Sri Lanka - Negombo, Pinawale und Hochland

Nach obenNegombo

Hafen in Negombo
Nur 6 km von Colombo entfernt liegt das Fischerdorf am indischen Ozean. Der Kanal, der den Ort durchquert ist ein Erbe der portugiesischen Kolonialzeit.

 

Hafen in Negombo
IconHafen in Negombo

 

Pünktlich um 7:00 Uhr starten wir in den heutigen Tag. Erstes Ziel ist der Fischmarkt in Negombo. Hier ist sehr viel los. Jeder Fischer preist lautstark seine frische Ware an. Wie auf einem Fischmarkt üblich ist der Geruch natürlich sehr intensiv. Am meisten wird Thunfisch und Hai angeboten.

Zwischen all den vielen Verkäufern und den an- und abfahrenden Fahrrädern, Mofas, Motorrädern, LKWs und Autos zwängen sich die Kinder am Weg in die Schule hindurch.

In Sri Lanka herrscht bis zum Alter von 11 Jahren Schulpflicht. Es ist auch Pflicht, dass alle Kinder täglich in der sauberen Schuluniform zur Schule kommen. Die Buben tragen blaue Hosen und weiße Hemden, die Mädchen nur weiß (dass die Eltern es jeden Tag schaffen, ihre Kinder wirklich mit weißer Kleidung in die Schule zu schicken, ist eine enorme Leistung). Weiters gehört zur Uniform eine Krawatte dazu, an der man die Schule erkennen kann. Von Negombo geht unsere Reise in Richtung Hochland weiter.

Nach obenPinnawala - Elefanten Waisenhaus

Elefanten Waisenhaus
Elefanten zeigen ein sehr soziales Verhalten. Die Verständigung beruht größtenteils auf Lauten, Gesten, Berühren und Beriechen. Dabei spielt der Rüssel eine wesentliche Rolle.

 

Elefanten beim Baden im Fluß
IconElefanten beim Baden im Fluß
Die Herde bleibt auch bei der Körperhygiene nah beisammen. Kleine, alte und schwache Tiere werden von allen beschützt.

 

Lalith schlägt vor um 9:15 die Fütterung der Elefanten im Waisenhaus - gegründet 1975 - von Pinnawala zu besuchen, was wir gerne annehmen. So tschunkeln wir auf teilweise unglaublichen Straßen mit noch viel unglaublicherem Verkehr durch üppig grüne Landschaft.

Vom Linksverkehr ist nichts zu bemerken, da hier sowieso 4 bis 5 Gefährte überholend und hupend aneinander vorbei drängeln. Wir sehen hier einen Wochenmarkt und da ganz 'moderne' EDV-Shops, Reisfelder, Kokosnussplantagen und Häuser, denen das feuchte Klima mehr oder weniger zugesetzt hat. Gegen 9:00 gesteht uns Lalith, dass wir es bis zur Fütterung nicht ganz schaffen werden. Macht auch nichts.

Aber um 10:00 Uhr ist Elefanten-Baden am Fluss und das geht sich leicht aus. In der Zwischenzeit können wir leicht noch auf ein Getränk oder zumindest auf eine Zigarettenpause stehen bleiben.

Wir entscheiden uns nur für eine Zigarettenpause - und gut war das. 5 Minuten nach 10:00 kommen wir am Eingang des Elefanten Waisenhaus mit „hängender Zunge” gerade noch an. Unser Glück ist, dass der Fluss einige Minuten vom Camp entfernt ist und die Elefanten auch ein wenig Zeit benötigen, bis sie bei ihrer »Badewanne« sind. So kommen wir und die Elefanten fast zeitgleich an und wir können das gesamte Schauspiel genießen.

Elefanten beim Baden im Fluß
IconElefanten beim Baden im Fluß
Auch die Ohren werden mit Kokosschalen sauber geschrubbt.

 

Elefanten beim Baden im Fluß

 

Eine ganze Heerschar Elefanten - etwa 50 - tauchen Stück für Stück auf und begeben sich in das nur wenige Zentimeter tiefe Wasser. Einige der Dickhäuter sind wahre Wasserratten, welche gleich sich selbst und ihre Artgenossen mit Wasser besprühen. Andere zieren sich ein wenig, werden aber durch Zurufe oder leichte Stockschläge von ihren Wärtern auf den richtigen Weg - ins Wasser! - gebracht.

Die großen und älteren Elefanten dürfen auch ins tiefere Wasser gehen und werden dort von ihren Wärtern mit Kokosnussschalen regelrecht abgeschrubbt. Den Tieren ist diese Behandlung entweder egal - spüren sie das Abschrubben überhaupt? - oder sie sind es bereits gewohnt und lassen die Prozedur in stoischer Ruhe über sich ergehen. Während des Abschrubbens tauchen die Elefanten komplett unter Wasser. Zeitweise schaut nicht einmal mehr ihr Rüssel heraus. Das Baden am Fluss dauert mehr als 1 Stunde.

Zurück im Auto erfahren wir von Lalith unser nächstes Ziel: Das Hochland von Sri Lanka mit seinen Teeplantagen. Sehr fein!

Nach obenHochland und der Besuch einer Teeplantage

Obststand im Hochland
IconObststand im Hochland
Farbenpracht und Arrangement laden zum gesunden Naschen ein.

 

Wasserfall im Hochland

 

Langsam schlängeln wir uns mit dem Auto entlang der Serpentinen. Das Hochland ist landschaftlich wirklich sehr reizvoll. Es ist hier kühler und ein wenig nebelverhangen. Auf terrassenförmig angelegten Feldern wird Gemüse angebaut, das in kleinen Standeln gleich an der Straße verkauft wird. Sieht sehr knackig und appetitlich aus.

Auch Obststände gibt es viele, die eine Fülle tropischer Früchte anbieten: rote, gelbe und grüne Bananen, Mangosteen, Rambutan, Litschi und - brrrrrr - die übel riechende Duriam. Bei einem dieser Stände bleiben wir stehen und essen rote Bananen und Mangosteen. Vorsicht - Safthaltung einnehmen .

Auf unserem Weg weiter hinauf kommen wir an vielen kleinen und zwei wirklich großen Wasserfällen vorbei. Bei den Devon Falls halten wir und essen in einem sehr netten und blitzsauberen Restaurant zu Mittag.Obwohl die Speisekarte extra auf Touristen abgestimmt ist, bestellen wir traditionelles Rice & Curry, das wir gemeinsam mit Lalith essen. Dazu teilen wir uns ein Bier.

Die Curries sind sehr vielfältig und von der Schärfe her erträglich. Da gibt es Linsen, Schlangengurke, Mango Chutney, Lady Fingers, Huhn, Erdäpfel und Kohl und noch ein paar andere Schälchen. Dazu Reis und Kokosraspeln, sollten unsere empfindlichen europäischen Gaumen doch den Chili-Brand löschen müssen. Zum Abschluss Tee mit Milch und wir sind schon wieder unterwegs.

Teeplfückerinnen
Eine beschwerliche Arbeit, die nur von Frauen ausgeführt wird. Der idyllische Schein trügt, da die Säcke bis zu 20 kg schwer sind.

 

Teeplantage im Hochland
IconTeeplantage im Hochland
Die dunkelgrünen, nebelverhangenen Hügel bieten einen landschaftlich besonders reizvollen Anblick.

 

Jetzt fangen auch die Teeplantagen an und geben dem Hochland das so typische Aussehen. Niedrige Sträucher mit dünkelgrünen glänzenden Blättern bedecken die Berghänge rings um uns. Dazwischen leuchten die bunten Saris der Teepflückerinnen mit ihren bis zu 20 kg schweren Säcken auf dem Rücken.

Teepflückerin zu sein, ist ein hartes Los. Tagein tagaus klettern die Frauen die steilen Berghänge hinauf und hinunter, immer nur junge Triebe mit 2 bis 3 Blättern einsammelnd, die dann abends in einer Teefabrik gegen wenige Rupien abgeliefert werden. Sieht zwar idyllisch aus, in der wunderschönen Landschaft, ist aber sicherlich eine ziemliche Strapaze - und das bis zum Lebensende.

Bei der Teefabrik Labookellie halten wir an. Zur Begrüßung gibt es natürlich B.O.P., den wir auf einer Terrasse über den Teefeldern süffeln. Anschließend eine als deutschsprachig angekündigte Führung durch die Teefabrik. Zum Glück ist alles auch mit anschaulichem Bildmaterial beschildert, da unsere Führerin zwar vielleicht Esperanto, aber sicher nicht deutsch spricht .

Das meiste bekommen wir trotzdem mit und so erfahren wir, dass vom Pflücken bis zum Verpacken des Tees nur 24 Stunden vergehen. Zum Abschluss nützen wir natürlich die Gelegenheit und kaufen mit Zimt aromatisierten B.O.P. im Verkaufsraum der Teefabrik. Irgendwie scheint in Japan eine Hungersnot oder so ausgebrochen zu sein - zumindest was das Verhalten der Reisegruppe vor uns anbelangt, die Kiloweise B.O.P. und B.O.P.F. in riesigen Plastiksäcken zu ihren Autobussen schafft.

Nach obenNuwara Eliya - St. Andrews Hotel

St. Andrews Hotel
IconSt. Andrews Hotel
Wie zur britischen Kolonialzeit: ein Golfkurz ist gleich daneben - die Pferderennbahn vis-a-vis.

 

St. Andrews Hotel
IconSt. Andrews Hotel
Britisches Understatement im Hochland.

 

Etwas müde und geschafft von der heutigen langen Autofahrt kommen wir in Nuwara Eliya an. Das St. Andrews Hotel entspricht unseren Erwartungen eines netten Hotels. Ganz im Stil englischer Kolonialzeit erbaut, steht es heute noch so wie vor 200 Jahren da. Die Zimmer sind auch noch im ursprünglichen Stil erhalten - groß und geräumig, so wie wir es lieben. Abendessen wird im Speisesaal serviert.

Viele Kellner schwirren um uns herum. Der „Sommelier” ist wohl etwas erzürnt, weil wir nur 2 Glas Wein und nicht eine Flasche bestellen, aber sonst ist alles sehr vornehm und stilvoll.

Nach dem Essen erleben wir einen einheimischen Abend der besonderen Art. Unser Führer Lalith lädt uns auf ein kleinen Umtrunk nach dem Abendessen ein. Wie verabredet treffen wir uns um ½ 9 beim Bus. Als wir eintreffen und ein wenig gewartet haben blinkt auf einmal das Licht unseres Kleinbusses kurz auf und Lalith steigt in einen Sarong gekleidet aus dem Bus. Wir sind sehr verwundert als er uns in den Bus einlädt.

Im Bus erleben wir einen leicht - oder doch eher mehr - angetrunkenen Reiseführer, welcher schon kräftig vom Arrak (Kokosschnaps) vorgekostet hat. Der einzige Becher wandert einige Male im Kreis und je länger der Abend, desto schwieriger ist Lalith zu verstehen. Der Arrak zeigt deutlich seine Wirkung. Zuerst fällt Lalith die deutsche Sprache schwer. Kein Problem steigen wir auf Englisch um. Leider ist auch sein Englisch nicht sehr lange verständlich.

Nach 1 Stunde „gemütlichen Beisammenseins” im Bus verabschieden wir uns mit der Ausrede „Uiiih, war der Tag laaange. Wir sind aber jetzt schon seeehr müde und müssen schlafen gehen” und verlassen die etwas peinliche Situation. So haben wir uns einen kleinen Umtrunk sicher nicht vorgestellt !

zu den FAQs und den Kommentaren
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