Zwanenburgwal |
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Ding-Dong! Heute haben wir den Wecker wirklich gebraucht, denn aufgrund des späten Schlafengehens gestern (eigentlich ja schon heute), hätten wir gut und gerne noch länger mützeln können. Doch nichts da! Raus aus den Federn, ab unter die Dusche und zum Frühstück.
Auch heute gibt es wieder andere Gäste und auch dieses letzte Mal bleibt uns unser Freund, der redselig Frühstückskellner nicht erspart. Es wird also nochmals über Wetterprognosen gescherzt und gefragt ob es uns eh gefallen hat und wir auch bestimmt wiederkommen. Selbst, dass wir wegen vollem Mund kaum antworten können oder wollen, stört unseren sprudelnden Kellner nicht.
Glücklicherweise sind ja auch noch die anderen Gäste da, denen er sich dann mit ebensolcher Hingabe widmet. Karin zischt zwischen den Zähnen die Frage hervor, ob sie irgendwo ein Schild „Zur Adoption” am Rücken hat oder so.
Amstel, Magere Brug |
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Nach dem Frühstück wird rasch gepackt. Das geht schnell, da wir mehr oder weniger nur die Stapel T-Shirts aus dem Kasten in die Koffer legen müssen, Socken und Wäsche rundherum stopfen, jeweils das zweite Paar Schuhe, den Kulturbeutel, ein bisschen Elektronik für die beiden Schleppis noch hineinlegen und das war's dann auch schon.
Beim Auschecken erleben wir dann gleich zwei unliebsame Überraschungen. Zuerst einmal finden wir eine Getränkebuchung von der Bar am ersten Tag auf unserer Rechnung. Der Betrag ist zwar gering aber trotzdem - wir haben während der ganzen Woche nichts in der Bar konsumiert. Die Rezeptionistin ist ein wenig unerfreut, gibt uns aber den Betrag in bar heraus.
Schon auf der Straße bemerken wir, dass da eine Differenz von € 60.- zu dem Betrag laut unserer Internet-Buchung zu unseren Ungunsten vorliegt. Woher kommt das denn? Wir gehen wieder retour und bitten um Aufklärung.
Oudeschans |
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Die kommt dann auch in Form von der sogenannten City Tax, die bei der Buchungsbestätigung sozusagen verschwiegen wurde. Die Erklärung ist etwas fadenscheinig und auch unser Vorschlag, doch die Buchungsbestätigung auf der Webpage etwas kundenfreundlicher und lesbarer zu gestalten, stößt auf wenig Echo. Na sei's drum, wir können's eh nicht ändern.
Das Gepäck lassen wir vorläufig hier und fahren wie jeden Tag mit dem 2er in die Stadt. Für heute haben wir uns das Amsterdamer Historische Museum am Vormittag vorgenommen und den Albert Cuyp Markt für den Nachmittag, wo unsere „I amsterdam”-Karten ja dann nicht mehr gelten. Während der Bimfahrt hat Alexander die gute Idee, doch jetzt bei Blueboat Tickets für eine nachmittägliche Bootstour zu besorgen. Vielleicht geht das ja.
Gesagt getan und tatsächlich bekommen wir Karten für die Fahrt um 15:00. Sehr fein! Mit der Bootsfahrt hat unser Amsterdam-Urlaub begonnen, mit der gleichen Bootsfahrt wird er auch schließen.
Da das Wetter heute erfreulicherweise trocken ist und wir noch einigermaßen ausgeruht sind, gehen wir das Stückchen bis zum Historischen Museum zu Fuß. Wir finden es dank der guten Beschilderung auch gleich hinter dem Spui.
Historisches Museum |
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Das Historische Museum beinhaltet ein Sammelsurium verschiedenster Exponate, die etwas über Entstehung und Geschichte der Stadt Amsterdam aussagen.
Auch hier sind wir wieder von der ungewöhnlichen und multimedialen Präsentation angenehm überrascht. Unsere Museen in Wien könnten sich davon durchaus ein Stückerl abschauen.
Treppauf treppab gehen wir durch die Räumlichkeiten, verweilen hier, betrachten dort. Besonders angetan sind wir von „Amsterdams singenden Türmen”. Dabei werden die Glockenspiele (Carillon) der Amsterdamer Kirchen erklärt und die 4 bedeutendsten kann man auch abspielen. Der Gesang der Oude Kerk gefällt uns eindeutig am besten.
Von der Gründung Amsterdams im 13. Jahrhundert bis heute können wir vieles hier erfahren und ansehen. Dass wir das wirklich ausgiebig tun zeigt die Tatsache, dass wir erst gute 1½ Stunden später das Museum wieder verlassen.
Nun machen wir uns auf die Suche nach dem Albert Cuyp-Markt. In unserem Reiseführer haben wir davon gelesen, dass die Amsterdamer ihren eigenen Bedarf an Kleidung, Lebensmittel und was man sonst noch so tagtäglich braucht, auf diesem Markt decken.
Zuerst gehen wir wieder den Schildern nach und kommen - es ist kaum zu glauben - in eine Gegend, die wir auf unseren Erkundungsgängen bis jetzt noch ausgelassen haben. Wohnhäuser mit kleinen Gärten stehen an einer ruhigen Gracht, Katzen sitzen auf der Fensterbank in der Sonne, Boote schaukeln sanft auf dem Wasser. Auch hier ist es sehr idyllisch und ausgesprochen ruhig.
Wir gehen weiter in die Richtung, die uns das Schild gewiesen hat, doch kommt uns der Weg schon verdächtig lange vor. Ein Blick in unseren Reiseführer zeigt, dass wir uns scheinbar verlaufen haben. Wir gehen also zurück zum Schild und biegen in eine bekannte Gasse ab. Hier ist aber nichts?
Reguliersgracht |
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Wir fragen einen Jungen, der gerade an seinem Fahrrad hantiert. Der ist ganz entzückend und kramt seine besten Englischkenntnisse hervor. Ja, den Markt kennt er und er hebt an, uns ausführlich zu erklären, wie wir denn dort hinkommen. Ahja, danke - ist doch noch ein schönes Stück zu gehen.
Kurz bevor unsere Füße müde werden und wir schon zu quengeln anfangen wollen, zeigt uns die Skulptur eines Stanitzels mit Pommes frites, das wir unser Ziel erreicht haben. Und tatsächlich ist das ein langer, langer, langer Markt.
Alles kann man hier kaufen! Wäsche und Bekleidung, CDs (sicher ganz original) und Musikkassetten, Räucherstäbchen und das, dessen Geruch letztere ohnehin nicht übertünchen, Bettwäsche, Kleinmöbel, Schmuck, Sonnen- und Lesebrillen etc., etc.
Alexander bekommt langsam Hunger und will irgendwo einkehren, doch Karin hat eine fixe Vorstellung, in welcher Umgebung sie essen möchte und treibt den armen Hungrigen weiter.
Endlich gelangen wir in den Marktteil, in welchem Lebensmittel verkauft werden und bald finden wir in einer Seitengasse auch ein Lokal, das Karin als Umgebung für das Mittagessen zusagt. Zum Glück, denn Alexander wird schon fast grantig vor lauter Magenknurren.
Wir sitzen in der Sonne, trinken ein Glas Bier und essen einen frischen Hamburger bzw. einen Salat mit gegrilltem Huhn. Hach, so lässt es sich leben! Vis-a-vis befindet sich ein Designer-Outlet mit ganz bestimmt ganz originalen Tommy Hilfiger T-Shirts und Diesel Jeans. Nur der Patchouligeruch passt nicht so ganz zu diesen Marken.
Eine ältere Dame kommt vorbei, die wie eine in die Jahre gekommene Kreuzung zwischen Barbie und Pippi Langstrumpf aussieht. Ein Tuch mit rosa-lila Schleifen ziert die ergrauten Zöpfe, Bluse, Jacke und langer Rock sind mit bunten Blumenmustern übersät, die altersmüden Füße stecken in rosaroten Schuhen und für den Einkauf hat sie eine Strohtasche mit rosa Stoffrosen drauf. Entzückend!
Frisch gestärkt und mit lustigen Eindrücken versorgt gehen wir den restlichen Markt ab. Heringsstände bieten ihre für dieses Land so typischen Köstlichkeiten neben griechischen Spezialitäten an, Pyramiden von goldgelben Käselaiben ziehen die Blicke auf sich und wetteifern mit aufgetürmtem Obst und Gemüse. Und natürlich gibt es überall Schnittblumen, von denen auch gerne ganze Arme voll gekauft werden.
auch eine Möglichkeit sein Rad abzustellen (Herengracht) |
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Möwe in der Herengracht |
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Am Ende des Albert Cuyp-Marktes gehen wir ein Stückchen den Schienen entlang, um zu einer Straßenbahnstation zu gelangen. Und was sehen wir da plötzlich? Das Pfannkuchenhaus „De Carrousel” - diesmal das echte. Alexander überredet Karin, doch gleich auszuprobieren, ob es hier anders schmeckt als in dem Lokal, welches sie hiermit verwechselt hat. Kann man so einen Test ablehnen? Natürlich nicht!
Wir setzen uns also in das runde Lokal, in dessen Zentrum tatsächlich ein altes Ringelspiel steht. Scheint's wird dieses gerne von den kleinen Gästen frequentiert, wie abgebrochene Pferdeohren und fehlende Rossschweife vermuten lassen. Die Karte sieht auf den ersten Blick nicht sehr viel anders aus als die gestrige. Alexander hätte gerne einmal von jeder Sorte eine Palatschinke, doch Karin entscheidet, dass einmal Banane mit Schlag für beide reichen muss.
Die warme Mehlspeise kommt und wird genussvoll vertilgt. Sie schmeckt genauso gut wie im verwechselten Lokal, allerdings gab es dort 4 Gupf Schlagobers statt nur einem. Alles in allem war die Verwechslung ein Tick besser und die im Kreis fahrenden Pfannen waren jedenfalls sehenswert.
Singel, Versicherungsgebäude |
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Prinsengracht |
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Wir zahlen und machen uns langsam auf den Weg in Richtung Blue Boat Ablegestelle. Dieses Mal wollen wir ganz sicher unter den ersten Gästen sein, damit wir wieder einen Platz am Achterdeck im Freien ergattern. Glücklicherweise spielt das Wetter auch diesmal wieder mit.
Wir sind auch tatsächlich die Ersten und haben somit freie Platzwahl. Kaum haben wir es uns auf der Bank draußen gemütlich gemacht, kommt auch schon eine Familie, die ebenfalls hier heraußen sitzen will. Vater, Mutter und sage und schreibe 6 (in Worten SECHS!) Kinder jeden Alters bevölkern mit lautem Hallo das Achterdeck. Na, die ruhige Gemütlichkeit werden wir uns wohl abschminken können.
Auf der drüberen Seite nimmt zum Ausgleich eine Gruppe junger, mit einigen Bierdosen ausgerüsteten Männer Platz. Nicht wirklich eine Alternative. Wir legen ab und die Familie verteilt sich erfreulicherweise ins Innere des Bootes, da es sich an den dortigen Tischen besser essen, trinken und Karten spielen lässt. Sehr angenehm.
Noch einmal gondeln wir durch die Grachten, genießen das sanfte Schaukeln und den Schatten der Bäume. Vieles erkennen wir wieder - „Schau, da sind wir am ersten Tag entlang gelaufen!” - doch auch diesmal sehen wir wieder neue Giebelverzierungen oder entdecken besondere Hauszeichen, die uns bisher noch nicht aufgefallen sind.
Die 75 Minuten Spazierfahrt vergehen wie im Flug und bilden einen schönen Abschluss unseres Amsterdambesuches. So wie dieser begonnen hat, so hört er auch auf - auf den schmalen Wasserwegen im Herzen der niederländischen Hauptstadt.
Wieder an Land fahren wir mit der Straßenbahn ein letztes Mal zu unserem Hotel am Vondelpark, um unsere Koffer abzuholen. Zuerst sind wir etwas verwirrt, weil man diese nicht im Gepäcksraum finden kann, doch dann stellt sich heraus, dass sie immer noch auf unserem alten Zimmer sind. Man ist heute nicht ausgebucht.
Die Fahrt mit den Öffis zum Flughafen Schipohl gestaltet sich problemlos und glücklicherweise können wir auch unser Gepäck schon einchecken, obwohl es noch etwas früh ist. Wir drehen eine kleine Runde in der Mall und lassen uns dann bei Starbucks auf einen Kaffee und noch ein paar Stichworte für den Reisebericht nieder.
in der Leidsegracht |
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Danach beschließen wir, durch die Pass- und Handgepäckskontrolle zu gehen, um noch ein paar Mitbringsel zu besorgen und uns nach einem Lokal für unser Abendessen umzusehen. Gesagt, getan - und dann die große Ernüchterung.
Nachdem wir ja mit einer günstigen Airline unterwegs sind, liegt auch das Gate ziemlich abseits. Außer einem einzigen Caterer, wo die Fluggäste kleine Snacks erstehen können, sowie einem Shop mit mäßigem Angebot ist hier gar nix.
Weder Salmiak-Lakritze für Karins Mutter, noch Pralinen für Alexanders Bruder und auch keine Käsespezialitäten für den eigenen Kühlschrank. Auch das Abendessen fällt mit fertigen Sandwichs und stillem Mineralwasser recht frugal aus.
Der Rückflug selbst geht dann pünktlich und glücklicherweise ohne Zwischenfälle vonstatten. Auch diesmal sind die Flugbegleiterinnen nämlich wieder sehr jung und sehr schlank, sodass wir den Eindruck haben, im Problemfall eher auf uns selbst angewiesen zu sein. Doch gut ist's g'gangen, nix ist g'schehen und kurz vor Mitternacht sind wir nach dieser Woche voller neuer und interessanter Erlebnisse wieder zurück in unserem Zuhause.
Über welchen Veranstalter habt Ihr Eure Reise gebucht? |
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Über keinen Veranstalter. Beides - sowohl Hotel (€ 620.- inkl. hervorragendem Frühstück im Deluxe Double Room/p.P.) wie auch den Flug (€ 145.-/p.P.) - haben wir via Internet direkt beim Anbieter gebucht. |
findest Du in unserem Fotoalbum Amsterdam . Hier gleich ein paar Beispiele:
Maria (E-Mail-Adresse bekannt) |
Hallo
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Alexander Pöschel (Admin) |
Servus Maria,
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wjuergen (E-Mail-Adresse bekannt) |
Ich bin begeistert von dieser Seite und ich liebe Museen, in Amsterdam sind richtig geile. |
Andreas aus Schaumburg (E-Mail-Adresse bekannt) |
Hallo,
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Unbekannt |
Ich weiß der Bericht ist schon länger her, aber weißt du vielleicht noch wie das Outlet geheißen hat?
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Karin Pöschel (Admin) |
Liebe/r Unbekannte/r,
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