Ägypten - Assuan

Assuan

Assuan
IconAssuan
Feluken am Nil - auch wir konnten der Idylle dieses für Assuan so typischen Motives nicht widerstehen.

 

Der südlichste Punkt unserer Reise und das Ende des Niltales ist erreicht. Hier endet Ägypten und Nubien beginnt. Assuan wurde schon wegen seines trockenen Klimas im vorigen Jahrhundert, wegen der hier verabreichten Sandbäder gegen Gelenkkrankheiten, als Winterkurort geschätzt. Heute wohnen vor allem Nubier, die eine dunklere Hautfarbe als die arabischen Ägypter haben, in Assuan.

Während sich unser Schiff langsam der Stadt nähert, entdecken wir am westlichen Ufer das Mausoleum des Aga Kahn. Majestätisch blickt es an der Spitze einer Sanddüne auf uns herab.

Wir haben heute wieder ein volles Tagesprogramm vor uns. Die Stadt selbst werden wir erst morgen Abend erkunden, vorerst geht unsere Reise zum unvollendeten Obelisken.

Nach obenDer unvollendeter Obelisk in Assuan

Assuan, unvollendeter Obelisk
Ganz deutlich ist der tiefe Riss zu sehen, der diesen Obelisk aus Assuans berühmtem Rosengranit wertlos gemacht hat.

 

Nach kurzer Fahrt hält unser Bus bereits wieder. Etwas verdutzt erkennen wir, dass der Steinbruch bereits erreicht ist. Das ging aber schnell. Die Steinbrüche von Assuan waren in der Zeit der Pharaonen die Lieferanten des rötlichen Assuan-Granits. Der heute zu besichtigende Obelisk wäre wahrscheinlich der größte Ägyptens geworden, aber vor der Vollendung zeigten sich Risse im Gestein. So wurde die Baustelle verlassen und wir haben die Möglichkeit die Entstehung eines Obelisken zu bewundern.

Es ist wieder sehr heiß! Im ganzen Steinbruch ist nur ein einziger Baum zu sehen. So quälen wir uns die vielen Stufen hinauf, überqueren so manche Steinhalde, bis wir beim unvollendeten Obelisken angelangen. Von hier oben sieht er noch imposanter aus. Wenn man bedenkt, dass dies vor zigtausend Jahren begonnen wurde und welche Werkzeuge damals zu Verfügung standen, wird die Leistung der ägyptischen Arbeiter noch außerordentlicher.

Danach geht es wieder zurück zum Bus - vorbei an vielen Kindern, welche ihre handgemachten Puppen als Souvenir verkaufen möchten - und weiter zum Staudamm.

Nach obenDer Hochdamm von Assuan und der Nasser-See

Hochdamm von Assuan
Unendlich weit erstreckt sich das Wasser des Nasser-Sees durch die nubische Wüste bis in den Sudan. An seinen Ufern findet sich kaum Vegetation.

 

Seit 1970 staut der Hochdamm von Assuan den Nil und bildet so den Nasser-See. Zwar ist Ägypten nun nicht mehr von der jährlichen Nilüberschwemmung abhängig, aber die Hoffnungen, die man mit dem Bau des Staudammes verband, haben sich nicht alle erfüllt. Dutzende bedrohter Denkmäler mussten damals von der Unesco vor den steigenden Fluten des Nils gerettet werden (wie z.B. der Philae Tempel und Abu Simbel).

Zuerst besichtigen wir das Kraftwerk. Die riesigen Staumauern und die dazugehörigen elektrischen Anlagen stehen eindrucksvoll vor uns. Unser Aufenthalt ist nur kurz - viel gibt es hier auch nicht zu sehen.

Dann geht es weiter auf den Hochdamm. Der 1,9 km lange Damm ist etwa 40 m Hoch und 30 m (an der Sohle) bzw. 7 m (an der Krone) breit. Dahinter erstreckt sich der Nasser-See. Wir verweilen einige Zeit und betrachten ehrfurchtsvoll die Weite des Sees. Weit und breit nur Wasser zu sehen. Wie schön wäre ein kühles Bad jetzt. Träum! Dazu reicht die Zeit leider nicht (und ich vermute, dass dies auch nicht erlaubt sein wird) und wir begeben uns wieder in den Bus - da ist es Dank der ständig laufenden Klimaanlage auch angenehm kühl).

Nach obenDer Philae Tempel in Assuan

Philae Tempel in Assuan
Wenn der Philae Tempel durch den Bau des Nasser-Sees auch nicht mehr auf seinem originalen Standort steht - ein romantisches Fleckchen ist er immer noch.

 

Durch den Bau des Nasser-Sees mussten viele Tempelanlagen „umgepflanzt” werden, damit sie der Stausee nicht verschlingt. Daher befindet sich der Philae Tempel nicht mehr auf der Insel Philae, sondern auf der höher gelegenen Insel Agikia. Philae wurde auch als „Perle Ägyptens” bezeichnet und muss, alten Zeichnungen zufolge, einen äußerst malerischen Anblick geboten haben. Die Insel war der Göttin Isis geweiht, die heutigen Tempelanlagen stammen aus der ptolemäischen und römischen Zeit.

Auch heute ist die Anlage sehr reizvoll. Schon die Anfahrt mit dem kleinen Boot erweckt große Neugier die Insel zu erkunden. Neben den sehr gut restaurierten Tempelanlage wurden viele Bäume und Sträucher errichtet. Alles macht einen sehr harmonischen Eindruck.

So streifen wir über die ganze Insel und betrachten so manchen Tempel und dessen Säulen. Zum Schluss landen wir beim Trajankiosk. Während Ismael wieder versucht, uns in ägyptischer Geschichte zu bilden, fliegt plötzlich ein Zug Störche über die Ruinen (der Trajankiosk hat kein Dach). Die ganze Gruppe blickt zu den Vögeln und Ismael verstummt etwas perplex. Ja, wir sind hundemüde und für heute war es wahrscheinlich genug ägyptischer Geschichte.

Nach obenDer botanische Garten von Assuan

botanischer Garten von Assuan
Auf Kitchener Island kann man im Schatten vieler Palmenarten, exotischer Bäume und farbenprächtiger Bougainvilleae umher schlendern.

 

Als letztes steht heute Lord Kitchener´s Island mit seinem berühmten botanischen Garten auf dem Plan. Ein außergewöhnlicher Ort bietet sich uns dar. Auf der Insel üppiges Grün und wenn unser Blick auf die andere Uferseite schwenkt, gelber Sand soweit das Auge sieht. Verschiedenste afrikanischen und asiatischen Tropenpflanzen säumen die kleinen Wege. Wir haben Glück und es sind nur mehr wenige (andere) Touristen anwesend. So kann der Park ungestört seine volle Faszination auf uns ausüben.

Zu unserem Schiff bringt uns wieder eine Feluke zurück. Anders als bei der Hinfahrt (jetzt bläst der Wind natürlich in die andere Richtung) gleitet die Feluke ganz ruhig über den Nil. Die langsam versinkende Sonne trägt das Ihre zur idyllischen Stimmung bei.

Auf einmal paddelt (Paddel = Hände) in einer etwas größeren Schuhschachtel ein extrem falsch singendes Kind (naja, Selbstvertrauen hat es ja) zu unserer Feluke, hält sich an der Seite fest und singt weiterhin vollkommen unmusikalisch englische und amerikanische Schlager. Zum Gotterbarmen! Nach ein paar Minuten schafft es Ismael unserem ungewöhnlichen Begleiter klar zumachen, dass wir kein Interesse an dem „Gesang” haben und so lässt es von uns ab und paddelt zur nächsten Touristen-Feluke. Dann herrscht wieder harmonische Ruhe und wir genießen die restliche Fahrt zu unserem Schiff.

zu den FAQs und den Kommentaren
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