Venedig - Dogenpalast und Gondeln

Morgens um 8:00 gibt es Frühstück. Leider nicht in der gleichen Qualität wie gestern Abend aber ausreichend viel. Viel Zeit bleibt uns eh nicht, denn so gegen 9:00 Uhr kommen wir planmäßig in Venedig an und da heißt es vorher noch Katzenwäsche, Koffer packen und eine Zigarette rauchen. Vom Bahnhof führt uns ein Vaporetto über den Canal Grande direkt zum Markusplatz. Danach noch ein paar Schritte in Richtung Ponte dei Sospiri (Seufzerbrücke) und wir stehen vor unserem Hotel für diesen Urlaub.

Nach obenDas Hotel Al Ponte dei Sospiri

unser Zimmer im Hotel Al Ponte dei Sospiri
Iconunser Zimmer im Hotel Al Ponte dei Sospiri
Eine gute Kombination aus moderner Technik und Liebe zum Detail in noblem Ambiente.

 

Mit ein wenig Herzklopfen betreten wir die winzige Rezeption. Warum? Wir haben dieses Mal eine andere Buchungsvariante gewählt. Die Buchung erfolgte nicht wie sonst üblich über unser Stammreisebüro sondern direkt im Internet. Daher halten wir nun auch keinen Voucher in der Hand sondern nur unseren Ausdruck der Mail und überreichen diesen dem Rezeptionisten. Und wie reagiert der jetzt?

Alles bestens. Klaglos und ohne mit der Wimper zu zucken nimmt er unser Papier entgegen und nach der Klärung „Raucher- oder Nichtraucher?” sind wir schon Besitzer eines Zimmerschlüssels. Super wie einfach und gleichzeitig um einiges billiger die Abwicklung übers Internet ist. Machen wir sicher wieder.

Das Hotel Al Ponte dei Sospiri ist ein ehemaliger venezianischer Palast aus dem 17. Jahrhundert. Unser Zimmer strahlt genau diese Eleganz und das Flair venezianischen Pomps aus. Himmelbett, Seidentapete, Wandspiegel, Kasten, Tischchen, Sessel - alles ist bestens aufeinander abgestimmt und rundet den Wohlfühleindruck perfekt ab. Das Bad ist geräumig und eher modern eingerichtet. Noch schnell ein Blick aus dem Fenster gemacht - netter Ausblick! Hier fühlen wie uns sicher die nächsten Tage sehr wohl.

Nach obenPalazzo Ducale - Dogenpalast

Sala dello Scudo
IconSala dello Scudo
Gehörte zu den Privatgemächern des Dogen

 

Scala dei Giganti
IconScala dei Giganti
Treppe der Riesen (Scala dei Giganti), Kolossalstatuen Mars und Neptun (16. Jhdt.)

 

Die Koffer sind schnell ausgepackt und Venedig ruft. Gleich um die Ecke liegt der Markusplatz und dort steht ja bekanntlicherweise die Markuskirche. Die wollen wir uns jetzt ansehen.

Ähhh? Will jetzt halb Italien die Kirche betreten? Nein bei dieser Menschenschlange stellen wir uns jetzt aber nicht an. Da kommen wir morgen lieber etwas früher her.

Gleich links neben der Basilica di San Marco (Markuskirche) liegt der Palazzo Ducale. Hoffentlich sind dort jetzt weniger Besucher:innen an.

Passt! Nach relativ kurzer Wartezeit können wir das Symbol der Macht und des Ruhmes Venedigs betreten. Der Palast wurde im 12. Jahrhundert erbaut und zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert weitgehend umgestaltet.

Scala d'Oro
IconScala d'Oro

 

Sala del Consiglio dei Dieci
IconSala del Consiglio dei Dieci
Hier tagte der „Große Rat der Republik Venedig”.

 

Wir bewegen uns ohne Führung durch den weitläufigen Palazzo. Immer den Plan in der Hand durchschreiten wir Saal um Saal, steigen prächtige Treppen hinauf und wieder hinunter (es gibt hier drei Etagen), blicken in verschlossene Räume, bewundern riesige Wandgemälde und weichen so gut es geht den Massen anderer Touristen aus. Klar, Anfang Juli ist hier viel los.

An alle Schätze des Dogenpalastes können wir uns leider nicht mehr innern (das sind soooo viele). Darum nur ein paar Highlights unseres Rundganges:

Die Sala del Consiglio dei Dieci diente als Beratungsraum des mächtigen, 1310 ins Leben gerufene Zehnerrats, dem die Überwachung der Staatssicherheit oblag.

Im Sala della Bussola, in dem die Angeklagten auf ihr Urteil warteten, befindet sich ein „Bocca di Leone” (Löwenmaul), welcher eine Art „Briefkasten” für anonyme Denunziationen ist.

Im Sala del Collegio empfingen die Dogen ausländische Gesandte und verhandelten Staatsangelegenheiten. Die herrliche Decke ist mit 11 Gemälden von Veronese (um 1577) geschmückt.

Blick von der Seufzerbrücke (Ponte dei Sospiri)

 

Blick von der Seufzerbrücke (Ponte dei Sospiri)
IconBlick von der Seufzerbrücke (Ponte dei Sospiri)

 

Das letzte Highlight unseres Besuches ist die Ponte dei Sospiri (Seufzerbrücke). Sie verbindet den Dogenpalast mit den so genannten Neuen Kerkern (Palazzo delle Prigione).

In diesen Verliesen war auch Casanova inhaftiert. Er entfloh aber auf höchst abenteuerliche Weise durch ein Loch im Dach. Den Namen erhielt die sie wegen der Seufzer der Verurteilten, die über diese Brücke zum Schafott geführt wurden.

Durch die Porta della Carta - dies war früher de Haupteingang, in dem die amtlichen Anschläge angebracht wurden - verlassen wir den Dogenpalast.

Nach obenSchlendern durch Venedig

eines der vielen engen Gässchen
Iconeines der vielen engen Gässchen

 

im ruhigeren und touristisch wenig heimgesuchten Venedig

 

Um dem Gedränge und Trubel ein wenig auszuweichen, wenden wir uns dem für uns unbekannten Venedig zu. Immer den am wenigsten besuchten Weg auswählend, kreuzen wir ziel- und planlos, dafür aber sehr aufmerksam durch die Lagunenstadt.

„Das kleine verträumte Kaffeehaus lädt doch zur Rast ein, oder?” „Ja, ein wenig Rast tut unseren müden Knochen sicher gut.” Einen kleinen Espresso später fühlen wir uns schon wieder viel energiereicher und unser Entdeckerdrang treibt uns weiter.

Wir passieren idyllische Plätzchen und betrachten unbekannte Brunnen. Überall ist Neues zu entdecken. Immer von der Neugier angetrieben vergeht die Zeit wie im Flug. Aber ähnlich stark wie wir Neues in uns aufnehmen, geht unseren Beinen die Kraft aus.

So, genug des Umherwandern, nun schreit auch noch der Magen nach Futter. Da bekanntlich man/frau mit vollem Magen besonders gut schläft und Siesta im Süden außerdem Tradition hat, ist unser nächster Halt ein kleiner Snack und dann ab ins kühle Zimmer. Nach dem Mittagsschläfchen geht die Tour weiter.

Nach obenGondelfahrt

Uns geht's uuuuurgut
IconUns geht's uuuuurgut

 

unser cooler Gondoliere
Iconunser cooler Gondoliere

 

Frisch erholt treten wir wieder ins Freie. Die Schlange vor der Markuskirche ist immer noch nicht wirklich kürzer - also jetzt auch nicht - aber nach einen neuen Hadscher (wienerische Erweiterung des Wortes Haddsch) quer durch Venedig steht uns auch nicht der Sinn. Was tun sprach Zeus? Eine Gondelfahrt durch Venedig ist die Lösung.

Seit dem 11. Jahrhundert gehören Gondeln zum Stadtbild Venedigs. Die asymmetrische Form gleicht das Gewicht des Gondoliere aus und verhindert, dass sich die Gondel im Kreis dreht. Ursprünglich bunt bemalt, tragen die Gondeln seit 1562 infolge eines Gesetzes gegen Protzerei einheitlich Schwarz.

Der Canal Grande und somit eine der Anlegestellen der Gondoliere liegt direkt vor uns (andere Anlegestellen sind z.B. die Rialto-Brücke, die Piazzale Roma oder der Bahnhof). Na dann erkundigen wir uns, was eine Rundfahrt denn kostet. „Rumps!” die Preise sind geschmalzen.

Der Fahrpreis für die kleine Runde (ca. 30 Minuten) beträgt € 50.- / für die große Runde (ca. 90 Minuten) will der Gondoliere € 100.- als Entlohnung. Dass das venezianische Pendant zur Limousine die Gondel ist, war uns schon bekannt, aber muss dies gleich so teuer sein?

während der Gondelfahrt
Iconwährend der Gondelfahrt

 

Rialto

 

„Für das ultimative, romantische Venedig-Erlebnis muss man einfach in rote Samtsitze geschmiegt unter der Seufzerbrücke hindurchgleiten und dem sanften Plätschern des Wassers an den bröckelnden Mauern der Palazzi lauschen.”

Stimmt! Daher versuchen wir wenigstens den Preis noch ein wenig zu drücken, was aber leider nicht gelingt. Dies sind angeblich Fixpreise - ist sicher ein G'schichterl. Wir sind wohl einfach nur zur falschen Zeit da.

Die Fahrt ist wahrlich romantisch und unser Gondoliere entpuppt sich als braver und stiller Ruderer (auf den Zusatzdienst „Gesang” haben wir dankend verzichtet).

Das Ende einer romantischen Gondelfahrt

 

Vom breiten Canal Grande bis zur Rialtobrücke kommen wir vorbei an Santa Maria della Salute, Santa Maria del Giglio, Palazzo Dario, dem Palazzo Barbaro und vielen weiteren Gebäuden. Bei der Rialtobrücke ist kurz Pause. Hier gibt es einen funktionierenden Bankomaten und wir brauchen dringend Geld zur Bezahlung der Gondelfahrt. Keine Angst, dies haben wir unserem Gondoliere vor der Fahrt bereits gesagt .

Danach geht die Reise wieder weiter. Jetzt sind die Wasserstrassen eng und verwinkelt. Unser Boot gleitet durch die Gässchen, die hier Calle heißen. Ab und zu erhalten wir sogar kurzen Geschichtsunterricht (bitte dem Herrn Gondoliere sein Englisch ist kaum verständlich). Vorbei an Casanovas Haus geht es unter der Seufzerbrücke hindurch zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Markusplatz. Schön war's und die versprochenen 90 Minuten hat er brav eingehalten.

Zum Abschluss des Tages noch ein wenig über den Markusplatz schlendern - jetzt ist keine Menschenschlange vor der Markuskirche (geschlossen!) - und die langsam untergehende Sonne genießen. Die Mägen knurren auch wieder um die Wette und so beenden wir diesen schönen Tag mit einem üppigen Essen in einer Taverne in der Nähe unseres Hotels. Gute Nacht!

zu den FAQs und den Kommentaren
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