Sri Lanka - Horton Plains- World's End und Baker's Fall

Horton Plains im Nebel
Auf ca. 2000 m Höhe bilden Grasland, loser Baumbestand sowie einige endemische Pflanzen die hauptsächliche Vegetation dieses National Parks. Ein stilles und abgeschiedenes Wandergebiet, das man am besten am frühen Morgen besucht.

 

Horton Plains Baum
bizarre Formen der Vegetation

 

Guten Morgen! Draußen ist es noch etwas dunkel, selbst die Vögel schlafen noch (von dem sonst üblichen Zwitschern ist noch nichts zu hören) aber wir stehen auf. Kein Wunder es ist 05:00 Uhr in der Früh!

Das Frühstück fällt heute aus - dafür gibt es ein herrliches Lunchpaket mit köstlichen Sandwichs, Obst und 1 kleinen Flasche Wasser). Unser heutiges Ziel sind die Horton Plains, das Naturschutzgebiet auf Sri Lanka. In den Horton Plains wollen wir zwei besonders sehenswerte Orte besuchen: World's End und Baker's Fall.

Zuerst müssen wir einmal zum Naturschutzgebiet gelangen. Der frühe Abreisezeitpunkt ist notwendig, da der im Laufe des Tages aufsteigende Nebel, die traumhafte Fernsicht sonst leider vereitelt.

Wir fahren pünktlich um 6 Uhr ab. Gott sei Dank hat der gestrige Einheimischen Abend keine bleibende Wirkung auf Lalith gehabt. Frisch und munter geht es los.

Zuerst führt uns der Weg westlich in Richtung Gebirge. Vorbei an so manchen Bahngleisen, denen Einheimische im Gänsemarsch folgen. Später wird die Straße immer enger und die Serpentinen verwandeln sich in Haarnadelkurven. Höhenmeter um Höhenmeter kämpft sich unser tapferer Fahrer mit dem Kleinbus weiter. Für die 29 km lange Fahrt benötigen wir mehr als 2 Stunden.

Karin in den Horton Plains
Eingepackt gegen kühle Temperaturen und frischen Wind

 

World's End
IconWorld's End
Der spektakulärste und bekannteste Ausblick der Horton Plains

 

Obwohl wir im Auto mucksmäuschenstill sind (das Auto macht schon genug Lärm) sichten wir die angekündigten Hirsche, Rehe oder Leoparden leider nicht (werden wohl auch noch schlafen zu dieser Unzeit .

Je höher wir steigen desto kühler wird die Luft. So wiederholt sich folgendes Schauspiel ein paar Mal: Lalith dreht die Heizung im Bus stark auf - es fröstelt ihn, weil er nur ein kurzärmeliges Hemd an hat. Dann merkt er, dass die Scheiben im hinteren Teil des Busses anlaufen und schaltet die Heizung ab - dafür die Klimaanlage ein. Nach kurzer Zeit ist die Sicht OK, aber Lalith friert wieder. Also Klimaanlage aus - Heizung ein. Wirklich ein Bild für Götter :-D.

Am Parkeingang werden wir von Lalith noch kurz eingewiesen - dort nach vorne müsst ihr gehen und dann immer im Kreis, bis ihr wieder hier ankommt - und dann verabschiedet er sich von uns, um rasch wieder ins wärmende Auto zu gelangen.

Schön ist es hier. Ganz still bis auf die verschiedenen Vogelrufe und das Brausen des Windes, der heftig an unseren Haaren zerrt. Wir setzten unsere Kapuzen auf, halten die Kameras griffbereit und marschieren los.

Fast unwirklich scheint uns dieser vorzeitliche Hochwald, in dem sich langsam der Nebel lichtet. Riesige Baumfarne stehen an klaren Wasserläufen, mannshohe Rhododendren, Azaleen, die purpurfarben im Dickicht leuchten. Wir folgen einem ausgewaschenen Hohlweg aus rötlichem Stein.

An einem Baum sehen wir zwei kleine schwarzbraune Hörnchen, die putzig ihr Frühstück verzehren. Über Stock und Stein folgen wir dem Weg, ganz vereinzelt Wanderern wie wir begegnend, bis wir nach ca. 1 ½ Stunden ans Ende der Welt gelangen.

blaue Blume

 

Baker's Fall
IconBaker's Fall
Ein riesiger Baumfarn wächst nahe am Wasserfall und vermittelt eine urzeitliche Stimmung

 

Bei World's End fällt die Felsklippe abrupt 1300 m in die Tiefe. Der Nebel hat sich gelichtet und so sehen wir im Morgenlicht in der Ferne einen Fluss, der sich in Mäandern durch die Landschaft windet und am fernen Horizont verliert. Als wir uns satt gesehen haben, wenden wir uns nach rechts und folgen dem Weg nach Baker's Fall.

Wir marschieren über das grasbedeckte Hochplateau, die Bäume sind in den Hintergrund getreten. Die Sonne steigt langsam höher und wir können Vögel beobachten und viele verschiedene Blumen im Gras leuchten sehen. Nach einiger Zeit überqueren wir einen kleinen Wasserlauf, der von nun an immer wieder unseren Weg kreuzt.

Nach einer guten ¾ Stunde müssen wir über den mittlerweile schon etwas breiter gewordenen Bach über Steine und umgefallene Baumstämme hinüber. Alexander meistert das im Spreizschritt, Karin eher in Bodennähe aber jedenfalls kommen wir trockenen Fußes am anderen Ufer an. Jetzt kommt das schlimmste Stück unserer Wanderung.

Die Sonne ist mittlerweile schon recht stark und so sind wir anfangs ganz froh, wieder in den kühlen Schatten des Waldes zu kommen. Aber dann geht es los!

Über Wurzeln kletternd und uns an Lianen festhaltend keuchen wir 15 Minuten wirklich ganz steil nach oben. Uff, das ist aber ein Herz-Kreislauf-Training! Oben angekommen ringen wir nach Atem und hören, während sich unser Puls langsam wieder beruhigt, in der Ferne schon das Rauschen des Wasserfalles.

Bachüberquerung
In bodennaher Haltung rutscht es sich einfach besser

 

Nach weiteren 15 Minuten sind wir an Baker's Fall angelangt. Zuerst sehen und fotografieren wir ihn nur aus der Entfernung vom Weg aus. Dann treffen wir einen Guide, der am oberen Ende eines Wurzel-Hohlwegs auf seine französischen Gäste wartet und schon etwas nervös ist, weil sie so lange fort sind. Sollen wir uns das wirklich antun?

Die Franzosen kommen herauf geklettert und scheinen es ganz gut überlebt zu haben. Es sei die Kletterei wert, meinen sie und so schwingen wir uns von Wurzel zu Wurzel ebenfalls bergab. Tarzan und Jane auf Sri Lanka .

Unten angekommen machen wir ein paar Fotos vom Wasserfall und den Baumfarnen, die hier wieder wachsen. Es ist wirklich schön hier unten und der anschließende Aufstieg entpuppt sich als halb so wild. Der Weg führt uns aus dem Wald heraus und wieder durch die grasigen Hügel entlang dem Wasserlauf.

Die Sonne ist jetzt schon richtig warm und wir ziehen unsere Pullis aus und stopfen sie in Karins Rucksack. Kurz bevor Alexander schon seufzen will, dass es noch soooo weit ist, entdecken wir die beiden Schilder, die wir beim Start gesehen haben. Gleich sind wir da! Beim Verlassen des National Parks noch ein kurzes Schwätzchen mit dem Parkwächter, der uns auch eine Zigarette abschnorrt.

Am Parkplatz winkt schon Lalith und freut sich, uns wohlbehalten und pünktlich - wir haben die geschätzten 3 Stunden genau eingehalten - wieder zu sehen. Hungrig machen wir uns über das mitgebrachte Frühstück her, das wir uns nach dieser Tour wirklich verdient haben.

Nach einer Zigarettenpause geht's satt und müde mit dem Auto wieder retour nach Nuwara Eliya. Auf der Rückfahrt sehen wir dann die Rehe und Hirsche, die wir trotz leisem Verhalten im Nationalpark nicht ausmachen konnten - ganz zutraulich mitten auf der Straße! Auf der Fahrt hinunter schläft Karin schon im Auto erschöpft ein.

Den Nachmittag verbringen wir größtenteils schlafend und lesend im Hotel. Das Abendessen war wieder sehr gut und nach einem Tee, den wir in der gemütlichen Lobby serviert bekommen, geht's ab in die Heia. Es war ein wunderschöner Tag!

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