Wird uns eine Nilkreuzfahrt gefallen? Ist es am Schiff nicht sehr langweilig? Welche Leute werden wir auf dem Schiff antreffen? Machen nicht nur ältere Leute eine Kreuzfahrt? Wird die Schiffsreise so wie in dem Roman „Tod am Nil” von Agatha Christie?
Fragen über Fragen schossen uns vor dem Reisebeginn durch den Kopf. Nachdem in unserem Bekanntenkreis keiner Erfahrung mit einer Nilkreuzfahrt hatte, verlegten wir unsere Recherchen ins Internet (unsere Reiseseitenlinks). Wir durchstöberten eine Vielzahl an interessanten Reiseberichten und in fast alle wurde die Nilkreuzfahrt als ein beeindruckendes und außergewöhnliches Erlebnis geschildert. Beruhigt durch so viel Positives beschlossen wir, uns auf das Abenteuer einzulassen. Wie es uns dabei ergangen ist findest Du nun in dem folgendem Reisebericht. Viel Spaß beim Lesen!
Der Flug Wien - Luxor und die danach folgende sehr kurze Busreise zum Schiff verlief ohne besondere Vorkommnisse. Am Schiff, der „Regina”, angekommen besichtigen wir sofort unsere Suite-Kabine. Nett! Ein Wohnraum mit Sofa und einem kleinem Verbau, ein Schlafzimmer und ein kleines Bad wird unser Reich für die nächste Woche sein.
Man sieht den Möbeln an, dass sie den Nil schon viele Male rauf und runter gefahren sind, aber Dank vieler kleiner Ausschmückungen (da ein frischer Blumenstrauß, dort ein kleiner Obstkorb, sogar eine kleine Auswahl an Literatur in deutscher Sprache ist vorhanden) wirkt die Kabine gemütlich. Am Weg zum Sonnendeck erhaschen wir einen Blick in eine 'normale' Kabine - die ist aber sehr klein - und sind sehr froh den Rat unseres Reisebüros befolgt zu haben.
Hotel Winter Palace |
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The Old Winter Palace - hier kann man auch heute noch den feudalen Luxus der Zeit von Agatha Christies 'Tod am Nil' erleben. Bei einem Kaffee läßt sich die Atmosphäre in den Gärten im Innenhof genießen. |
Es ist jetzt 11:00 Uhr Vormittag, wir liegen am Sonnendeck - natürlich unter einem Sonnenschirm, weil an diese Hitze haben wir uns noch nicht gewöhnt - schlürfen einen Cocktail und warten auf den Start zur ersten Besichtigung. Aber es passiert stundenlang nichts.
So manch neuer Gast trifft auf dem Sonnendeck ein und macht es sich gemütlich. Das Schiffspersonal dreht seine Runden, immer sehr besorgt, dass wir Gäste es auch gut haben. Die Bekleidung der Stewards ist phänomenal. Lange dunkle Hose, langärmliges Hemd, Weste und Sakko - und das bei dieser Hitze! Einer der Stewards - Machmud - erklärt uns aber, dass ihm die Kleidung nichts ausmacht - vielmehr, ohne all dem Gewand wäre ihm zu dieser Jahreszeit kalt. Es hat gerade 41 °C Außentemperatur!
„Mir ist fad, wann geht es los?” - Der Start unserer ersten Besichtigung ist weit und breit nicht zu sehen. Nachdem das Schiff noch am Kai vertäut ist, ändert sich nicht einmal die Aussicht. Das Hotel Winter Palace ist nett anzusehen, aber nach einiger Zeit auch etwas fad. Wird das auf der ganzen Reise so bleiben?
Endlich tut sich etwas. Um 17:30 in der klimatisierten Bar sehen wir zum ersten Mal unseren Gästeführer Ismael (in Ägypten gibt es keine Fremdenführer!). Er gibt uns einen ausführlichen Überblick über die vor uns liegenden Höhepunkte der Reise, erzählt uns ein wenig von Land und Leuten, sagt uns auch gleich, dass wenn der Beginn einer Tour auf 10:00 festgelegt ist, er dann auch wirklich um 10:00 startet, egal ob alle da sind oder nicht (sehr löblich) und wir erfahren auch noch so manch anderes Interessantes. Erfreut über die viele Informationen begeben wir uns zum Abendessen und fiebern dem nächsten Tag entgegen.
Jetzt beginnt unser Urlaub wirklich!