch Alexander hat ein T-Shirt und ebenfalls ein Hoodie für sich gefunden. Da sage noch einmal jemand etwas über Frauen und Einkaufen!

Astor Place, Hochhäuser
IconAstor Place, Hochhäuser

 

Ecke Broadway und Spring Street, Seifenblasen

 

Astor Place (the Alamo by Bernard Rosenthal)

 

Nun geht es weiter über den Broadway ins East Village. Unser Reiseführer weist auf eine besondere Konditorei in der 11. Straße hin und wir lassen uns gerne verführen. Seit 1894 gibt es die italienische Pasticceria Veniero's schon und der Charme eines alten Kaffehauses umfängt uns gleich beim Eintreten.

Eine von hinten erleuchtete und mit floralen Ornamenten verzierte Glasdecke wirft ein warmes Licht in den Großen Raum, in dem Tischchen und zierlich geschwungene Holzstühle verteilt sind. In einer Glasvitrine sind die süßen Köstlichkeiten ausgestellt und eine Espressomaschine verheißt einen ordentlichen Kaffee.

Wir lassen uns in der gut gekühlten Konditorei nieder, bestellen Espressos und jeder eine Mehlspeise. Für Karin ist es ein kleines Schiffchen mit Erdbeeren, Alexander nimmt lieber eine Schokotorte.

Beides schmeckt hervorragend und auch der Espresso hat glückerweise gar nichts mit einem amerikanischen Filterkaffee zu tun. Nach Stärkung und Abkühlung fühlen wir uns fit, weiter durch Manhattans Großstadtdschungel zu marschieren.

Astor Place
IconAstor Place

 

Konditorei Veniero

 

Das East Village ist belebt von bunter Vielfalt. Dies gilt sowohl für die Menschen, als auch für Läden und Wohnhäuser. Man sieht Wände voll Graffiti, ältliche Damen mit Hut neben jungen, schwarzen Basketballspielern.

In der 4th Street No. 62E ist Alexander von einem halbverfallenen Haus fasziniert, an dessen Vorderfront eine Wendeltreppe ins Nichts führt. Durch exzessives Googlen finden wir später heraus, dass es sich dabei angeblich um das älteste Gebäude des East Village handelt.

Durch die Lower Eastside spazieren wir nach Soho und Little Italy. In der Mulberry Street flattern Lamettaverzierungen in den Nationalfarben Grün, Rot und Weiß über unseren Köpfen und überall riecht es nach Basilikum, frischem Pizzateig und Knoblauch. Hmmmmm, lecker!

Nach obenMurray Hill

Empire Street Building
IconEmpire Street Building

 

Rathaus

 

Tompkins Square Park

 

In Murray Hill angekommen scheint uns das Empire State Building zum Greifen nah, als wir die 34th Street überqueren. Heute noch nicht, wir sind schon ein wenig müde und auch hungrig.

Ein Steakhouse sieht einladend aus und der Gedanke an ein zartes Filet ist verlockend. Also hinein mit uns in das Lokal mit der typisch schummrigen Atmosphäre. Auf weich gepolsterte Lederbänke lassen wir uns samt unseren Einkaufssackerln und Fotorucksäcken fallen. Tut das gut, die heißgelaufenen Füße unter dem Tisch auszustrecken!

Wir nehmen ein Pint und ein Half vom Hausbräu und jeder ein Steak. Die Bedienung ist amerikanisch herzlich und flott. Karin muss zu ihrem Steak unbedingt den perversen Geschmack der A1 Steaksauce kosten. Wenn man sowas schon am Tisch stehen hat … Sie verzieht den Mund und es bleibt bei diesem einen Tropfen und wird sicher nicht mehr!

Empire Street Building
IconEmpire Street Building

 

City Hall Park
IconCity Hall Park

 

City Hall Park

 

Als wir mit dem Abendessen fertig sind, ist es draußen schon dunkel. Die obersten Stockwerke des Empire State Building leuchten in Rot, Weiß und Blau und zeichnen sich gegen das Dunkel des Abendhimmels ab.

Zur Primetime (20:15 Uhr) schleppen wir uns schon sichtlich ermüdet durch Tribeca und nur die absolute Gaslichtromantik des City Hall Parks kann uns noch einmal für einen Fotostopp aufhalten. Rund um den Springbrunnen werfen antik gestaltete Laternen ein gelbes Licht auf die Büsche und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sich glatt um 100 Jahre zurück versetzt vorkommen.

Nun ist es nicht mehr weit zum WTC und damit zur PATH Station. Unterwegs kaufen wir noch rasch Getränke ein und sind froh, bald darauf in unserem Hotel und auf unserem Zimmer zu sein.

Raus aus den Schuhen und rein ins Bett. Alles andere muss bis morgen warten, denn jetzt sind wir einfach nur fix und foxi. Wort- und grußlos fallen wir sofort in Tiefschlaf …

zu den FAQs und den Kommentaren
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