Karlovac, Plitwitzer Seen, Zadar am Abend

In der Nähe des Hotel Korana Srakovcic

 

Hotel Korana Srakovcic
IconHotel Korana Srakovcic

 

Draußen ist es noch dunkel als Karin mit großem Durst munter wird. Kaum bewegt sie sich, wünscht Alexander auch schon guten Morgen. Er ist ebenfalls bereits aufgewacht. Die Flasche Wasser aus der Minibar ist so kalt, dass die Zähne fast klirren, löscht aber den Durst. Nur wenige Minuten später düdelt unser Wecker los.

Das Duschen im nigel-nagel-neuen Badezimmer ist sehr angenehm. Das warme Wasser rieselt über den Kopf bis zu den Zehen und macht uns langsam richtig munter. Nach dem Anziehen gehen wir zum Frühstück. Im großen Speisesaal sind wir die ersten Gäste. Die Bedienung ist nett und deutsch sprechend und das Buffet überrascht uns wirklich was Auswahl und Qualität betrifft. Sehr gut!

Frische Früchte und Joghurt gibt's für Karin, Rohschinken und Käse für Alexander. Dazu wirklich starken schwarzen Tee, den wir mit etwas Milch verdünnen müssen. In der zweiten Runde eine Art Milchrahmstrudel für Alexander und ein bisschen Käse für Karin. Sehr lecker alles!

Karlovac Park vor dem Hotel Korana Srakovcic.jpg

 

Noch mal kurz aufs Zimmer, dann auschecken und Taschen in den Kofferraum verstauen. Es war sehr angenehm hier, das Hotel Korana ist wirklich zu empfehlen.

Zu Fuß schlendern wir noch durch den Park und gehen nach vor zur Ruine des ehemaligen Hotels. Beschämt stellen wir im Morgenlicht fest, dass hier gar nichts warm abgetragen wurde sondern es sich um die Überreste von Kriegsverwüstung handelt. Für uns, die wir uns zu Hause stets sicher fühlen durften, ist Krieg so etwas Unvorstellbares, dass wir daran überhaupt nicht mehr gedacht haben. Verstört schauen wir das zerstörte Gebäude an und wenden uns schließlich dem Wasser zu. Wie viel erfreulicher ist doch dieser friedliche Anblick.

Als die Sonne den Fluss ein wenig zum Glitzern bringt steigen wir in unseren Wagen und fahren in Richtung Zentrum. Hier wollen wir noch eine Runde spazieren gehen.

Nach obenDie Altstadt von Karlovac

Altstadt, Frankopanska
IconAltstadt, Frankopanska

 

Bana J. Jelacica Platz

 

Bana J. Jelacica Platz

 

Auch hier in der Stadt sehen wir Einschusslöcher und viele Gebäude, die immer noch nicht wieder restauriert sind. In der Kirche der Hl. Dreifaltigkeit wird gerade Gottesdienst abgehalten und die hellen Stimmen eines Kinderchores dringen zu uns heraus.

Ganz verlassen liegt der Hauptplatz vor uns, jedoch in einer wunderbaren Herbststimmung mit buntem Laub. Der Altstadtkern erinnert noch heute daran, dass Karlovac sich aus einer Burganlage entwickelt hat, die zur Verteidigung gegen räuberische Einfälle der Osmanen im Mittelalter errichtet wurde. Die sechszackige Sternenform des Stadtzentrums und der tiefe Burggraben zeugen von dieser Vergangenheit.

Heute sind einige der alten Gebäude wieder hergerichtet und tragen mehrsprachige Schilder, die auf ihre einstige Verwendung hinweisen. Andere der ehrwürdigen Bauwerke sind jedoch halb verfallen und scheinen Obdachlosen als Unterschlupf zu dienen.

Bei einem kleinen Greißler, der geschäftstüchtig auch am Sonntag offen hat, decken wir uns mit Trinkwasser ein, widerstehen süßen Verlockungen und fahren weiter.

Nach obenPlitwitzer Seen - wo die Steine wachsen

Plitwizer Seen, größter Wasserfall (Veliki Slap)
IconPlitwizer Seen, größter Wasserfall (Veliki Slap)

 

Plitwizer Seen, größter Wasserfall (Veliki Slap)

 

Plitwizer Seen, größter Wasserfall (Veliki Slap)
IconPlitwizer Seen, größter Wasserfall (Veliki Slap)

 

Unser nächstes Ziel sind die Plitwitzer Seen. Es ist leider nicht besonders warm und für Nachmittag ist sogar etwas Regen angesagt. Na schau ma mal ob das Wetter uns gnädig gestimmt ist. Wir gondeln durch die Landschaft, fahren durch Dörfer mit zerschossenen Häusern. Je näher wir dem Nationalpark kommen, desto mehr Zimmer sind zu vermieten wie die Schilder zu beiden Seiten der Straße zeigen.

Der Sonntagssport dürfte in dieser Gegend hier das Grillen von Spanferkeln sein, denn wo wir auch vorbeifahren gibt es Bistros und Restaurants, vor denen sich Schweine auf Spießen drehen. Es riecht appetitlich bis verführerisch und Alexander macht große runde Augen.

Gegen 10:30 kommen wir im Nationalpark Plitwitzer Seen an und begeben uns nachdem wir unser Auto abgestellt und 2 Eintrittskarten gelöst haben auf eine ähnliche Tour, wie in unserem Reiseführer vorgeschlagen. Wir beginnen bei Tor 1, gehen zum großen Wasserfall und den kleinen Seen, setzen mit dem Boot über und nehmen Bahn wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Plitwizer Seen

 

Plitwizer Seen
IconPlitwizer Seen

 

Landschaftlich ist es wunderschön hier, wie ein Tal der Elfen. Fast erwartet man, Legolas um die Ecke kommen zu sehen. Leider ist die Idylle jedoch durch zwei Schönheitsfehler getrübt: erstens gibt es hier Unmengen an Touristen - vornämlich laute Italiener, zweitens hat es nur ca. 9 Grad - bibber kalt. Karin trägt alle nur erdenklichen Lagen am Körper. Eigentlich wollten wir ja nochmal in die Sonne…?

Nach anfänglichem Stress mit dem mitgebrachten Stativ und den vielen Leuten vor, hinter und rund um uns herum, gewöhnen wir uns schließlich aber an beides und nehmen viele schöne Fotos auf. Das Wasser ist kristallklar und von dunklem Türkisgrün. Am Ufer stehend kann man Fische (wir Unkundigen glauben es sind vielleicht Forellen?) zu Hauf beobachten, deren Schuppen immer wieder einmal unter einem Lichtstrahl golden aufblitzen.

Plitwizer Seen

 

Plitwizer Seen
IconPlitwizer Seen

 

Plitwizer Seen

 

Enten gleiten über den See und ziehen das breite V ihres Kielwassers hinter sich her. Weiß wie bleiche Gebeine schimmern Baumstämme durch das kühle Nass, die wohl schon vor langer Zeit auf den Grund des Sees gesunken sind. Es ist einfach traumhaft schön hier!

Über Stege aus naturbelassenem Holz hinweg über kleine Wasserfälle und große Huflatichblätter folgen wir der Wanderroute - natürlich immer wieder unterbrochen durch kürzere oder längere Fotosessions. Das sich stetig wandelnde Wasser und die üppige Vegetation bieten wunderbare Motive.

Auch eine kleine Pause legen wir unterwegs ein, um ein Apferl bzw. Birnderl zu futtern. Das Gehen hat uns hungrig gemacht und da kein Imbissstand in Sicht ist sind wir froh über die mitgebrachte Notration.

Plitwizer Seen, größter Wasserfall (Veliki Slap)
IconPlitwizer Seen, größter Wasserfall (Veliki Slap)

 

Plitwizer Seen

 

Plitwizer Seen
IconPlitwizer Seen

 

Unser Picknickplatz bietet ebenfalls spektakuläre Ausblicke. Dieses Naturschauspiel der fallenden Seen, welches seit 1949 ein Nationalpark ist und zu den ältesten und wertvollsten Sehenswürdigkeiten Kroatiens zählt, beruht auf den speziellen Umweltbedingungen die hier herrschen.

Das Wasser fließt aus vielen kleinen Bächen und Flüsschen der Umgebung in die Seen. Im Laufe der Jahrtausende, die das Wasser Flussbette durchfloss und die Seen in Felsbecken ruhten, griff das Wasser das Gestein an und löste es auf. Durch die Ablagerung von Kalzit und mit Hilfe spezieller Arten von Algen und Moos wurde Rauwacke oder Travertin gebildet, eine poröse Kalksteinart, die auch heute unter den Bedingungen des Umweltschutzes entsteht.

Der Travertin wiederum bildet Barrieren, anfangs nur kleine Hindernisse, später Schwellen und zuletzt solide Abgrenzungen, sodass immer wieder neue Kaskaden, Wasserfälle und Katarakte entstehen. Eine ständig sich wandelnde Landschaft liegt hier mit seinen 16 Seen im Dinarischen Gebirge verborgen.

Plitwizer Seen
IconPlitwizer Seen

 

Plitwizer Seen

 

Als wir bei der Bootsanlegestelle ankommen fährt uns die Fähre gerade vor der Nase weg. Ein Schild besagt, dass aber alle ¼ Stunde ein Boot geht und so sehen wir uns erst einmal in aller Ruhe um hier.

Es gibt eine Imbissstube, deren Angebot allerdings nicht so ganz unseren Geschmack trifft - etwas zu deftig. Die vielen Tische und Bänke zeugen allerdings davon, dass der Besucheransturm wohl noch stärker sein kann, als dies heute der Fall ist. Eine Art Souvenirladen gibt es auch. Der sieht uns allerdings überhaupt nur von außen.

Schon naht die nächste Fähre und wir gehen zur Anlegestelle. Die Leute sind teilweise wirklich unmöglich, da sie so drängeln. Warum können sie sich hier nicht in Ruhe und zivilisiert anstellen, so wie die Briten das tun? Es ist Platz genug für alle auf dem Boot und die Aussicht ist überall gleich gut!

Plitwizer Seen

 

Plitwizer Seen
IconPlitwizer Seen

 

Plitwizer Seen

 

Schließlich haben wir es unter Geschubse und Gedränge geschafft und sitzen nebeneinander auf der Fähre. Zuerst setzen wir von P3 nach P2 über, wo wir in ein weiteres Boot umsteigen und dann nach P1 fahren.

Beim Retourweg, der uns zu Fuß oberhalb der Seen führt, genießen wir nochmals den tollen Ausblick auf den großen Wasserfall. Sogar ein bisschen Sonne kommt zwischen den Wolken hervor und glitzert auf dem Wasser. Es ist gerade genug für ein, zwei Fotos - länger hält dieser Anflug von schönem Wetter leider nicht.

Zurück beim Parkplatz 1 besuchen wir das dortige Restaurant auf ein spätes aber wohl verdientes Mittagessen. Die Spieße, die sich noch über offenen Feuerstellen drehen, sind leider von den knusprigen Schweinderln schon befreit worden. Alexander bestellt also Beefsteak statt Spanferkel und Karin gegrillte Forellen.

Plitwizer Seen

 

Plitwizer Seen

 

Plitwizer Seen
IconPlitwizer Seen

 

Ob das solche Fische sind, die gerade vorher noch in den tiefgrünen Plitwitzer Seen geschwommen sind? Beide Speisen sind erstaunlich gut für ein Lokal, das auf busweise Gäste direkt vom Parkplatz eingestellt ist.

Nach dem Essen begeben wir uns auf die Weiterfahrt ans Meer. Alexander beschließt kurzerhand, dass wir doch noch ein Stückchen in den Süden fahren - Zadar ist unser Ziel.

Nach obenZadar - hier macht das Meer Musik

Zadar, Sonnenuntergang
IconZadar, Sonnenuntergang

 

Zadar, Greeting to the Sun
IconZadar, Greeting to the Sun

 

Zadar erscheint uns bei unserer Ankunft als sehr nette Stadt mit südlichem Flair. Temperaturen sind hier auch viel besser, sprich wärmer, sodass wir eine rote Ampel nutzen um endlich offen zu fahren.

Auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht halten wir wieder einmal nach entsprechenden Schildern Ausschau und finden so das 4-Sterne Hotel Bastion direkt in der Altstadt.

An der Rezeption teilt man uns freundlich mit, dass es noch freie Zimmer gibt. Die Kosten belaufen sich auf € 180.- pro Nacht inkl. Frühstück. Natürlich dürfen wir das Zimmer ansehen, was wir auch gerne tun. Alles ist nigel-nagel-neu und sieht richtig stylish aus. Gerne Genommen!

Nach dem Einchecken gehen wir in der Dämmerung noch ein bisschen Schlendern. Der freundliche Barkeeper unseres Hotels empfiehlt den Sonnenuntergang an der Uferpromenade gleich ums Eck.

Tatsächlich finden wir schon nach wenigen Schritten die beiden modernen Wahrzeichen der Stadt, deren anderes Antlitz eher geschichtlich geprägt ist. Beide der urbanen Installationen sind vom Architekten Nikola Basic, der sie Zadar zum Geschenk gemacht hat.

Zadar, Poljana Pape Aleksandra III
IconZadar, Poljana Pape Aleksandra III

 

Zadar, Campanile von Sveti Stosija

 

Zadar, Sveti Stosija
IconZadar, Sveti Stosija

 

Zuerst sehen wir den „Gruß an die Sonne”, eine Scheibe mit 22 Metern Durchmesser, bestehend aus mehr als 300 facettierten Glasplatten, die mit photovoltaischen Modulen ausgestattet sind und so eine Kommunikation mit dem Licht erlauben sollen.

Die gewonnene Energie wird nicht nur für die Installation selbst verwendet sondern auch zur Beleuchtung der gesamten Uferpromenade und ein Teil wird sogar in die städtische Stromversorgung eingespeist.

Auf der Scheibe sind die Namen der Stadtheiligen eingraviert sowie deren Namenstage und einige Daten zum Stand der Sonne an diesen Tagen. So wird der Bezug zum St. Grisogonus Kalender hergestellt, einem im 13. Jahrhundert in Zadar entwickelten Kalender, der 1964 in einer Bibliothek in Oxford entdeckt wurde. Es zählt zu den ältesten derartigen Kalendern der Welt und ist wahrscheinlich einer der ersten, der astronomische Angaben in arabischen Ziffern enthält.

Gleich daneben befindet sich die Meerorgel. Hier wurden auf einer Länge von 70 Metern Orgelpfeifen in die Stufen zum Wasser eingebaut, die durch den von Meereswellen erzeugten Luftdruck gespielt werden. Ein Orchester der Natur! Karin, die sich auf dieser musikalischen Treppe niedergelassen hat, ist ganz hingerissen von Geräuschkulisse und Sonnenuntergang. Mui romantico!

Als die Sonne hinter den Bergen der gegenüberliegenden Inseln verschwindet, gehen wir noch ein paar Schritte am Meer entlang und dann hinein auf Hauptstraße. Die Kirchenglocken beginnen zu läuten und setzen die musikalische Untermalung fort.

Zadar, Hotel Bastion
IconZadar, Hotel Bastion

 

Zadar, Hotel Bastion
IconZadar, Hotel Bastion

 

Zadar, Sonnenuntergang

 

Auf dem ehemaligen Forum ist ein kleiner Markt mit Souvenirs, den wir überqueren. Viele Kirchen gibt es hier, einen Turm, den wir morgen unbedingt besteigen wollen, Ausgrabungen, umgestürzte Säulen.

In den spiegelglatten Straßen der Altstadt duftet es überall nach frischem Germteig. Wir schauen kurz in die Kathedrale St. Anastasia hinein, jedoch wird gerade Abendmesse gehalten. Schon nach dem kurzen Eindruck finden wir das Kircheninnere innen wow! Das kann wirklich etwas und kommt ebenfalls auf die Liste der Sehenswürdigkeiten, die morgen näher betrachtet werden müssen.

In der Dunkelheit spazieren wir zurück zum Hotel. Am Zimmer werden wie üblich noch Fotos entladen und ein paar Stichworte für den Reisebericht festgehalten.

Anschließend gehen wir ins hübsche Hotel-Restaurant um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Dann steht einfach ausruhen auf dem Plan. Morgen wollen wir fit sein, um Zadar genauer anzusehen. Wir sind wirklich neugierig auf Sehenswürdigkeiten, die diese Stadt zu bieten hat. Gute Nacht!

zu den FAQs und den Kommentaren
Auf der letzten Seite dieses Reiseberichtes findest Du die Fragen unserer Besucher:innen, welche uns im Laufe der Zeit erreichten und hast selbst die Möglichkeit einen Kommentar zu diesem Reisebericht zu hinterlassen.
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