Bangkok Stadtbesichtigung

Bereits um 5:30 heißt es heute aufstehen. Protest - Wir sind im Urlaub! Aber das lange Programm für den heutigen Tag verlangt seinen Tribut. Das Frühstück ist sehr gut und reichhaltig. Es gibt eine europäisch, amerikanisch und asiatisch orientierte Auswahl an Köstlichkeiten. Leider ist Karin etwas schlecht und so kann sie die Vielfalt nicht genießen. Einzig den trockenen Toast und schwarzen Tee nimmt sie zu sich, während Alexander nicht weiß, was er als erstes essen soll.

Bangkok

 

Als wir das Hotel verlassen, trifft uns das hier herrschende Klima wie ein Keulenschlag. Ein feuchter, heißer und muffiger Schwall schlägt uns ins Gesicht. Nach knapp 5 Minuten Bewegung an der „frischen Luft” ist unsere Kleidung durchnässt. An die drückende Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen müssen wir uns erst gewöhnen.

Wir besteigen den auf uns wartenden Bus und fahren die ersten Meter durch Bangkok - dann ist schon wieder Schluss. Wir stehen im Stau. Die Stadt hat ihre eigene Dynamik und gilt nicht zu unrecht als „der größte Parkplatz der Welt”. Angeblich beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit nur 6 km/h, erklärt uns der Fahrer während einer der unzähligen Stopps.

Bangkok bietet eine unglaubliche Vielzahl an Verschiedenheiten: Prachtvolle Tempelbauten, lärm- und verkehrsüberfüllte Strassen, riesige Einkaufshäuser, unglaubliche Menschenmassen, Garküchen, uvm. All dies begegnet uns während der Fahrt und löst immer wieder Staunen und „Schau da”-Rufe bei uns aus.

Nach obenFahrt durch die Khlongs

die Khlongs von Bangkok

 

die Khlongs von Bangkok

 

Nach so viel Lärm und Hektik sind wir froh, nun eine ruhige Gegend Bangkoks erreicht zu haben. Zu Beginn der Fahrt lernen wir unsere heutige Reiseleiterin Kanithar kennen. Sie wird uns in Bangkok aber nicht auf der Rundreise begleiten. Schade, denn sie ist um einiges auskunftsfreudiger als Suni.

Bangkok hat auch den Beinamen „Venedig des Ostens” - zumindest war dies in den 70iger Jahren noch so - aber auf diesen Stadtteil trifft der Beiname noch voll zu. Zahllose Kanäle breiten sich hier meanderförmig aus.

Unser Boot schlängelt sich teils durch engste Kanälchen hindurch, gefolgt von breiten Wasserstraßen. An uns ziehen abwechselnd schöne Wohnhäuser und Slum-Behausungen vorbei. Dann tauchen auf einmal erbärmlich stinkende Kloaken auf. Gleich daneben ist wieder viel Grün von Palmen und Orchideenplantagen zu sehen. Untermalt wird dieses Bunte-Allerlei noch von wunderschönen Tempelanlagen.

Überwogen hat während der 2 stündigen Rundfahrt auf jeden Fall der positive Eindruck dieser Gegend, vorallem da es hier herrlich ruhig ist und es keinen Strassenverkehr gibt .

Nach obenWat Phra Kaeo und der Königspalast

Phra Mondhop

 

Phra Mondhop

 

Nun folgt der Höhepunkt des heutigen Tages: die königliche Tempelanlage Wat Phra Kaeo und das weitläufige Gelände des Royal Grand Palace - der Königspalast. Am Eingang werden wir von den Palastwachen beäugt ob wir eh ansprechend gekleidet sind - Schultern bedeckt, keine Shorts, Schlapfen, usw. Wir genügen allen Mindestanforderungen und dürfen die Anlage betreten. Die „Kleiderordnung” ist bei der Außentemperatur von 37°C recht schwierig einzuhalten.

Die gesamte Anlage erstreckt sich auf einem ca. 20 ha großen Areal. Hier kann man sich leicht verlaufen. Wir schließen daher enger zu unserer Reiseleiterin auf und lauschen andächtig ihren ausführlichen Erklärungen.

das königliche Pantheon

 

Kopf eines der beiden Yak-Dämonen

 

Der Wat Phra Kaeo - der Tempel des Smaragd-Buddhas - ist die bekannteste Tempelanlage Thailands. Gegründet wurde die Tempelanlage im Jahr 1782. Der Legende nach schlug 1434 ein Blitz in die Pagode des Wat Phra Kaeo in Chiang Rai ein und zerstörte einen Gipsbuddha. Unter dem gebrochenen Gips kam plötzlich ein grün leuchtender Buddha zum Vorschein. In den darauffolgenden Jahren wandert der Buddha durch viele verschiedene Orte bis er schließlich 1782 hier in Bangkok seinen endgültigen Platz findet. Heute sitzen Hunderte von Thais andächtig betend vor dem Emerald-Buddha, die Füße nach Thai-Sitte zur Seite gewendet, damit die Fußsohlen respektvoll von ihm wegzeigen. Westliche Besucher sollten es ähnlich halten!

Wir sind überwältigt der schier unbeschreiblichen Pracht dieser Tempelanlage. Uns kommt es vor, als wollte jeder Konstrukteur ein noch imposanteres Bauwerk realisieren als sein Nachbar. Über und über mit Gold, Edelsteinen und Mosaiken bedeckt zeigen sich alle Gebäude. Unglaublicher Reichtum ist hier auf engstem Raum zusammen gepfercht.

Wat Phra Kaeo

 

Prasat Phra Debidorn

 

Zwei Gebäude haben uns besonders fasziniert. Zuerst einmal die königliche Bibliothek (Phra Mondhop). Das pyramidenförmige Dach ist über und über mit Goldplättchen übersät. Die Außenwände und die dünnen Säulen schmücken viele bunte Mosaiksteinchen, welche in der Sonne traumhaft glitzern. Entlang des Dachsims hängen zahlreiche kleine Glöckchen, welche durch den Wind bewegt, leise vor sich hin bimmeln. In der Bibliothek werden die heiligen Schriften „Triptaka” aufbewahrt. Verzaubert von solch einer Pracht stehen wir stumm und ehrfurchtsvoll minutenlang vor dem Gebäude. Welch ein Anblick!

Als zweites fasziniert uns natürlich das allerwichtigste Gebäude - der prunkvolle Bot, welcher unter König Rama I. für den Smaragd-Buddha errichtet wurde. Der Bot steht im Zentrum und ist das größte Gebäude in der Tempelanlage. Auch hier sind die Außenwände wieder mit bunten Glasmosaiken und Basreliefs aus 112 Garuda-Figuren geschmückt. Das Dach ist dreifach gestaffelt und wieder geben kleine Glöckchen leise klimpernde Geräusche von sich. Einfach sensationell!

Royal Grand Palace - der Königspalast

 

Royal Grand Palace - der Königspalast

 

Der nebenan gelegene Königspalast - er wirkt fast bescheiden neben den anderen Anlagen - wird heute nicht mehr als Residenz für die königliche Familie genutzt, sondern nur für einige zeremonielle Ereignisse.

Auf unserem Spaziergang durch die Palastanlage kommen wir auch zu einem großen Rasenplatz, welcher mit kugelförmig, sehr kunstvoll geschnittenen und gruppierten Bäumen, umgeben ist. Direkt hinter dem Vorplatz liegt der Palast Königs Rama V. (Chakri Maha Prasat), der im europäisch-thailändischen Mischstil entworfen ist. Hinter diesem langgezogenen Palastbau befindet sich das großes private Areal der Königsfamilie, das leider nicht zugänglich ist.

Auf der Seite Palaces of The King findest Du in englischer Sprache weitere Informationen zu dieser großartigen Anlage.

Nach obenStadtrundfahrt

Bangkok

 

Nach so viel Kultur und Hitze tut es gut, wieder im klimatisierten Bus zu sitzen. Man führt uns durch so manchen Stadtteil Bangkoks. Es geht vorbei an weiteren Garküchen, Hochhäusern, Tempelanlagen, usw. Überall sind die Strassen voll. Am Ende der Bus-Rundreise landen wir in einem Edelstein-Center. Uns wird die Fabrik und natürlich die Verkaufshalle ausführlich gezeigt. Einerseits gefällt uns kein Ausstellungsstück übermäßig und andererseits sind wir nicht in der Stimmung, bereits am ersten Tag unserer Reise, Geld für Kunstwerke auszugeben. Daher verlassen wir den kühlen Ort mit leeren Händen.

Der restlichen Nachmittag und Abend steht zur freien Verfügung. Wir schlendern durch verschiedenen Strassen, vorbei an unzähligen Strassenständen mit Thais, welche laut ihre besondere Ware anpreisen. Diese Behandlung zeigt mit der Zeit Wirkung und wir erstehen für jeden von uns beiden ein Paar Trackingsandalen (echt Adidas - oder doch nicht ), für Karin einen Wickelrock und für Alexander einen weite Hose (besonders geeignet für die Besichtigung von Tempelanlage.

Dann knurren unsere Mägen fürchterlich. Unser Mut in einheimischen Garküchen Abend zu essen ist noch nicht groß genug und so beschließen wir, Chicken MacNuggets in einer uns bekannten Fastfoodkette zu verspeisen. Gestärkt aber immer noch müde wollen wir jetzt zum Hotel zurück kehren.

Bangkok - Tuk-Tuk

 

Mit welchem Verkehrsmittel? Naja, wenn schon in Bangkok, dann muss es ein Tuk-Tuk sein. Auf Grund des Tipps von Kanithar „Du musst vor der Fahrt um den Preis kräftig handeln und ihn um mindestens 50% reduzieren!” handelt Alexander was das Zeug hält. Wirklich, am Ende bezahlen wir deutlich weniger als ursprünglich vom Fahrer veranschlagt.

Die Dreiräder (Tuk-Tuks) bewegen sich erstaunlich schnell und oft in halsbrecherischem Slalom durch das Verkehrschaos, sofern der Fahrer den Weg weiß. Unserer hat da ein paar Probleme das Hotel zu finden. So kommen wir in den Genuss eine zusätzliche kostenlose Stadtbesichtigung zu erleben. Am Ziel angekommen will der Fahrer natürlich für den Umweg auch noch Geld. Aber erstens ist vereinbart - vereinbart und zweitens sind wir am Ziel angekommen und so entfernen wir uns ruhigen Schrittes vom Tuk-Tuk und lassen den etwas wütenden und laut gestikulierenden Fahrer hinter uns.

Als Eindruck von der Mega-Metropole bleibt: Bangkok ist laut, chaotisch, abstoßend - aber genauso reizvoll, sehenswert und eindrucksvoll.

zu den FAQs und den Kommentaren
Auf der letzten Seite dieses Reiseberichtes findest Du die Fragen unserer Besucher:innen, welche uns im Laufe der Zeit erreichten und Du hast auch selbst die Möglichkeit, einen Kommentar zu diesem Reisebericht zu hinterlassen.
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