Sri Lanka - Anuradhapura und Sigiriya

Anuradhapura

Kuttam Pokuna - Mönchsbad

 

Anuradhapura - Ausgrabungen

 

Ein Tag = 24 Sunden - das ist bekannt. Unser heutiger Tag kommt uns aber viel länger vor.

Wir starten um 7 Uhr in der Früh, um nach 2,5 Stunden in Anuradhapura zu landen. Wieder führt uns Lalith über enge und mit Schlaglöchern übersäte Straßen direkt zu unserem Ziel. Während der Fahrt dösen wir immer wieder ein wenig ein. Die vergagenen Tage zeigen Wirkung. Vorort gelingt es ihm wie jedes Mal - ob es Zufall oder seine Beziehungen sind, wir sind uns nicht einig - uns einen ortsansässigen und sehr kompetenten Führer zu organisieren.

Heute ist es ein älterer Mann, welcher recht gut - aber leider viel zu schnell - deutsch spricht und früher Archäologie-Lehrer war. So nebenbei schrieb er an einem Buch für National Geographics über alle Tempel auf Sri Lanka mit (dauerte 10 Jahre) und war Mitwirkender bei einigen Filmen des Sri Lanka TV.

Seine Kenntnisse der gesamten Ausgrabungen und der Archäologie stellen sich während des 5-stündigen Rundganges als eine unerschöpfliche Quelle an Informationen heraus.

Ruvanveliseya Dagoba

 

Anuradhapura - Ausgrabungen

 

Bis 933 A.C. war Anuradhapura eine blühende Königsstadt. Dann fielen die Tamilen ein und plünderten und brandschatzten alle Anlagen. Sie hinterließen nichts als Verwüstung. Der Urwald nahm wieder Besitz von den verlassenen Ruinen und Königspalästen.

Erst die Engländer begannen Ende des 19. Jahrhunderts mit den Ausgrabungen, welche nun mit Hilfe der UNESCO fortgesetzt werden und sicher eine Jahrhundertaufgabe sind, die noch etliche Generationen beschäftigen wird.

Anuradhapura teilt sich grob in 3 Abschnitte: im Süden für 3000, im Osten für 5000 und im Norden für 2000 buddhistische Mönche. Insgesamt ist die Anlage mehr als 20 km2 groß. Daher ist es auch nicht möglich, alle Ausgrabungen zu Fuß zu besuchen.

Wir steigen immer wieder aus dem Bus aus, besichtigen eine Ausgrabung und fahren danach einige Meter weiter, wo sich das Ritual wiederholt. So sehen wir unzählige alte Ruinen, teilweise erst vor einigen Jahren der Erde entrissen und erfahren Unmengen an Wissenswertem über Geschichte und Religion. Selbst unser Lalith, für den das als Einheimischen nicht alles so neu ist wie für uns, stellt viele Fragen und ist ein aufmerksamer Zuhörer.

Sri Maha Bodhi

 

Die wohl berühmteste Stupa von Anuradhapura ist Ruvanveliseya Dagoba mit einer vergoldeten Spitze und fehlt natürlich nicht auf unserer Besichtigungstour.

Mit dem Bau wurde unter König Dutthagamani 144 B.C. begonnen. Am Sockel sind hunderte Elefantenskulpturen rund um die Plattform angeordnet. Nach dem buddhistischen Glauben haben Elefanten die Aufgabe, die Erde zu tragen.

Ein weiteres Highlight unserer Besichtigungstour ist der für Buddhisten heilige Sri Maha Bodhi, welcher ein Ableger des Baumes sein soll, unter dem Buddha vor 2500 Jahren die Erleuchtung fand. Dieser Baum, ein Ficus religiosa, wurde vor 2300 Jahren von der indischen Prinzessin Sanghamitta auf die Insel gebracht und daher sehen die Sri Lanker diesen Baum als den ältesten noch lebenden Baum der Erde an. Er wird von Buddhisten und Hindus gleichermaßen verehrt.

Viele Einheimische bringen Opfergaben in Form von Gebetsfahnen, Blumen und Räucherwerk und bitten um so manches Wunder. Früher war es auch üblich den Baum mit Milch und Honig als Nahrung zu gießen. Da sich dies jedoch über die Jahre als nicht förderlich für den Ficus erwies, nimmt man heute davon Abstand. Die ausladenden Äste des Baumes werden teilweise von grün lackierten Stahlstützen gehalten, um ein Abbrechen zu verhindern.

Thuparama Dagoba

 

Das älteste buddhistische Bauwerk von Anuradhapura ist die kleine Thuparama Dagoba, die König Tissa im 3. Jhdt. B.C. errichten ließ. Sie wurde bereits mehrmals restauriert und ist an den sie umgebenden etwas windschiefen Säulen zu erkennen.

Während unserer 5-stündigen Rundfahrt durch Anuradhapura haben wir so viel gesehen und gehört, dass wir uns leider nur einen Bruchteil merken konnten.

In lebhafter Erinnerung sind uns aber noch die Abschlussworte unseres Führers: „Buddha lehrt uns, sein Wissen nicht für sich zu behalten, sondern freigiebig mit anderen zu teilen. Ich hoffe, ich konnte diesem Grundsatz gerecht werden und Sie bereichern. Ayu boan - mögen Sie lange leben.”

Nach obenSigiriya

Sigiriya - ein Teil des Aufstieges

 

Sigiriya - barbusige Wolkenmädchen
IconSigiriya - barbusige Wolkenmädchen

 

Nach einem ausgiebigen traditionellen Mittagessen (Reis mit vielen, vielen guten Curries) geht unsere Reise nach Sigiriya weiter. Nach knapp 3 Stunden Fahrt kommen wir an. Schon von Weitem haben wir den hohen Felsen gesehen, der sich dunkelrot von der Abendsonne plötzlich über die Steppe erhebt. Uns erwarten 1202 Stufen, barbusige Wolkenmädchen und ein traumhafter Blick über das Land. Bis wir dies alles zu Gesicht bekommen, muss erst einmal der 427 m hohe Felsen bezwungen werden.

Wieder gelingt es Lalith, uns einen gut Deutsch sprechenden Führer zu organisieren. Wie auch von Lalith voraus gesagt, ist dies - obwohl es bereist nach 17:00 Uhr ist - angeblich die erste Tour unseres Führers (um mehr Trinkgeld heraus zu schinden?

Vor rund 1500 Jahren hat der Vatermörder Kasyapa, um sich vor der Rache seines Bruders zu schützen, hier einen Winter- und einen Sommerpalast errichten lassen. Die Bauzeit betrug nur 7 Jahren, aber es war ihm dann auch nur 18 Jahre lang (477 bis 495 n. Chr.) vergönnt, hier zu wohnen.

Dann ereilte ihn das gleiche Schicksal - er wurde ermordet. Ursprünglich waren 500 barbusige Wolkenmädchen in Sigiriya verewigt. Man sagt, es seien Bildnisse der 500 königlichen Damen gewesen. Heute sind etwa auf halber Höhe nur mehr wenige zu besichtigen. Alle andern Abbildungen wurden leider zerstört.

Sigiriya - Sommerpalast

 

Nach dem ca. 1,5-stündigen beschwerlichen Aufstieg über viele, viele Eisen- und Steintreppen, vorbei an 4 riesigen ehemaligen Wasserbecken - hier saß der König früher uns sah seinen 500 barbusigen Damen beim Baden zu - gelangen wir zum Eingang des Sommerpalastes.

Am Palasteingang sind heute nur mehr die beiden riesigen Löwenpranken aus Ziegelsteinen erhalten. Früher war der Zugang zur sommerlichen Residenz nur durch das Maul des Löwen möglich, der einen Furcht einflößenden Eindruck gemacht haben muss.

Oben auf dem Felsen sind wenige Reste des Sommerpalastes und des Wasserbeckens erhalten, aber die traumhafte Aussicht über den Winterpalast, die Reisfelder, den Dschungel, die Stauseen und viele Bergketten, ist immer noch atemberaubend und entschädigt uns vollkommen für den harten Aufstieg.

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