Esna, Tempel des Chnum |
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Die reich verzierten Kapitelle der Säulenhalle weisen auf die Fruchtbarkeit des Schöpfergottes Chnum hin. |
Heute war wieder recht früh aufstehen angesagt. Aber dieses Mal schaffen wir es und wir sind die Ersten vor Ort! Ismael strahlt und ist zufrieden. Der Chnum Tempel bzw. das was noch übrig ist, liegt heute ca. 9 m unter dem jetzigen Strassenniveau von Esna. Die Säulenhalle ist das einzige Bauwerk, welches zu besichtigen ist. Sie stammt aus der römischen Kaiserzeit und ist daher 'nur' ca. 2000 Jahre alt. Geweiht war der Tempel dem widderköpfigen Gott Chnum - dem Schöpfergott.
Großartig sind wieder die Säulen und die vielen Inschriften und Bildern an den Innen- und Außenwänden. Auf einer Außenseite der Tempelhalle ist z.B. die 'Taufe' dargestellt, welche uns Ismael ausführlich erklärt. In der Halle beeindruckt uns die Säulenabschlüsse sehr. Eine davon ist in der Form eines stark gedrehten und verwurzelten Weinrebenstockes ausgeführt. Nach ca. 1 ½ Stunden verlassen wir Esna und kehren auf unser Schiff zurück.
Edfu liegt 50 km südlich von Esna. Die Reise ist wieder sehr gemütlich. Wir liegen am Sonnendeck, lassen uns kühle Getränke servieren oder plantschen ein wenig im kühlenden Pool herum. Bei der Hitze ist 'kühl' sehr wichtig! Einmal kommt ein wenig Hektik auf. Wir unterqueren eine Brücke! Nachdem die Sonnenschirme und der Fahnenmast am Deck zu hoch sind um unter die Brücke zu passen, werden diese eingezogen und alle Touristen - pardon Gäste - müssen entweder das Sonnendeck kurz verlassen oder sich am Boden setzen. Die Crew ist geübt in solchen Manövern und so passieren wir die Brücke in Windeseile.
Edfu, Tempel des Horus |
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Auf den riesigen Eingangspylonen sind Horus und seine Gefährtin Hathor dargestellt. Der Hauptpylon ist der zweitgrößte nach dem in der Tempelanlage von Karnak. |
Dieses Mal werden wir mit kleinen Kaleschen zum Tempel gebracht. In jede Kalesche müssen 4 Personen einsteigen, was sich aber bei den sehr beengten Platzverhältnissen, als recht schwierig erweist. Da die Fahrt nur einige Minuten dauert, ist die Tortur für Pferd und Touristen rasch vorbei. Der rund 2.000 Jahre alte Horus Tempel besticht vor allem durch seinen fast vollständig erhaltenen Zustand und seine majestätischen Ausmaße. Er ist dem falkenköpfigen Gott Horus geweiht. Beeindruckend sind gleich am Eingang die beiden Falken aus schwarzem Granit. Der komplette Tempel wie auch die Wände des Tempelumgangs sind mit atemberaubenden Reliefs zur Baugeschichte und aus dem Leben des Horus geschmückt.
Dank Ismaels Organisation, bleiben wir von den sonst obligatorischen Verhandlungen über die Höhe des Bakschisch - da hat wohl kaum ein Kutscher weniger als ein Dutzend hungriger Kinder - am Ende der Kaleschenfahrt verschont. Er hat den Bakschisch bereits vor der Fahrt den Kutschern gegeben!